Kapitel - 16.

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~ A D R I A N ~

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Mein Handy hinderte mich daran, die Klinge erneut in meinen Unterarm zu drücken.

Seufzend packte ich die Klinge schnell weg und nahm einen Pullover, welcher auf dem kleinen Hocker in meinem Badezimmer stand.

Ich zog ihn mir an und suchte mein Handy. Verwirrt starrte ich es an, als es auf dem Boden lag. Warum zum Teufel lag mein Handy auf dem Boden?

Es gab wieder einen kurzen Benachrichtigungston und ich sah drauf. Eine Aktualisierung in der Ortungsapp, welche ich auf meinem Handy habe.

Ich klickte drauf und sah das Nicolas nicht mehr in San Francisco war. Wieso ist er nicht mehr in San Francisco?

Mein Atem stockte als ich sah wo er sich genau befand. Hier. In Boston.

Bitte sag das Mira nicht auch hier ist.

Natürlich vermisse ich meine kleinen Geschwister, ich hatte Mira öfter Mal aus der Ferne beobachtet, ich musste sicher gehen das die jüngste Rodriguez sicher war.

Allerdings habe ich nie mitbekommen wie sie die Schule beendet hatte. An dem Tag, als sie die Schule beendete stand ich draußen vor ihrer Schule und starrte sie an.

Ich habe viel in dem Leben meiner Schwester verpasst, auch früher schon. Aber ich musste sie einfach ein zweites Mal verlassen und somit auch Nicolas, da er nicht mitmachen wollte.

Im Endeffekt bin ich ihm sehr dankbar dafür, er hat auf Mira aufgepasst und auch auf Kylian, meinen kleinen Cousin.

Abrupt wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als mein Handy in meiner Hand diesmal länger klingelte.

Ich sah drauf, und sah das ich angerufen wurde. Allerdings weckte eine andere Benachrichtigung meine Aufmerksamkeit und ich sah drauf.

Eine Erinnerung. Als ich las, woran mich meine Kalender App erinnerte musste ich mir meine Tränen zurückhalten.

Moms Todestag.

Meine Gedanken daran wurden wieder unterbrochen, durch das Klingeln meines Handys. Erst jetzt erinnerte ich mich wieder wieso ich mein Handy eigentlich in der Hand hatte.

Matteo rief an. Ich nahm den Anruf an und hörte sofort seine besorgte Stimme.
,,Adrian, alles gut?", fragte er mich.

Wie ich diese Frage hasse. Natürlich ist alles gut. Nicht. Mein ältester Bruder ist tot, heute ist der Todestag meiner Mutter. Ich bin innerlich gestorben und sterbe mit jeden Tag mehr.

Es klingt absurd und merkwürdig, aber manchmal denke ich, dass mein Bruder noch lebt. Aber dann habe ich wieder die Bilder vor Augen, wie er angeschossen wurde.

,,Adrian?", fragte Matteo erneut, und erst jetzt sammelte ich mich wieder. ,,Ja. Ja alles gut.", log ich, so wie ich immer log wenn mir die Frage gestellt wurde.

Es herrschte Stille, so als würde Matteo versuchen herauszufinden ob ich lüge, aber die ganzen Jahre hat er es nie bemerkt, also bezweifle ich das er es diesmal bemerkt.

Mr. & Mrs. Canelloni -  we'll be alright.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt