Kapitel - 29.

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~ M I L A N ~

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Adrian und ich starren in die Richtung, aus welcher der Schuss kam und stehen synchron auf.

,,Fuck.", murmelt er und zieht seine Waffe aus seinem Hosenbund raus, ich tue es ihm gleich und auf sein Kommando laufen wir mit gezogenen Waffen in Richtung Büros.

Hoffentlich kommt Nathanel jetzt nicht runter, denke ich, als mir bewusst wird, dass er auch noch im Haus ist.

Adrian bleibt stehen und sieht mich über seine Schulter Hinweg an. ,,Bereit?"

Ich nicke und Adrian öffnet daraufhin die Tür, sofort betreten wir beide das Büro von Matteo.

Mein Blick fällt direkt auf das Fenster, welches eingeschlagen ist, ein Auto fährt mit quietschenden Reifen davon. Ich versuche das Kennzeichen zu erkennen, aber es gelingt mir nicht.

,,Milan.", murmelt Adrian und ich sehe zu ihm. Er ist stehen geblieben und starrt auf den Boden. ,,Was?", frage ich und sehe nun auch zu Boden.

Mein Herz setzt aus. Es fühlt sich an, als würde ich nicht mehr atmen, aber ich weiß das ich es noch tue.

Eine große Blutlache befindet sich auf dem Boden und mittendrin mein Bruder.

Seine Augen sind geschlossen, seine Haut ist ganz blass.

Mein Körper gehorcht mir nicht mehr, um mich herum ist alles, ich nehme aber nichts wahr. Das einzige was ich wahr nehme ist Matteo, welcher in einer riesigen Blutlache liegt.

Ich zittere, mein Körper zittert, dass letzte Mal habe ich so sehr gezittert als ich auf dieser Party vergewaltigt wurde.

Ich befinde mich in einer Trance, ich bin zu nichts mehr in der Lage.

Es muss nur ein Traum sein, bitte lass es nur ein Traum sein, verdammt. Bitte!

Aber es ist kein Traum, es ist die bittere Realität und genau das wird mir Bewusst, als mich jemand aus dem Büro zieht und mich somit aus meiner Trance zurückholt.

Tränen laufen wir über mein Gesicht und ich will wieder in das Büro zurück rennen, ich will wieder zu meinem Bruder, aber ich werde festgehalten.

,,Er braucht mich!", schreie ich, ich möchte es nicht akzeptieren. Ich kann es nicht akzeptieren. ,,Milan." Adrians Stimme ist so nah bei mir, aber doch so weit weg. ,,Nein, ich muss zu ihm, er ist mein Bruder!"

Ich breche nun in kompletten Tränen aus, ich sacke zu Boden, weine und zittere.

Adrian hockt sich vor mich und nimmt mich in den Arm, ich schlinge meine Arme um seinen Hals und Adrian drückt mich nah an sich dran. ,,Sir?", ertönt eine Stimme hinter uns, aber ich habe keine Kraft mich umzudrehen, denn ich weiß, dass sie nicht Matteo gehört und ich weiß auch, was uns diese Stimme jetzt sagen wird.

,,Es tut mir leid, aber er ist Tod. Die Kugel hat seine Lunge durchschossen.", sagt die Person, und ich spüre, wie nun auch Adrian anfängt zu zittern.

Mein Bruder ist tot, denke ich, was soll ich jetzt machen? Ich brauche Matteo doch, er ist mein Bruder - er war mein Bruder. Innerlich hoffe ich, dass ich jeden Augenblick aus einem schlechten Alptraum aufwache, aber es geschieht nicht. Es ist real. Alles was gerade passiert ist real.

Ich löse mich aus der Umarmung von Adrian und stehe auf, ich laufe zur Tür, hinter welcher sich Matteo seine Leiche befindet.

Adrian versucht meine Hand zu ergreifen, aber ich weiche zurück. Noch ein letztes Mal will ich ihn sehen, noch ein letztes Mal will ich Matteo sehen, meinen großen Bruder, welcher immer für mich da war, der mich immer unterstütze.

Mr. & Mrs. Canelloni -  we'll be alright.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt