Kapitel 21

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Judys und Parkers Hochzeit wäre wirklich ein Traum gewesen, wenn ich nicht gewusst hätte, was sie für Olive bedeutete.
Dieses magische Ambiente und die Liebe, die Judy und Parker ausgestrahlt hatten, haben eine wirklich intensiv Wirkung auf mich gehabt.
Ich wusste, dass es Liebe war. Womöglich waren die beiden sogar diejenigen, die vom Universum bestimmt waren und einst die Unsterblichkeit für sich aufgaben.

Ich bekam eine Gänsehaut bei diesem Gedanken. Die Liebe war so stark und an diesem Tag schien es, als würde etwas noch viel schöneres entstehen.
Ganz zum Leidwesen von Olive.

Die arme stand die ganze Zeremonie über hinter ihrer besten Freundin und musste Parker direkt ins Gesicht sehen, als er die magischen Worte »Ja, ich will« sprach.
Auch wenn sie sich ein breites Lächeln abrang und vermeintliche Tränen der Freude weinte, wussten Ally und ich, dass es anders war.

Ally sah mich mit einem traurigen Ausdruck an, legte ihre Hand auf meinen Unterarm und lehnte ihren Kopf gegen meine Schulter.
Wir hatten beide den selben Kloß im Hals, wenn wir Olive ansehen mussten, die dort vorne so stark stand, während ihr Gesicht uns die tiefe Trauer offenbarte, die sie gerade fühlte.

Nachdem die Zeremonie überstanden war, musste Olive noch unzählige Bilder über sich ergehen lassen, um dann am Abend mit ihrem breitaufgesetzten Grinsen bei der Feier für das Brautpaar Stimmung zu machen.

Mein ganzes Dasein auf dieser Hochzeit hatte nun den Sinn, dass ich Olive im Auge behielt.
In jeder Gelegenheit spähte ich zu ihr rüber und analysierte das Verhalten der hübschen Frau im olivfarbenen Kleid.
Immer wenn sich unsere Blicke trafen, schenke sie mir ein mattes Lächeln, was mir zeigen sollte, dass es ihr gut ging.
Dieser trostlose Anblick erwirkte allerdings genau das Gegenteil in mir.

Als der Abend spät und die Gäste betrunkener wurden, nutzte ich den Gunst der Stunde und löste mich aus dem Gespräch mit Ally und ihren Eltern und machte mich auf den Weg zu Olive rüber, die alleine an der Bar saß.

»Hey, du«, sprach ich das erste Mal an diesem ereignisreichen Tag mit ihr und setzte mich neben sie.
»Hey«, erwiderte sie mir träge.
»Du hast das wirklich toll gemacht heute.« Tröstend legte ich meine Hand auf ihren Oberschenkel. »Ich meine es ernst, Olive, du bist ein guter Mensch.«
»Nur leider nützt mir das nichts, wenn das alles nur eine Fassade ist und ich ihnen in Wahrheit kein Glück für die Ehe wünsche.«
»Du kannst nichts dafür.« Ich stand von meinem Barhocker auf und schlang meine Arme um ihren zarten Körper. Ich tätschelte ihren Kopf, während sie ihn für einen Moment einfach nur an meiner Brust verweilen ließ.

Ich ließ meinen Blick durch den gesamten Raum schweifen, um mir ganz sicher sein zu können, dass die Idee, die ich in meinem Hirn gesponnen hatte, eine Gute war.
Aber das war sie.

»Olive«, meinte ich, woraufhin sie die Umarmung etwas löste und ihren Blick zu mir erhob.
»Lass uns gehen.«
»Das geht nicht. Was ist mit Ally? Und mit den anderen? Wenn sie uns suchen?« Während ich schon fortgehen wollte, stellte sie sich quer.

»Keine Sorge, Olive. Schau dir doch mal das Treiben hier an.« Mit einer großen Geste deutete ich durch den Festsaal. »Sie werden nicht bemerken, wenn wir fehlen. Und Ally? Sie ist beschäftigt.« Ich deutete zu ihr rüber, die gerade dabei war, mit alten Schulfreunden ein paar Shots zukippen.

Ich reichte ihr also meine Hand und deutete ihr mit einem Kopfnicken, dass wir gehen sollten.
Überzeugt sprang sie von ihrem Barhocker, woraufhin ich sie hinter mir her durch die Menge zog.

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