Kapitel 23

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Sie fühlte sich fehl am Platz, betrübt. Das Verhalten der Eltern, damit war sie unzufrieden. Ich als reifer Mann sage sogar, dass ich mit dem Hass meiner Eltern gegenüber mir nicht klarkommen würde.
"Wer ist er?", platzte aus mir.
Wenn es der Bruder oder Vater nicht sein konnte, wer war er? Ich wollte der Sache auf den Grund gehen, jetzt sofort.
Sie ignorierte mich und wischte sich ihre Tränen weg.
"Jetzt geh endlich", seufzte sie und drehte sich weg von mir.
"Özlem bitte", sagte ich entsetzt und legte meine Hand auf ihre Schulter.
"Was tauchst du hier immer auf? War es amüsant? Der Auftritt meiner Eltern? Bist du gekommen, um dieses Drama mitzubekommen? Ist ja echt Kino hier, findest du nicht?", schrie sie mit ihrer heiseren Stimme.
"Ich gehe nicht."
"Ich vertrau dir nicht. Denkst du ich erzähle dir einfach so alles? Wenn Aylin mir nicht helfen kann, dann kannst du es? Ich hab mich mittlerweile damit abgefunden, hier für immer zu verrecken. Also mach dir keine Mühe und verzieh dich."
Sie war plötzlich so sauer. Sie war nicht sie selbst.
"Warum bist du sauer Özlem?"
"Warum ich sauer bin? Weil du alles mitbekommen hast. Ich fass es einfach nicht!", wurde sie am Ende schwächer und brach in Tränen aus.
Schleunigst nahm ich sie in meine Arme und drückte sie fest.
"Es ist alles okay", flüsterte ich und strich durch ihre Haare.
Ihre Wut war verständlich. Ich konnte mich in ihre Lage versetzen. Ich selbst wäre wütend.
"Ich will es nicht", flüsterte sie für sich.
"Was?"
"Dich. Hör auf mich so zu berühren", weinte sie und drückte mich weg.
"Sag Aylin, das sie mich nicht besuchen soll. Das gleiche geht für dich", brummte sie und schloss leicht ihre Augen.
Özlems Sicht:
Fix und fertig schubste ich ihn aus meinem Zimmer und bat eine Krankenschwester, die Tür abzuschließen.
"Scheiße", flüsterte ich und rutschte die Tür herunter.
Ich war mit den Nerven am Ende. Immernoch kann ich es nicht glauben, dass meine Eltern hier waren. Und das, weil dieses Arschloch ihnen Lügen erzählt. Es war immernoch unrealistisch für mich. Dazu fand ich es katastrophal, dass zufällig er dieses Szenario mitbekommen hat. Jetzt fragt er sich, wer dieser "er" ist. Ihm würde ich es niemals verraten. Wieso lasse ich es zu, dass er mich berührt? Hatte ich überhaupt noch alle Tassen im Schrank? Ich war so durcheinander von diesem Besuch. Ich hatte kein Funken Reue oder Trauer in ihren Augen gesehen, genau wie bei meinem Bruder. Sie hassen mich. Ich war allein. Ein Einzelgänger ohne Familie. Sie wollten mit dieser Aktion mir mehr wehtun. Tatsächlich hatten sie es geschafft. Ich war die alte geworden, rückfällig geworden.
Ich weinte vor der Tür sitzend fürchterlich und spürte, wie sich mein niedriger Blutdruck in mir breit machte.
Ich sah nur noch schwarz. Schwarz für mich und meine Zukunft. Der Gedanke, niewieder mehr hier raus zu kommen zerstückelte mein Herz. Meine Seele würde eine schwarze Seele werden. Ich würde mich zu Tode hungern. Mir blieb nichts weiteres übrig. Ich war ab dem Besuch dem Tod nah. Der Tod würde mich in den nächsten Tagen besuchen und zu sich mitnehmen. So weit war es nun gekommen. So weit, dass ich gierig auf den Tod warte und nur allzu gern von einer Brücke springen würde. So nah, dass ich auf meine schlechte Lage fokussiert war. So weit, dass ich innerlich anfing ein Todesdatum auszusuchen. Sie hatten es geschafft. Zwei Menschen, meine Eltern hatten es geschafft dafür zu sorgen, dass sie ihre Tochter mit nur einem Besuch in den Tod reißen. Heute war ich offiziell innerlich gestorben. Es fehlte nurnoch meine körperliche Leiche, die hier eines Tages liegen würde.
~
Es vergingen vier Tage. Vier qualvolle Tage, die mich aufs Äußerste belasteten. Ich hatte aufgehört rauszugehen, blieb auf mein Bett und sah mir den tickenden Uhrenzeiger an, der mir jede weitere Sekunde sagte, dass ich lebte. Essen hatte ich mittlerweile ausgeblendet und lebte mit Wasser. Ehrlich gesagt hatte ich nie hunger. Auch meine Psychologin hatte sich gewundert, was los war, doch ich hab kein Wort aus meinem Munde gebracht. Diese vier Tage habe ich abends mit Weinen verbracht. Aylin hatte ich geschrieben, mich einfach nicht zu besuchen, obwohl sie gestern gekommen war. Leider Gottes habe ich sie rausgeschubst. Ich war extrem aggressiv drauf. Plötzlich spürte ich etwas kaltes auf meiner Hand.
Verwirrt betastete ich den Bereich, holte jedoch anschließend ein Stück Papier heraus. Es war kein Stück Papier, sondern ein Foto. Es war nicht nur ein Foto, sondern meine Familie mit mir photographisch dargestellt. Auf einem Foto, damals wo alles noch perfekt war.
"Ich war grundlos glücklich. Nun weine ich grundlos und muss Gründe nennen, um nur ein verdammtes Lächeln zu zeigen. Das Problem ist, mir fehlen die Gründe", flüsterte ich und stützte mein Gesicht ab, indem ich frustriert die Hand an meiner Stirn hielt und lautlos weinte.
"Ich hab euch so vermisst. Von mir aus könnt ihr mich wieder besuchen und beleidigen, aber lasst mich einmal euch erklären, wieso ich alles getan habe. Ich war kein bisschen egoistisch. Er selbst würde euch zerstören", flüsterte ich und strich über das Bild.
"Mama ich brauche dich. Ich bin noch ein Kind! ",kreischte ich und fing an verrückt an meinen Haaren zu ziehen.
"Ich brauche euch", hauchte ich weinend aus mir.
Mittlerweile befand ich mich auf dem Boden, stützte beide Hände und Knie darauf und starrte zu Boden.
Ich wollte Gewalt an mir spüren. So starke Gewalt, dass ich in meinem eigenen Blut sterben wollte.
"Ich will sterben", flüsterte ich schluchzend und plante in mir, wie ich vorgehen soll. Meine Arme bluteten bereits. Auch mein Bauch hatte das Messer erwischt. Mir würde das Schneiden an mir nichts bringen. Ich wollte mehr. Ich bräuchte mehr Schmerz. Ungeplant öffnete ich den Schrank. Nur allzu schwach konnte ich meinen Sehorgan dazu auffordern, nach dem Messer auszukundschaften.
Zitternd hielt ich das Messer in die Hand und starrte es weinend an. Entsetzt hielt ich mir meinen Mund zu, schloss meine Augen und holte mit meiner anderen Hand aus.
Ich war nicht bereit, nicht bereit für diesen plötzlichen Tod. Rasch kam das Messer in Berührung mit meinem Magen. Ruckartig zuckte ich gewaltsam zusammen und stoßte mit meinem Kopf gegen die Wand zusammen. War dies mein Tod? Wenn ja, ich würde mich endlich frei fühlen. Fokussiert auf den Tod holte mich die Dunkelheit langsamer als gewollt ein. Die Schmerzen linderten sich Sekunde zu Sekunde, als die Dunkelheit mich unter Kontrolle hatte und ich nahm nichts weiteres außer das Blut meines Magens und Kopfes wahr, was mir vorkam, als würde es literweise aus mir herausfließen.
Erdems Sicht:
Fest schlug ich auf das Lenkrad und beschleunigte mein Tempo um das Doppelte, als es auf den Schildern angegeben war. Es war mal wieder Özlem. Dieses Mitgefühl brachte mich um. Es waren seit heute Morgen ganze fünf Tage vergangen. Sogar Aylin hatte sie vor zwei Tagen rausgeschmissen. Ihre Nähe, vorallem ihr Geruch, ich vermisste sie einfach zu stark, obwohl sie weder eine Freundin oder sonst was war. Obwohl sie mich nicht gern hatte, sondern distanziert war. Ich vermisste sie so sehr, dass ich jeden Moment zu ihr könnte, sie in dieser schweren Lage unterstützen wollte, doch sie würde es nicht zulassen würde.
"Aylin", las ich laut vor, als ich mein Handy klingeln hörte.
"Ja?"
"Hey", sagte sie leise.
Auch sie hatte es ziemlich mitgenommen, dass ihre eigene beste Freundin sie ignorierte und sie eiskalt aus dem Zimmer zum Weggehen veranlasste.
"Wo bist du?", fragte ich sie.
"Kannst du mich abholen? Bin in der Innenstadt, musste etwas für Mama besorgen."
"Klar", sagte ich und merkte mir die von Aylin benannte Adresse.
Gefährlich überholte ich die Autos und kam auch in fünf Minuten an. Sie stand bereits mit mehreren Tüten an der Bushaltestelle und kam eilend zu mir.
"Wir müssen heute Abend zu einem wichtigen Meeting. Geh heute nicht feiern", sagte sie streng, da sie wusste, dass Freitag einer meiner Tage war, die ich zum Feiern nutzte.
"Ich geh schon seit langem nicht feiern", verdrehte ich genervt die Augen und fuhr los.
"Ich gehe gleich nach Özlem schauen", murmelte sie lächelnd.
Vor ihr könnte ich meine Sehnsucht gegenüber Özlem nicht beichten. Auch ich wollte sie endlich sehen, doch musste durchhalten.
Süffisant grinste meine nervige und vorallem provozierende Schwester und konnte aus meinen Augen alles herauslesen.
Zuhause angekommen schloss ich meinen neuen Wagen ab und öffnete die Haustür. Dort begrüßte ich meine kleine Mutter und küsste ihre Stirn.
"Bitte mach mir Essen", flehte ich sie an und musste an Özlem denken.
Ob sie was gegessen hatte?
"Tamam (Okay)", sagte meine liebevolle Mutter und fing an das Essen warm zu machen.
"Mama ich gehe gleich zu Özlem."
Aylin diese Ratte tat es extra, um mich zu ärgern.
"Grüß sie von mir."
"Mach ich", lächelte sie wie ein Engel und sah mich mit Schlitzaugen.
"Mama ich habe fürchterliche Kopfschmerzen. Mir fehlt die Konzentration zum Fahren", meckerte Aylin.
"Ach aber shoppen kannst du mh?",mischte ich mich ein.
"Ist jetzt gut! Dein Vater fährt-
"Was?", fragte sie geschockt.
Ich fing an zu lachen und verschwand im Wohnzimmer.
Aylins Sicht:
"Ciau", lächelte ich meinen Vater an und verabschiedete mich mit einem dicken Schmatzer auf seiner Wange.
"Sei um sieben Uhr hier, denn wir müssen noch in die Firma."
"Alles klar", sagte er und verschwand mit Vollgas aus meiner Sichtweite.
Erdem hatte definitiv von ihm dieses Schnellfahren geerbt.
Eilig joggte ich mit meinen Absätzen an den Sohlen in die Psychiatrie und stieg in den Aufzug. Vorfreudig meine beste Freundin wieder zu Gesicht zu bekommen fing ich wild an ihre Zimmernummer zu suchen und fand sie letztendlich.
"Entschuldigen Sie? Die Patientin ist im Moment umgezogen."
"Wieso?", fragte ich verdächtig.
Sie schwieg, lenkte vom Thema und sagte mir, wo ich mich aufhalten soll, um sie zu sehen.
"224 im zweiten Stockwerk", flüsterte ich den Weg dauernd entlang, um es nicht zu vergessen. Im zweiten Stockwerk flitzte ich herum. Erstaunlicherweise hielt sich diesmal keine Krankenschwester vor ihrer Tür auf.
Lang atmete ich aus, betrat dennoch den Raum und erstarrte.
"Özlem", flüsterte ich empört und gelang in schnellen Schritten zu ihr.
"Özlem!", wurde ich lauter und blickte verwirrt zu den Geräten.
Plötzlich fiel mir die Krankenschwester auf, die am Tisch saß und sich dem Papierkram widmete, als ich zu ihr sah.
"W-was soll das? Wieso ist sie an diesen Geräten und Blutinfusionen drangeschlossen?", fragte ich traurig.
"Wieso?", fragte ich erneut.
Mir schossen Tränen in den Augen. Was war bloß passiert?
"Sie-
"Reden Sie doch, bitte!", unterbrach ich sie ungeduldig.
"Özlem hat vorgestern am Abend einen Selbstmordversuch begannen", sprach sie sachlich.
"Nein", flüsterte ich unrealistisch und hielt mir die Hand vor dem Mund.
"Beruhigen Sie sich doch bitte. Sie lebt. Wir geben unser Bestes, sie wieder heil zu bekommen", munterte sie mich auf und strich mir über den Rücken.
"D-das kann doch nicht..wieso haben Sie mich nicht benachrichtigt?", fragte ich gereizt und wischte mir die Tränen weg.
"Tut mir Leid. Ich bin dafür nicht zuständig, sondern stehe hier zu einer 24 Stunden Überwachung. Dafür sollten sie ihre Krankenschwester fragen."
Was sollte diese Krankenschwester denn sagen? Sie hasste Özlem. Wenigstens war diese hier etwas netter als die von Özlem.
"24 Stunden Überwachung?", presste ich entgeistert aus mir.
Sie nickte und erklärte mir, dass die Chance, dass wenn Özlem aufsteht und erneut das Risiko für ein Selbstmord eingeht, sehr hoch ist, weshalb sie von verschiedenen Krankenschwestern unter strenger Überwachung steht, um so etwas zu verhindern. Auch die Psychologin wird öfters eintreten. Durch diesen Versuch wird es zusätzlich härtere Regeln geben, sodass sie keine andere Wahl hat als sich zu ändern, woran ich eigentlich zweifele, denn sie hasst es, wenn man ihr vorschlägt und befehlt, wie sie zu leben hat.
Sie verließ den Raum, würde jedoch nach mir erneut den Raum betreten.
"Ich schwörs, ich wollte nicht, dass es dazu kommt", weinte ich und drückte ihre Hand in meinen beiden Händen.
Meine Stirn legte ich darauf und fing an zu schluchzen.
"Wieso hast du das getan Özlem? Du weißt doch, es würde dir nichts bringen, denn selbst im Himmel wirst du an deine Vergangenheit denken."
Frustriert legte ich meinen Kopf neben ihr auf die Matratze und starrte auf ihre Hände.
"Bitte gib mir Zeit. Ich hole dich hier raus, bleib stark. Bitte", flüsterte ich und schloss meine Augen.
"Du bist meine Schwester. Du hast mir mit diesem Versuch, die Welt zu verlassen weh getan", hauchte ich und küsste ihre Hand.
"Schau selbst Erdem hat angefangen dich zu besuchen. Ich versuche euch nicht zu verkuppeln, sondern will, dass du einsiehst, dass auch andere Menschen dich mögen."
Leicht lächelte ich. Innerlich wollte ich sie schon verkuppeln, da sie sich echt süß zusammen abgeben würden.
"Steh auf. Ich kann dich in dieser Lage nicht sehen. Steh auf und sag mir, dass du dir das nie wieder antun wirst."
Im Moment würde ich alles dafür tun, ihre große runde Augen zu sehen. Alles für ein einfaches Lächeln.
"Es tut mir Leid, das ich deine Bedürfnisse nicht stillen konnte. Es tut mir Leid, das ich trotz, dass du mich rausgeschmissen hattest, nicht geblieben bin. Ich bin Zeit zu Zeit seltener bei dir und bekomme deine Trauer nicht mit. Ich.. es tut mir Leid verdammt", jaulte ich weinend und stotterte stark.
Mit halb geschlossenen Augen betrachtete ich ihre Hand, die an einer Blutinfusion geschlossen war und das Blut in Schneckentempo in ihr gelang.
Auch ihr kompletter Bauch war mit Verbändern verdeckt. Nur ein leichtes Hemd hatte sie an, da die Wunde so stark war, dass ein T-Shirt ihr schaden würde.
Sie hatte sich ein Messer in den Bauch gerammt. War sie so mit den Nerven am Ende, das sie sich sowas traute? War ich so eine schlechte Freundin, das ich dies nicht mitbekommen hatte? Mittlerweile lag sie hier fast zwei ganze Tage.
"Die Besucherzeit ist zu Ende", hörte ich hinter mir und spürte eine Hand an meinem Rücken.
"Ich kann sie so nicht lassen, nicht in diesem Zustand", sprach ich brüchig und fing erneut an willensschwach zu weinen.
"Hören Sie, kommen Sie morgen wieder. Ich verspreche Ihnen alles wird gut. Leider ist die Besucherszeit zu Ende. Sie braucht Ruhe. Es tut mir Leid", sprach die höfliche alte Dame und half mir aufzustehen.
"Versprochen?", fragte ich flennend.
Plötzlich nahm sie mich in den Arm und sprach ermunternde Wörter aus sich.
"Ich verspreche es", lächelte sie bedrückt.
"Ich danke Ihnen", flüsterte ich und löste mich von ihr.
Kurz verabschiedete ich mich von Özlem und löste mich schweres Herzens von ihr.
"Passen Sie auf sie auf", waren meine letzten Worte, als ich wimmernd die Tür öffnete und schwach heraustrete.
Ein letzter Blick zu meiner seelisch lebloser Freundin, danach versperrte mir die Tür die Sicht.
Abrupt wählte ich die Nummer meines Vaters und setzte mich auf die Bank vor dem Haupteingang. Ich konnte meine salzig schmeckenden Tränen nicht stocken.
"Komm mich abholen", sagte ich schwach in den Hörer und legte direkt nach dieser Aussage auf.
Er kam recht schnell an. Wahrscheinlich hatte er meine flennende Stimme erkannt.
"Was ist los Kleine?", fragte er besorgt, nachdem er ausgestiegen war.
"Baba", verhaspelte ich mich und fiel ihm um den Hals.
"Sie hat mich fast verlassen. Sie hat sich beinahe umgebracht", schluchzte ich.
"Özlem?"
"Hm."
"Geht es ihr gut?"
"Ja naja sie hat soviel Blut verloren und ach keine Ahnung. Ich bin enttäuscht von mir, dass ich ihre Trauer nicht sehen konnte. Vorallem weil ihre Eltern sie besucht haben."
"Ich werde mit ihnen reden. Mach dir keinen Kopf, ich meine du bist so eine gute Freundin und sorgst dich so, als wäre sie dein eigenes Kind."
Ich dachte über seine Ausgabe nach und nickte.
"Lass uns nach Hause. Du siehst echt müde aus."
Ich nickte und setzte mich in den Wagen.
"Ich weiß, dass meine Tochter eine gute Freundin für Özlem ist", stellte er fest, schnallte mich an und küsste anschließend meine Schläfe.
"Du bist der beste Vater", murmelte ich als Dank.
"Du bleibst zu Hause. Ich gehe schon mit Erdem zum Meeting."
Ich nickte.
Angekommen hakte ich mich bei meinem wundervollen und hilfsbereiten Vater ein und kam mit seiner Hilfe in das feine Haus.
"Was ist los?", fragte Erdem erschrocken über mein verweintes Gesicht, genau wie meine Mutter.
Ich nickte meinem Vater zu und ging ins Bad, danach versteckte ich mich in meine Bettdecke und schloss meine Augen.
"Wie sie hat sich versucht umzubringen?", fragte ein aufgebrachter Erdem, nachdem er das Licht angeschaltet hatte.
Zügig zuckte ich förmlich vom Bett und setzte mich aufrecht mit übermüdetem Gemütszustand hin.
Panik überrumpelt marschierte er in alle Richtungen meines Raumes und seufzte öftermale.
Unfähig fragte ich was los sei.
"Was ist mit ihr?"
"Sie ist in keiner guten Verfassung", antwortete ich ehrlich und war dem Weinen wiedermal nahe.
"Wieso hat sie das getan?", beunruhigte er mich weiter.
"Lass mich in Ruhe!", schrie ich versagerhaft und klatschte mein Gesicht ins Kissen.
"Aylin-
"Bitte", flüsterte ich und vergoss einwenig Tränen.
Ich fühlte mich für diesen Zustand meiner besten Freundin verantwortlich.
Schuldig gelang ich in meine Traumwelt und wartete ungeduldig auf den nächsten Tag.

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