Kapitel 37

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Früher ,als mich jemand fragte ,was für ein Typ von Freund willst du, war meine Antwort immer: Jemand der mir jeden Tag ein Grund nennen kann wieso er mich liebt. Jemand der mich nie verletzt. Jemand den ich vertrauen kann. Klar, jeder wünscht sich so einen Freund, aber da gab es noch etwas, das ich niemanden sagte. Ich wollte jemanden der wie mein Vater war. Jemand der nicht am nächsten Tag ,des Todes von seiner Frau, nach jemand neuen sucht. Der ,noch immer, den Ehering trägt. Der von seinen Kindern Datevorschläge bekommt, aber trotzdem Nein sagt. Doch jetzt habe ich es gemerkt. Egal wie viel Kriterien du willst, dein Herz hört nicht auf dich.
"Emily!"
"Ja?"
"Wir sind da."
Ich schaute mich um und sah unsere Haustür. Stiles sah besorgt aus.
"Ist alles Okey?"
Jedes kleine Detail erinnerte mich an Drake, sogar seine Worte. Wann wird es aufhören?
"Alles Okey!"
Ich stieg aus Stiles Jeep aus und ging Richtung Haustür und noch bevor ich die Haustür auf machen konnte, wird sie von jemanden geöffnet. Es ist Jenna. Sie lächelte mich an und ich weiß das sie etwas vor hat.
"Wohin?"
"In meine Wohnung?"
"Nein, wir gehen."
"Wohin?"
"Dort hin wo man sehr gut denken kann!"
Vielleicht war ,dass doch keine Gute Idee gewesen, Jenna zu erzählen, dass ich gerne Denke. Denn Gerade will ich alles andere machen, als Denken.
"Wer ist das? Emily! Ich wusste garnicht das du so schell bist."
Und zwinkerte mir zu.
"Das ist mein Bruder ,Stiles."
"Oh Sorry. Er kann auch mit, wenn du willst."
Ich drehte mich um und sah ihn zu uns kommen. Ich ging zu ihm.
"Wir fahren weg."
"Ähmm... Okey!"
Hätte nicht gedacht, dass er so schnell einwilligt.

Wir lagen alle auf dem Boden. Das Grüne Gras war von braun, gelb oder roten Blätter bedeckt, doch das hielt uns nicht auf. Wir schauten auf die Bäume ,dessen Blätter bunt waren, und auf den Himmel. Der nicht mehr blau sondern eher grau war. Herbst. Ich mag den Herbst, außer die Kälte. Auf meiner linken Seite lag Stiles und auf der rechten Jenna. Beide betrachteten, was für eine Auswirkung der Herbst auf den Park hatte. Ich schloss meine Augen. Hörte die Vögel zwitschern und die lachenden Kinder. Zwar war es beruhigend ,aber meine Gedanken waren nicht darauf gerichtet. Meine Gedanken waren bei Drake. Ich sah ihn vor mir. Seine blauen Augen. Sein arrogantes Lächeln. Ich öffnete meine Augen und richtete mich hektisch auf. Beide schauten mich an.
"Leute ich kann das nicht. Das einzige worüber ich denke ist er."
Beide richteten sich auf und sahen besorgt aus.
"Eigentlich weiß ich eine Lösung."
sagte Stiles unsicher.
Jenna und ich schauten ihn fragend an und er redete weiter.
"Als meine Freundin mit mir Schluss gemacht hatte, war ich auch sehr traurig darüber. Naja und dann sind wir mit paar Freunden fort gegangen."
"Nie im Leben."
sagte ich schnell.
"Wieso ich finde die Idee nicht schlecht!"
mischte sich Jenna ein.
"Wenn du ihn wirklich vergessen willst, musst du etwas tun und das wäre eine möglichkeit."
sagte Stiles.
"Ich weiß nicht. Vielleicht will ich ihn gar nicht vergessen-."
Jenna unterbrach mich.
"Was heißt das? Bist du dumm! Komm zu dir. Du bist nicht sein Spielzeug! Ich wette er hat schon eine Neue und du ,du denk noch weiter über ihn."
Meine Augen wurden voll bei dem Gedanken.
Er kann mich nicht so schnell vergessen haben.
"Sei nicht so streng zu ihr. Sie ist verliebt!"
Sagte Stiles wütend zu Jenna. Sie verdrehte ihre Augen und zupfte Grashalme vom Boden.
"Wie soll ich mein Vater überzeugen?"
fragte ich.
"Ich kann mit ihm reden."
sagte Stiles.
Ich legte mich wieder hin und schaute die Wolken an. Sie waren so grau wie ich.

Ich hatte mich nicht viel geschminkt oder Mühe gemacht was ich anziehen soll. Im Grunde war es mir egal. Ich wunderte mich wie schnell Jenna einen falschen Ausweis für mich finden konnte. Bevor Stiles auf Gas drückte drehte er sich zu mir um und sagte:
"Da ist etwas undzwar... Ähm... Dein Vater glaubt wir gehen Pizza essen."
"Was? Ich kann ihn nicht anlügen!"
"Eigentlich habe ich ihn angelogen. Komm schon Emily, von einmal passiert nichts. Und wenn er etwas erfährt, nehme ich die Schuld!"
Ich wurde von Tag zu Tag zu einer schlimmeren Tochter. Dank meiner Freunde!
Zum Glück war der Club weit entfernt, so könnte mein Vater uns nicht erwischen.
Diese Leute sind so dumm. Wie können sie nicht erkennen ,dass es sich um einen falschen Ausweis handelt. Sind die Blind. Das war einer der schlechtesten gefälschten Ausweise die ich je gesehen hab. Ich glaub der Mann hat schlechtere gesehen. Wir setzen uns auf ein Tisch. Jenna und Stiles bestellten ein komisches Getränk, bzw. der Name war komisch. Meine Erfahrung mit Drinks war noch nicht so gut. Deshalb nahm ich ein Vodka Redbull und hoffte ,dass eine Mischung aus Alkohol und Energy Drink kein Herzinfarkt verursachen würden. Im Club waren alle sehr lebendig. Jenna konnte nicht auf ihren Platz sitzen sie war immer in Bewegung. Und Stiles Augen waren immer auf sie gerichtet. Ich tat so als ob ich es nicht sehen würde, aber das einzige worauf ich achtete war die Situation. Als sich plötzlich alles anfing zu drehen, wusste ich das vierte Glas sollte ich doch nicht trinken. Oder das Gegenteil. Vielleicht sollte ich mich besaufen, einen Jungen schnappen, mit ihn küssen und nicht an Drake denken. Und schon wieder dachte ich an ihn. Ich bestellte mir noch ein Glas. Jenna hatte absolut zuviel getrunken.
"Vielleicht solltest du mit ihr tanzen."
sagte ich zu Stiles.
"Sollte ich?"
"Also entweder du tanzt mit ihr oder er tanzt mit ihr."
Ich zeigte dabei auf ein Jungen ,der sie die ganze Zeit über anstarrte.
Er stand sofort auf, nahm sie an der Hand und sie gingen beide auf die Tanzfläche. Sehr süß wie sie mit der Slow Musik im Rytmus tanzten. Ich kippte mit dem Kopf hin und her und leerte das 5 Glas. Plötzlich sah ich eine Hand und hörte eine Stimme.
"Wollen Sie mit mir tanzen?"
Die Stimme war mir bekannt. Als ich mein Kopf hebte sah ich Drake vor mir. Das kann nicht wahr sein, dass ist ein Traum. Ich dachte mir das es an den Alkohol lag. Ich schloss meine Augen, zählte vor drei hinunter und öffnete sie dann wieder. Drake war noch immer da in der selben Position. Seine blauen Augen, sein arrogantes Lächeln...
"Du träumst nicht. Ich bin echt."
Als ob er meine Gedanken gelesen hätte.
Ich wurde wütend und lehnte Danken seine Frage ab. Mit der Wut stand ich auf schnappte mir irgendeinen Jungen und fing an mit ihm zu tanzen. Dabei waren meine Augen auf Drake gerichtet. Ich sah wie er vor Eifersucht leidete. Mir gefiel es. Ich achtete nicht auf den Jungen mit dem ich tanzte mir wurde erst klar, das er seine Hände auf mein Arsch hatte als er sich zu mir näherte um mich zu küssen. Ich ging zurück und er kam immer näher, bis ihn jemand von hinten zog und auf sein Gesicht mit der Faust zu schlug. Natürlich war es Drake. Bevor er eine zweite verpasste, klammerte ich mich an ihn fest und bittete ihn aufzuhören. Er griff mein Arm fest und zog mich hinaus.
"Lass mich los!"
Ich schrie ihn die ganze Zeit an und schlug ihn auch, doch er hörte nicht auf mich. Wir waren draußen, die Kälte brachte mein Verstand wieder zu mir. Er schleppte mich zu seinem Auto und setzte mich hinein. Und bevor ich noch versuchte die Tür aufzumachen, fuhr er mit Vollgas los. In kurzer Zeit befanden wir uns auf einem Weg der leer war. Drake fuhr mit 130 km/h .
"Bitte fahr langsam!"
Bettelte ich ihn an, doch er war wie Hypnotisiert. Egal was ich sagte, Drake hörte mich nicht. Er wurde immer schneller. Ich bekam Angst. Ich hatte Angst, dass er etwas machen würde. Ich schrie laut, doch keine Reaktion. Er klammerte sich ganz fest ans Lenkrad, dass sah ich an seinen Adern, die schon fast herausplatzen würden. Er war schon bei 160km/h. Ich hielt seine Hand und sagte:
"Bitte bleib stehen, bitte! Wenn du mich liebst!"
Ich sagte es mit einem Flüsterton, doch er hatte mich gehört und wurde immer langsamer bis er stehen blieb. Ich konnte mich nicht mehr halten und brach in Tränen aus. Ich hatte schreckliche Angst bekommen. Ich dachte er fuhr uns in den Tod.
"Es tut mir Leid. Ich wollte dir keine Angst machen."
"Verstehst du es nicht! Wir sind nicht für einander geschaffen!"
Seine Augen waren rot und feucht und die Tränen rollten über seine Wangen.
"Nein, ich verstehe es nicht."
"Ich will dich nicht in meinem Leben haben! Verschwinde! Ich will endlich Glücklich sein!"
"Du kannst nicht ohne mich Glücklich sein! Ich lasse es nicht zu!"
"Verschwinde aus meinem Leben!"
"Emily! Mach mich nicht verrückt!"
"Du bist sowieso schon verrückt! Und du machst mich auch noch verrückt!"
"Und ich dachte du liebst mich."
"Drake wir haben Schluss gemacht!"
"Nicht wir, du hast Schluss gemacht!"
"Ja ,ich habe Schluss gemacht! Aber hatte ich nicht Recht? Sag die Wahrheit hatte ich nicht Recht!"
"Ja ,scheisse du hattest Recht! Und ich hatte unrecht! Aber wieso tust du uns das an? Hast du nicht einbisschen gelitten?"
"Glaubst du wirklich ich habe nicht gelitten? Ich habe Tag und Nacht geweint! Meine Augen waren so dick wie ein Tennisball. Mein Herz ist in tausende Splitter zersprungen und hat mich innerlich zerkratzt!"
Wir fingen an uns Gegenseitig anzuschreien.
"Wieso? Wieso kannst du dich nicht von mir fern halten?"
fragte ich mit zitternder Stimme.
Er schaute mich an.
"Wegen deinen Augen."
"Was ist mit meinem Augen?"
"Sie ziehen mich an. Oder dein Geruch. Es ist wie Sauerstoff für mich. Ich kann nicht ohne dein Geruch leben. Deine Lippen. Es wie Strafe für mich sie nicht küssen zu dürfen. Deine Stimme. Ich habe noch nie in meinem Leben so eine schöne Melodie gehört. Dein Lächeln. Weist du wie es ist zu Leben an einem dunkelen Ort. Ich weiß es ,seit dem ich dein Lächeln nicht mehr sehe. Ich würde die Person töten die dich zum weinen bringt, doch dafür müsste ich Selbstmord begehen. Okey liebe mich nicht. Aber liebe auch keinen anderen. Willst du hassen, dann hasse mich. Das ist mir auch Recht!"
Ich schloss meine Augen um ihn nicht zu sehen. Trotzdem konnte ich ihn fühlen, obwohl wir keine Verbindung zueinander hatten, fühlte ich sein hektisches Atmen. Ich konnte seine Herzschläge hören. Er war so weit entfernt, aber irgendwie so nah zu mir. Ich öffnete langsam meine Augen, in der Hoffnung das Alles wäre nur ein Traum. Doch ich konnte nichtmal mich selbst dazu überreden. Es war echt!
"Fahr mich nach Hause."
sagte ich flüsternd.
Ich konnte nicht mehr schreien oder lauter reden. Meine Stimme war weg. Es war für mich schon schwer genug wach zu bleiben. Am liebsten würde ich in Ohnmacht fallen und vom Koma erst nach paar Jahren wieder aufwachen. Vielleicht wäre dann alles schon vorbei. Leider ist das Leben kein Spiel. Man kann es nicht selbst kontrollieren.
Drake wischte mit seinem Arm seine Tränen weg und schaltete den Motor ein.
Es verletzte mich ihn so zu sehen. Doch mein eigener Schmerz war schon so stark ,dass ich seines nicht spüren konnte.
Ich konnte meine Tränen nicht stoppen. Zwar schluchzte ich nicht, aber die Tränen hörten einfach nicht auf. Ich stand Gefühllos da und sah Geradeaus. Zwar war in mir ein Sturm ausgebrochen, aber ich hatte keine Kraft mehr sie zu zeigen. Ich wollte es such nicht zeigen. Viele schätzten mich als ein sehr starkes Mädchen ein. Ich wollte dieses Mädchen bleiben. Ich wollte nicht das die Menschen wissen, dass ich im inneren zusammenbreche. Von Tag zu Tag. Immer mehr und mehr. Man sollte glauben, ich wäre stark genung um es alleine zu überstehen.
Ich war so stark in meinen Gedanken gesunken, dass ich nicht gemerkt hatte, dass wir schon seit 15 Minuten vor meiner Haustür sind. Drake hatte nichts gesagt. Er hatte wohl auch keine Kraft mehr dafür. Ich stieg aus dem Auto hinaus und sah wie er wegfuhr. Und in diesem Moment fiel ich auf dem kalten Boden.

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