Kapitel 38/ Teil 3

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Der unbekannte Mann sah mich überrascht an. Seine Ähnlichkeit zu Logan war so erschreckend das mein Atem stockte. Die selben stechend grünen Augen und markanten Gesichtszüge. Er war lediglich mindestens 20 Jahre älter als Logan, was seinem Aussehen aber keines-
wegs ein Abbruch tat. Oh nein er war mehr als nur attraktiv.

Der Unbekannte musterte mich eingehend und räusperte sich dann.
" Was machen sie den hier?", fragte er und machte einen Schritt auf mich zu.
Ich hingegen stand immer noch stocksteif da und presste das Buch stark gegen meine Brust.
Er sah mich mit zusammen gezogenen Augenbrauen an und wartete auf eine Antwort.
" Ich....äh..ich", stottere ich da ich selbst nicht wusste was ich sagen sollte.

Diese blonde Tussi Magdalena oder wie auch immer hat mich genervt, also bin ich geflüchtet und dachte mir ich schnüffle ein wenig herum.
Ja ganz bestimmt nicht!

"Sie haben ein wenig herum geschnüffelt, nicht wahr?".
Ich spürte wie mir die röte ins Gesicht schoss, schließlich hatte ich genau das getan.
" Der röte ihrer Wangen zu folge, sehe ich das als ein "Ja" an.
Ich nickte leicht. Und machte mich innerlich auf die Reaktion meines Gegenübers gefasst. Doch zu meiner eigenen Verwunderung wurden seine Gesichtszüge weicher und er begann ausgelassen zu lachen.

Vollkommen verwirrt starrte ich ihn an. War er in irgendeiner Weise verrückt?
" Schauen sie doch nicht so,
was haben sie erwartet Katharina? das ich sie anschreie?", lachte er.
Um ehrlich zu sein, Ja!
" Woher wissen sie meinen Namen? Und wer zur Hölle sind sie überhaupt", fragte ich skeptisch.
" Jeder Anwesende kennt mittlerweile ihren Namen meine Liebe. Es ist nicht gerade alltäglich das mein Neffe aus dem nichts mit einer Frau aufkreuzt, von der er behauptet sie wäre seine Freundin", antwortete er.
" Andererseits verstehe ich nun allmählich was er an ihnen findet".
Sollte das ein Kompliment sein ?

" Ähm Dankeschön?".
Er lächelte und streckte mir dann die Hand entgegen.
" Harold Donevan, Logan und Ryan's Onkel".
Sein Onkel! Das erklärt die enorme Ähnlichkeit.
" Freut mich", entgegnete ich und schüttelte seine Hand.

Harold lies seinen Blick zu dem Buch wandern das ich immer noch verkrampft mit einem Arm festhielt.
" Darf ich?", fragte er und deutete mit der Hand auf das Buch.
Ich lies, wenn auch etwas wiederwillig, das Buch los und reichte es ihm.
Er betrachtete stirnrunzelnd den Einband und sah mich danach an. In seinem Blick lag etwas das ich nicht deuten konnte. Es war dieser Blick den ich bereits von Logan kannte. Und verdammt ich hasste diesen Blick.
" Romeo and Juliet ", sagte er kühl.
" Sind sie eine dieser Hoffnungslosen Romantikerinnen?".

Seine Frage überraschte mich ein wenig. Denn "Romeo and Juliet" war nicht unbedingt eine der Geschichten die ich in meinen Augen als besonders Romantisch ansehen würde. Schließlich handelt es von einer tragischen, sehnsüchtigen Liebe die zu Selbstmord und Trauer führte. Was nicht gerade dem entspricht was man häufig unter Romantik versteht.
Und trotz alledem gehört gerade diese Liebesgeschichte zu denen die einen besonders fesseln. Denn egal wie oft man das Buch liest, das Theaterstück oder den Film sieht. Man hofft dennoch jedes mal, das es ein anderes Ende finden würde. Und genau dass ist das was Dramen und Tragödien doch oftmals ausmacht.

" Ich weis nicht genau was sie unter Romantik verstehen, aber Kerzen, Herzen und Blümchen sind nicht wirklich Bestandteil dieser Geschichte. Es ist sehr viel tragischer und tiefgründiger. Und genau deshalb, denke ich nicht das "Romeo and Juliet" einen automatisch zum Romantiker macht", sagte ich als ich ihm das Buch aus der Hand nahm, und es zurück ins Regal stellte.
" Aber um ihre Frage zu beantworten. Ich halte mich selbst nicht für eine Person mit einer ausgeprägten, romantischen Ader, aber ich glaube das in jedem ein wenig Romantik steckt. Und ich meine ein Funken Romantik hat bestimmt noch niemandem geschadet".

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