Kapitel 8

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Thomas POV

Frustriert starrte ich auf das Blatt Papier, wo ich die letzte Stunde drauf gezeichnet hatte.
Nope, das war definitiv keine Landschaft. Das war Ava. Meinem Dozenten würde dieses "Landschaftsbild" nicht gefallen. Aber aus irgendeinem Grund war ich momentan nicht in der Lage die Szenen zu zeichnen, die ich normalerweise locker aus dem Ärmel schütteln konnte. Stattdessen hatte ich jetzt schon vier Bilder von Ava -eins, wo sie ihren Kopf auf die Vorderpfoten legt und einen direkt ansieht, ein anderes, wo sie einen zum Spielen animieren will, eins, wo sie einfach nur da steht und das letzte wie sie schläft- und zwei von Dylan.
Portraits waren eigentlich nicht so mein Ding, Landschaften hatte ich schon immer lieber gemocht, mit Kohlestiften oder Aquarellfarben. Aber jetzt saß ich hier und mein Kopf war leer. Ich konnte mir nichts vorstellen, was ich zu Papier hätte bringen können.
Und das alles war Dylans Schuld. Dylan mit seinem dämlichen Lächeln. Dylan mit seinem nervigen Blick, mit dem er mich immer ansah. Mit dieser liebenswerten Art, die einfach jeder mögen muss. Oder wie er mit Ava redet und spielt. Seine Haare, die immer perfekt aussehen. Und diese braunen Augen.
Alles Dylans Schuld. So war das alles nicht geplant.
Das ging jetzt seit über zwei Monaten so. Seit zwei Monaten trafen wir uns ab und zu, holten uns was zu Essen und saßen dann bei ihm zu Hause und redeten. Wohl eher Dylan redete, aber das gefiel mir. Manchmal holte er mich von der Uni ab, wobei er dann immer sagte, er sei mit Ava in den Gegend gewesen.
Ich wusste einfach nicht, was ich davon halten sollte. Was er wollte. Ich wusste ja nicht einmal, was ich wollte.
Mein Vorsatz jeglichen Gefühlsverwirrungen aus dem Weg zu gehen war kläglich gescheitert.
Die Frage war nur, was ich für ihn fühlte. Dylan war super, er holte mir Essen -manchmal durfte ich sogar zahlen-, er fragte mich Sachen und gab sich mit meist mit drei Wörtern als Antwort zufrieden, ich bekam keine Panikattacken, wenn er seinen Arm um meine Schulter legte. Eigentlich fühlte ich mich sehr wohl bei ihm. Aber wieso fühlte ich mich wohl bei ihm?!
Hatte ich nicht erst vor sieben Monaten mir gesagt, dass so etwas nur schief gehen wird? Chris war am Anfang auch super lieb und süß und am Ende war er ein Arsch und hat mir immer öfter gesagt wie wertlos ich bin.
Dylan war wahrscheinlich ganz genau so. Ich geriet ja immer nur an Menschen, die einen gerne mal schlugen.
Und am Ende werde ich wieder heulend im Bett liegen und mich selbst bemitleiden.
Nein, das brauche ich nicht.
Aber wieso fühlte ich mich in seiner Gegenwart so gut?

Ich weiß, das Kapitel ist sehr kurz, Entschuldigung dafür. In den nächsten Tagen werde ich wahrscheinlich auch nicht zum Uploaden kommen, da ich nicht zu Hause bin. Ich werde aber mein Bestes geben! ;)
Vielen Dank fürs Lesen!

Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]Where stories live. Discover now