Kapitel 16

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Ihr Lieben!
Ich weiß, es ist eine ganze Weile her, aber hier ist endlich ein neues Kapitel!!
Über eure Kommentare und Votes habe ich mich riesig gefreut, bitte macht weiter so <3
Ich werde mich jetzt wieder anstrengen, öfter was zu uploaden, also verliert bitte nicht die Geduld mit mir... ;)
Viel Spaß:*
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Thomas POV

Seit dem Vorfall war jetzt eine Woche vergangen. Meine normale Tagesroutine hatte ich wieder aufgenommen. Ich stand früh auf, kochte Kaffee in meinen Thermosbecher, griff nach meiner Tasche voller Zeichensachen und lief zum Park. Es war schon eine Weile her, seit ich das letzte mal gezeichnet hatte und ich merkte wie sehr ich es vermisst hatte. Beim Zeichnen konnte ich abschalten, einfach mal nichts denken. Meine Hände arbeiteten wie von alleine. Seit langem hatte ich mich nicht mehr so gut gefühlt.
Die Schwellungen waren zurück gegangen, die blauen Flecke wurden kleiner und viele waren kaum noch zu sehen. Es ging mir wieder besser.
Dylan schien mir das jedoch nicht wirklich zu glauben. Jeden Abend kam er nach der Arbeit in meine Wohnung, Ava war natürlich mit von der Partie. Die Gesellschaft der beiden gefiel mir, wir mussten nicht mal unbedingt reden. Es reichte, wenn wir nebeneinander in der Küche standen und gemeinsam kochten. Ava würde auf ihrer Decke -Dylan hatte irgendwann eine Decke mitgebracht, sie auf dem Boden ausgebreitet und seitdem war das ihr Platz- in einer Ecke liegen und uns beobachten oder schlafen. Einige Tage später kam Dylan mit einem Set an Näpfen an und deponierte sie neben meiner Küchentür. „Ava kann nicht jeden Abend so spät erst essen.", war seine Erklärung dafür und mich störte es nicht.
Mittlerweile waren wir wirklich gut im zusammen Kochen geworden, die ersten Male war vieles schief gegangen und wir konnten uns vor lachen nicht mehr halten, als Dylan das Paprikapulver mit dem Chilipulver verwechselte und wir zum Essen jeweils einen Liter Milch trinken mussten, damit wir vor Schärfe nicht starben.
Aber auch alleine sein fiel mir wieder leichter, ich hatte nicht mehr Chris vor Augen, wenn ich in mein Bett stieg. Obwohl ich bezweifelte, dass es daran lag, dass es jetzt eine Woche her war, sondern weil ich die Zeit vor dem Schlafengehen mit Dylan verbrachte.
Es war so leicht für ihn mich zum Lachen zu bringen und ich konnte ihm stundenlang zuhören. Wie er über Arbeit redete, Geschichten aus seiner Kindheit erzählte oder Pläne und Ziele für seine Zukunft.
Trotzdem schickte ich ihn jede Nacht wieder nach Hause. Nichts hätte ich lieber als Dylan neben mir im Bett zu haben, aber ich brachte es nicht über mich ihn zu fragen. Jeden Abend schaute Dylan mich erwartungsvoll an, wenn ich sagte, es sei Zeit fürs Bett, als warte er nur auf eine Einladung zu bleiben. Und jeden Abend bekam ich ein schlechtes Gewissen, wenn ich die Tür hinter ihm abschloss.
Wieso konnte ich ihn nicht fragen? Ich wollte doch, dass er bei mir war. Ihn in meiner Nähe zu haben fühlte sich so gut an und vor allem so normal.
Ich saß im Park und zeichnete verschiedene Bäume, es war kalt geworden. Viele Blätter fielen langsam zu Boden und meine Lieblingsjahreszeit würde bald richtig beginnen. Für mich gab es nichts Schöneres als den Winter. Die Kälte, klare Luft und vor allem lange, dunkle Nächte.
Der Winter hatte natürlich auch seine Nachteile, der matschige Schnee oder die Glätte, die sich auf den Gehwegen ausbreitete. Trotzdem... wenn man drinnen auf dem Sofa saß, eine Tasse Tee auf dem Schoß und es draußen dämmerte und vielleicht sogar schneite, war ich am kreativstem.
Vorfreude stieg in mir auf, während ich meine Zeichnung beendete. Es war noch sehr ruhig heute Morgen, der Blick auf die Uhr verriet mir, dass es erst kurz nach halb sieben war. Langsam begab ich mich auf den Weg nach Hause, ich hatte noch eine Hausarbeit für die Uni zu schreiben.

~ • ~

„Wann sind deine ganzen Klausuren rum?", frage Dylan und schaufelte sich eine große Gabel Nudeln in den Mund.
„Noch drei, dann bin ich durch. Also in zweieinhalb Wochen. Wieso?", ich spießte eine Zucchinischeibe auf und aß sie. Dylan hatte immer einen Plan, wenn er irgendwas so genau frage. Dieser Mann plante einfach viel zu gerne, schoss es mir durch den Kopf und ich musste ein Grinsen unterdrücken.
„Ich hab in drei Wochen Urlaub und ich wollte in das Ferienhaus meiner Eltern fahren. Meer, Strand, es ist außerhalb der Saison, also werden kaum Leute da sein und Ava kann den Strand entlang flitzen. Ich dachte, vielleicht magst du ja mitkommen, wenn du Zeit dafür hast?", Dylans Blick war so hoffnungsvoll, dass es mir fast das Herz brach.
„Oh...", war das erste was ich rausbrachte. Die Hoffnung verschwand aus seinem Blick und wurde von Enttäuschung abgelöst.
„War nur so eine Idee. Aber du hast bestimmt keine Zeit. Schon ok, ist kein Problem.", meinte er mit gesenktem Blick auf seinen Teller.
„Nein. Ich- ähh, so war das nicht gemeint.", platzte es aus mir raus. „Ich muss schauen, ob ich das terminlich schaffe. Die Idee ist wundervoll. Es klingt echt gut. Lass mir nur ein paar Tage Zeit, um zu schauen, ob ich mitkommen kann, ja?"
Dylans Augen leiteten vor Freude. „Klar, kein Thema, sag Bescheid, wenn du es weißt."
Mein Entschluss stand natürlich schon fest. Nur konnte ich das Dylan nicht sofort sagen. Die Vorstellung auch nur einen Tag ohne Dylan zu sein, ließ meine Lunge zusammenziehen. Ich würde mitfahren, wollte aber nicht, dass mein Bedürfnis nach seiner Gesellschaft und Nähe so offensichtlich wurde. Zwei bis drei Tage würde ich warten bis ich ihm sagen würde, dass ich gerne mitkäme.
Und irgendwie freute ich mich auf unseren gemeinsamen Urlaub. Es war Ewigkeiten her, dass ich außerhalb der Stadt war. Die Exkursionen mit der Uni zählte ich nicht mit.
Als ich dann endlich abends alleine wieder in meinem Bett lag, leuchtete mein Handy auf und das vertraute Brummen war zu hören.

Ich hoffe wirklich, dass du mit uns wegfährst. Wie soll ich ganze zwei Wochen ohne dich aushalten? D xx

Hold Me Now. (Dylmas AU) [abgeschlossen]Where stories live. Discover now