Draco~So bin ich nun einmal, böse

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Dracos Sicht:

„Komm schon, streng dich an, was musst du jetzt machen?", ich schüttelte lächelnd den Kopf und beobachtete vergnügt, wie Amelia frustriert die Hände ballte.

„Ich weiß es nicht!", presste sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor.

„Ist doch nicht so schlimm. Du musst einfach nur logisch denken. Wenn du den Trank sieben mal umgerührt hast, nachdem du...ist alles okay?"

Amelia war auf einmal richtig blass geworden. Sie schaute nervös auf den Boden. Was hatte sie denn? Hatte ich etwas falsches gesagt?

Leider kannte ich mich gar nicht mit Mädchen aus. Nicht im Geringsten. Moment mal, seit wann interessierte ich mich überhaupt, wie es Mädchen ging?

Da lief eindeutig etwas falsch in meinem Kopf. Oder vielleicht war es auch nur wegen dem Fluch, der erst vor drei Tagen auf mir gelegen hatte.

Kaum vorstellbar, dass seit dem kaum etwas großartiges passiert war. Klar, das Quidditchspiel war nicht gut gelaufen, wir hatten zwar gewonnen aber nachdem Harry zusammengebrochen war und davor noch eine super Showeinlage hingelegt hatte, war uns der Titel aberkannt worden.

Beziehungsweise das Spiel war als Unentschieden gewertet worden. So eine Frechheit! Aber ob das eine gute Entscheidung gewesen ist wage ich zu bezweifeln, da dies die Allgemeine Stimmung nicht gerade verbessert hat.

Wie auch immer, ich hatte echt keine Ahnung, wie ich Amelia begegnen sollte, das erste mal nach unserem unglücklichen Zusammentreffen. Ich wollte mich gar nicht daran erinnern, wie sehr ich mich gedemütigt hatte.

Ich meine, sie hatte mich, DRACO MALFOY davor bewahrt, mich vollkommen vollzukotzen. Wie peinlich war das denn?

Sie hatte mich zurückgehalten und mir beigestanden und deshalb konnte ich sie einfach nicht mehr so behandeln wie zuvor.

Das ging nicht.

 Sie hatte mich gesehen, als ich verwundbar war, hatte mich gesehen, als ich verletzt und wie ein verprügelter Hund gestöhnt hatte. Doch das schlimmste war, dass sie gesehen hatte, dass es noch einen anderen Draco gab. Den man verletzen konnte, dem das auch weh tat.

Das wusste keiner und sollte auch keiner wissen. Wenn sie also nun nur ein klein bisschen weitererzählen sollte, dann würde ich nicht wissen, wie ich reagieren sollte. Wahrscheinlich würde ich alles abstreiten. Wem würden sie wohl mehr glauben?

Aber mein Image konnte ich einfach nicht versauen. Denn dann würde ich nicht mehr Draco Malfoy sein, sondern immer der Junge, der von den Gryffindors in einen Hinterhalt gelockt worden war, ohne sich dafür zu rächen.

Richtig, wenn ihr noch mitkommt, dann treibt mich auch ein anderer Gedanke an: Rache. Die musste ich bekommen, bevor die kleinen Weicheier namens Gryffindor die Geschichte, ja genau, schöne Geschichte, weitererzählten.

Ich hatte zurückhaltend reagiert, ich wollte Amelia nicht vergraulen, das wäre gemein gewesen. Obwohl, seht ihr, jetzt denke ich schon wieder anders. Es wäre gemein gewesen, na und?

Ich bin gemein!

Also steht mir das auch zu. Okay, zugegeben, die Logik lässt sich noch bearbeiten, aber das Gerüst steht.

Aber ich war es Amelia schuldig, wenigstens SIE in Ruhe zu lassen und ihr beizubringen, was sie eben für den Unterricht bei Snape wissen musste.

Und jetzt? Ich wusste wirklich nicht, was los war. Doch irgendetwas stimmte hier nicht.

Ich schaute sie verwirrt an: „Amelia?"

„Ich...ich weiß auch nicht was los ist..." Sie schaute an sich herunter und streckte ihre Hand aus. Ihre Augen flackerten.

Wieder viel mir ihre Narbe auf der Hand auf. Der Blitz schien mir irgendwie auffallender als sonst. Er schien ...zu leuchten.

Aber nur ganz leicht. Ich schüttelte den Kopf und rieb mir die Augen. Währenddessen stöhnte Amelia auf und griff sich an die Stirn. Diese war vor Schmerz verzogen und sie schloss die Augen.

„Amelia, was ist denn los?" Langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.

Was war das hier? Sie war doch nicht auch etwa Ziel eines Angriffs oder Racheaktes geworden? Und dieses mal von den Slytherin? Das konnte nicht sein, sie würden nie etwas ohne mein Wissen unternehmen.

Ich beugte mich vor um ihr in die Augen zu schauen. Doch diese hatte sie immer noch geschlossen. Ich nahm ihre Hände und zog sie sachte von ihrem Gesicht weg.

Endlich öffnete sie die Augen und schaute mich traurig und schmerzerfüllt an: „Draco, es tut so weh...!", flüsterte sie und keuchte auf, als der Schmerz zuzunehmen schien.

Jetzt wusste ich gar nicht mehr was los war. Aber ich wollte ihr unbedingt helfen, wenn ich nur wüsste, wie.

„Draco, ich..."- „Was kann ich tun?"

Sie schüttelte den Kopf und stöhnte auf: „Gar nichts." Dann fiel sie vor meinen Augen vom Stuhl.


Mein Bruder Harry Potter #Draco MalfoyOù les histoires vivent. Découvrez maintenant