Draco ~ Der Weihnachtsball

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Dracos Sicht:

Ich habe eine verflixte Aufgabe, rufe ich mir erneut ins Gedächtnis, als wir durch die weit geöffneten Türen des Ballsaals schreiten, und zwar Amelia zu beschützen.

Ihre Aufregung ist deutlich zu spüren. Ich bemerke sie an den zittrigen Händen und den unsicheren Schritten; und ihrem Blick, der vorsichtig hin und her huscht.

Innerlich wappne ich mich auf die wütenden Augenpaare der Slytherin und drücke meinen Rücken noch ein wenig weiter durch.

Doch irgend warum erscheint keiner so richtig erstaunt.

Gefühlt alle in diesem Saal halten einen Moment inne und schauen zu uns auf, aber danach tanzen und reden sie einfach weiter, als wäre nichts passiert.

„Hier stimmt was nicht!", flüstere ich Amelia mit einem gefaktem Lächeln im Gesicht zu. Ich könnte glatt zu den Bauchrednern wechseln.

„Wieso? Weil sie einmal keinen Aufstand wegen uns machen?", ihre Stimme klingt leicht trotzig.

Vielleicht hat sie ja Recht und ich reagiere über. Aber trotzdem...ich traue dieser ruhigen Stimmung nicht ganz.

Wenigstens einer scheint über unsere Ankunft nicht sehr glücklich zu sein. Goyle blickt mich aus einiger Entfernung mit einem Blick an, der töten könnte.

Wie könnte ich auch den siegessicheren Blick sehen, den er Crabbe zuwirft, als er mir den Rücken zuwendet?

„Den unangenehmsten Teil hätten wir also schon einmal überstanden", murmele ich erleichtert und schlucke die angesammelte Spucke hinunter.

Ihr Blick wandert weiter zu den Orchester, dass extra für diesen Abend angereist ist, und sich auf einer aufgebauten Bühne an der Wand positioniert hat.

„Kannst du eigentlich tanzen?", wechselt Amelia urplötzlich das Thema und wirft mit einen grinsenden Seitenblick zu. Überrumpelt zucke ich mit den Schultern: „Das, was jeder eben so kann..."

„Und das wäre?", löchert sie weiter nach.

„Pff. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich der beste Tänzer wäre...", ich spüre, wie ich rot werde, „Walzer, Wiener Walzer kriege ich auch noch hin...Disco Fox?"

Ich muss zugeben, meine Stimme klingt nicht gerade überzeugt von meinen Tanzkünsten.

Amelia lacht leicht auf, als sie merkt, dass mir die Sache ein wenig peinlich ist.

„Ist doch nicht schlimm. Die Frau, bei der ich einige Jahre verbracht habe...du weißt schon. Na ja, also sie hat mir ein paar Sachen beigebracht. Hast du schon einmal was von Cha Cha Cha gehört?"

Ich nickte vorsichtig und zupfte an meiner dunkelblauen Krawatte herum. Der Anzug war von meinen Vater. Er hat ihn selber an seinem Weihnachtsball vor vielen Jahren getragen.

„Egal", Amelia legt leicht den Kopf schief und lauscht konzentriert der Musik, „jetzt ist eh erst einmal Walzer dran!"

Fast ein wenig erleichtert atme ich auf. Ich weiß nicht, ob ich mich gerade in der jetzigen Situation darauf einlassen könnte, etwas Neues zu lernen.

„Komm schon!", sie zieht sanft an meiner Hand und geleitet mich durch die vielen Schüler hinauf auf die Tanzfläche.

Lächelnd legte ich eine Hand auf ihren Rücken und biete ihr die andere mit der offenen Handfläche an. Amelia legt ihre sachte auf meine und die andere auf meine Schulter.

Wir warten ein wenig auf einen passenden Moment und steigen dann ein.

Langsam beginnen wir uns zu drehen und es kommt mir so vor, als würde es nur uns beide geben.

Glücklich beobachte ich, wie sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet. So fröhlich habe ich sie schon lange nicht mehr gesehen, wenn sie es denn überhaupt einmal war.

Ihre Augen lachen mich freudig an, als wir ein wenig schneller werden. Der Takt interessiert mich nicht mehr. Es gibt nur uns beide.

Am liebsten würde ich jetzt die Zeit stoppen und für immer und ewig in diesem Moment weiter leben. Amelia in meinen Armen, glücklich, und endlich mal keine Gefahr weit und breit.

„Puh, bin ich fertig!", sie seufzt erschöpft auf, als sie sich auf das Sofa am Rande der Tanzfläche sinken lässt.

„Jap", ebenfalls total fertig setzte ich mich neben sie.

Der Raum hat sich deutlich erwärmt und spüre, wie die Hitze mir zu Kopf steigt. Mit einer knappen Bewegung wische ich mir den Schweiß von der Stirn.

Es ist bereits elf Uhr durch und wir haben die meiste Zeit durch getanzt. Wir wussten beide, dass so eine Gelegenheit nicht so schnell wieder kommen würde.

Auf einmal lehnt sich Amelia gegen meine Brust und ich hebe meinen linken Arm, um ihn über ihre Schultern zu legen.

„Hey ihr beiden", werden wir plötzlich von der Seite aus angesprochen. Hermine kommt mit leuchtenden Augen und vollen Händen auf uns zu.

„Hi", ruft Amelia ihr freudig zu, als Muggelblut sich auch schon auf unsere Höhe sinken lässt und uns zwei Gläser hinhält.

Natürlich gibt es hier keine Pappbecher.

„Hier, für euch!"

Misstrauisch beäuge ich den klaren Inhalt und nachdem ich ein Glas in die Hand genommen habe, rieche ich leicht daran.

„Ist das etwa Alkohol?!", meine Augen werden groß, als ich diese unerwartete Entdeckung mache.

„Psst!", zischt Hermine wütend und sieht sich vorsichtig nach allen Seiten um, ob irgendjemand meine Worte gehört hat.

Das passt ja mal gar nicht zu der Streberin, die ich kenne. Sie würde mir doch nie im Leben Alkohol andrehen!

Ich betrachte sie ein wenig genauer und merke, dass ihre Pupillen unnatürlich geweitet sind und sie nicht gerade sicher auf ihren Fersen balanciert, während sie vor uns hockt.

Wer hätte das geglaubt, aber unser Klugscheißer hatte sich betrunken!

Grinsend nahm ich ihr nun auch das andere Glas ab. Der Alkohol roch nicht so stark, weshalb ich nicht befürchtete, dass es etwas hochprozentiges war.

„Hier", ich halte Amelia das Glas hin, welches sie prüfend mustert. Vorsichtig nippt sie ein wenig an dem kalten Getränk. Bisher hat sie die ganze Szene stumm beobachtet.

„Danke, Hermine!", meint sie nun lächelnd und trinkt jetzt gierig einen ganzen Schluck. Ihr ist genauso heiß wie mir.

Ich beobachte die braunhaarige, bis sie hinter den nächsten Schülern verschwunden ist, und trinke nun selber einen Schluck.

Was es auch ist, es schmeckt echt gut.

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Ich weiß, dass da oben auf dem Bild ist nicht Amelia. Aber seid so lieb, und denkt sie euch an Dracos Seite *-* LG Jackaroo23 <3

Mein Bruder Harry Potter #Draco MalfoyWhere stories live. Discover now