Kapitel 43: Pain

8.5K 385 51
                                    

Kapitel 43

Die Tage im Krankenhaus waren eigentlich die gleichen. Frühstück, faulenzen, Kontrolle, faulenzen, Besuch, Mittagessen, faulenzen, Abendessen, Tabletten, faulenzen, fernsehen, schlafen. Klingt viel, aber wenn man bedenkt, dass 4 von 12 Aktivitäten die gleichen sind und zwar faulenzen (falls ihr es nicht bemerkt habt) scheint es ziemlich wenig.

Was mich am meisten traurig machte war, dass ich nicht zur Beerdigung gehen konnte. Vielleicht war es auch besser so. Dann hätte ich nicht das Rumgezicke von Scotts Mutter ertragen müssen, während sie mir eine Prädigt hielte, dass alles meine Schuld gewesen sei. Sie mochte mich noch nie, meinte, ich sei zu 'nobelhaft', wobei ich ein einfaches Schulmädchen aus London war. Sachen gibt's hier.

Grade eben wurde ich entlassen und von meinem Bruder heim gefahren. Damon stützte mich, da meine Beine mich noch immer nicht richtig halten konnten. Der Arzt meinte, das würde sich schnell legen, wenn ich meine Tabletten jeden Abend einnehme. Sofort stieg mir der Geruch von Pancakes in die Nase, als ich das Haus betrat.

"Wir sind da!", schrie Damon so laut, dass mein Trommelfell wahrscheinlich geplatzt war.

Danke Bruderherz, ehrlich. Durch dich werde ich noch taub.

'Denk nicht negativ, Elena! Es ist schon genug geschehen.'

Diese Stimme würde mich wohl nie verlassen. Ob es sie schon von Anfang an gab, nur, dass ich sie bis jetzt nie bemerkt hatte? Macht Sinn.

"Leg Elena ins Wohnzimmer.", schrie meine Mutter und Damon tat, was man ihm befahl.

Sanft legte er mich auf die längere Couch, stützte meinen Nacken mit Kissen ab und legte eine kuschelige Decke über mich.

"Ich bin kein Baby."

"Du musst aber wie eins behandelt werden."

"Also gebt ihr mir auch eine Windel, damit ich nicht aufstehen muss, wenn ich auf die Toilette muss?"

"Du bist doch verrückt."

Meine Mutter kam ins Wohnzimmer mit einem Teller voll Pancakes und Schokosirup. Hinter ihr tauchte dann Dad auf mit einer Flasche Cola und Gläsern.

"Ich liebe dich dafür Mum.", sagte ich und himmelte die Pancakes an.

"Nur deshalb?", fragte sie beleidigt und stämmte ihre Arme an ihre Hüften.

"Ich liebe dich für alles.", sagte ich und drückte ihr einen Luftkuss zu.

Sie lachte und setzte sich auf die freie Couch, neben meinem Dad. Damon nahm sich den 'Boss-Sessel', wie ich ihn gerne nannte und setzte sich auf diesen. Ohne zu warten stopfte ich mich mit Pancakes voll, wobei die restlichen im Haus anfingen in ein lautes Gelächter auszubrechen. Ich sah sie nur schulterzuckend an und fuhr mit meinem Essen voll.

Nach einigen Sekunden voller Gelächter wollten sie sich dann doch noch jeweils ein Pancake schnappen, doch ich schlug ihnen auf die Hand.

"Meins!", sagte ich besitzergreifend und packte mir den Teller.

"Komm schon, Elena. Nur eins.", sagte mein Dad lachend.

"Nein! Meine Pancakes! Macht euch selber welche."

"Du redest so, als hättest du sie selbst gemacht.", nuschelte Damon und bekam dafür einen wütenden Blick von mir.

Meine Mutter lachte nur und verschwand in die Küche. Nach einigen Sekunden, in denen ich mich mit meinem Bruder um die Pancakes gezofft hatte, kam sie dann mit einem weiteren Teller voll Pancakes. Mit weit geöffneten Augen sah ich sie an.

It's so good being bad || z.m.Where stories live. Discover now