Wenn der selbsternannte König fällt,
Wird ein Stern erblüh'n in dieser Welt.
Ein Flügelschlag, sanft wie der Wind,
Der Stern nähert sich dem Ziel geschwind.
Und in jener dunklen Nacht
hat sie das Licht hervor gebracht.
Eins vollbracht, warten noch v...
Das hier ist der Wald der Lichter«, meinte Mejra und fasste die gesamte Umgebung mit den Armen ein. »Er wird so genannt, weil das Licht am Tage schier magische Figuren in die Schatten malt und die Irrlichter in der Nacht einen Tanz aufführen. Alles in allem ist es sehr friedlich hier - solange du nicht den Fehler machst, einem Irrlicht in die Falle zu gehen.«
Maria blickte sich um. Nahe graste ein Reh auf einer Lichtung. Sie nahm zumindest an, dass es eines war - vom Rumpf an abwärts sah es zumindest aus wie eines. Ab dem Halsansatz an jedoch formte sich der Hals eines prächtigen Einhorns.
Verzaubert betrachtete Maria es; ihre Wut auf Gaia war wie weggeblasen. Eine Fee schwirrte auf das Tier zu, flüsterte ihm etwas ins Ohr, dann flog sie auf die beiden Mädchen zu und beobachtete sie scheu. Sie machte einen Knicks, kicherte und flog davon. Das Einhornreh betrachtete nun Maria und Mejra, dann neigte es den Kopf, und einige Funken stoben aus seinem gewundenen Horn. Sie legten sich auf Marias und Mejras Kleidung und verwandelten sie in bequeme Wanderkleider, die aus einem Maria unbekannten Stoff waren.
Das Einhornreh schnaubte, dann drehte es sich um und schritt majestätisch davon. Mejra lachte und sagte: »Es sagt, es hält diese Kleidung für angemessener.«
»Echt?«, staunte Maria.
»Nein, aber das war ziemlich offensichtlich.«
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Das Telefon klingelte. Aylin wusste nicht, wieso sie dem so viel Bedeutung beimaß, dass sie den Film, den sie sah, leiser schaltete, sich erhob umd abnahm.
»Hoffman«, meldete sie sich.
»Maiwald, guten Tag.«
Oh nein. Was hatte Maria denn nun ausgefressen?
»Frau Hoffman, ich muss Ihnen etwas mitteilen. Es geht um ihre Tochter.«
»Sie ist doch nicht etwa alleine nach Reylia gegangen?«, fragte Aylin mit leichter Angst in der Stimme.
»Alleine ist sie wohl nicht, allerdings ist sie, wie es aussieht, nur mit einem gleichaltrigen Mädchen unterwegs. Und als sie gesichtet wurde, war es nicht in Reylia, sondern Emerel, einem nebenan liegenden Kontinent«, fuhr die Direktorin dort, »Wir können von Glück sagen, dass Chaeston sie gesehen hast, sonst wüssten wir gar nicht, wo sie ist. Nun wissen wir wenigstens, dass sie sich mit der reylia'schen Prinzessin in der magischen Welt befindet.«
