Kapitel 30

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Kapitel 30: Die zweite Prinzessin

»Maria?« Die Schülerin zuckte zusammen, als sie Karias Stimme hörte. »Und was wäre, wenn das hier schlicht ein Albtraum wäre?«

»Aber es wirkt alles so real«, murmelte das Mädchen zweifelnd.

»So wirkte der sogenannte Traum auch.«

»Aber ...«

»Was willst du – dass dies die Wirklichkeit ist, oder dass dies ein Traum ist?«

»Wirklichkeit ...«

»Dann konzentriere dich darauf. Es ist ein Traum, würdest du mich sonst hören?«

»Nein ...« Maria ließ sich in die Kissen sinken, konzentrierte sich.

»Mary, steh auf, du kommst sonst zu spät!«

Aylins Stimme. Wenn sie hier war ... war es vielleicht doch Wirklichkeit?

Maria riss ihre Augen auf und alles verschwamm.

»Ein Traum, sag ich doch.«

Maria fand sich in einem dunklen Wald wieder. Das Sonnenlicht, gefiltert von den Blättern, kam als grünes Leuchten auf dem Boden an, ließ sich in diesem Tanz vom Wind führen. Vogelgezwitscher begleitete sie, während sie sich neugierig umblickte. Eine Art Sog machte sich in ihr breit, und ihre Füße bewegten sich vorwärts, wenngleich sie nichts tat. Es war, als würde sie vorwärts gezogen. Und irgendwie wusste sie, dies war der Traum, an den sie sich nicht erinnern konnte.

Rechts vor ihr stand plötzlich eine Gestalt – Lia, die Prinzessin, die sie nicht sein wollte. Liarëens Selbst, dass sie darstellte, wenn sie außerhalb der Palastmauern gewesen war, damals in ihrer Jugend. Ihre Augen sprühten vor Energie, Ihr gegenüber ein Mann, der aussah, wie Ternis früher ausgesehen haben musste. Damals hatte er keinen harten Zug um den Mund gehabt, war er jünger und fröhlicher gewesen. Einige Meter weiter – Karia und Lionssa. Dann Mejra und eine Äreviel, die Karia glich, jedoch andere Kleidung trug – ein rotes Tuch um den Kopf gebunden und eine Kleidung, wie man sie sonst nur in Piratenfilmen sah. Dahinter eine dunkelhäutige Gestalt mit blutroten Augen – ein Cherrelan, und eine Frau, die Gaia glich, vermutlich ebenfalls eine Göttin. Dann ihr Stiefbruder und Gaia, Arrely, Alexandra ...

Herzklopfen, das Geräusch der Vögel, der Wind, die Spiele des Lichts, Leben, Liebe, Wärme. Ein Gefühl erfasste sie, das nicht von dieser Welt war. Eine Reise durch Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart, ein Wettlauf mit der Zeit. Befreit von allen Sorgen stürmte sie den Pfad entlang, sprang über umgestürzte Bäume, Büsche, die den Weg zugewuchert hatten ... Mit dem Gefühl, dass sie alles schaffen, dass sie fliegen konnte. Und dann hörte sie eine Stimme, rein wie die Sterne.

Kierline Arani...

Maria schreckte hoch

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Maria schreckte hoch. Dieser Traum ... Der erste Teil sollte wohl bedeuten, dass sie Angst davor hatte, dass alles nicht der Wirklichkeit entsprach. Doch der zweite Teil, das mit dem Wald ... Was hatten diese unbekannten Personen zu bedeuten? Die Äreviel, der Cherrelan, die Göttin ... Und wer oder was war Kierline?

Quest Of An Äreviel 1: Die Legende Der KierlineWhere stories live. Discover now