Kapitel 18 ☑

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Anfangs erschien Maria Fröhliche Weihnacht gar nicht so unangebracht, immerhin war auf der Erde Heiligabend. Aber genau das war das Problem - auf der Erde. Und sie war in Reylia. Und jetzt erst sickerte zu ihr durch, zu wem die Stimme gehörte.

Sie starrte Gaia erschrocken an. »Dir auch ... frohe Weihnachten.«

Maria strich dem Phönix ein letztes Mal übers Federkleid, dann richtete sie sich auf. »Wie hast du mich gefunden?«

»Vor einer halben Stunden ist mir eingefallen, dass du und Mejra das Fest vermutlich bei ihrer Familie verbringt. Da ihr nicht im Palast wart, habe ich euch hier gesucht - und gefunden.« Gaia bedachte Maria mit einem scharfen Blick und meinte dann: »Ich bringe dich nach Hause.«

»Du bist verrückt!«, schrie Aylin wütend, nachdem sie Ralf und Alexander aus dem Wohnzimmer verbannt hatte, »Gaia sagt dir noch,  dass es gefährlich ist, alleine durch Reylia zu streifen, und du-«

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»Du bist verrückt!«, schrie Aylin wütend, nachdem sie Ralf und Alexander aus dem Wohnzimmer verbannt hatte, »Gaia sagt dir noch,  dass es gefährlich ist, alleine durch Reylia zu streifen, und du-«

»Ich war nicht alleine!«, erwiderte Maria heftiger als beabsichtigt.

»Die Gegenwart der reylia'schen Prinzessin zählt nicht! Ihr seid beide noch Kinder!  Was habt ihr euch dabei gedacht?«

»Du sagtest, ich sei weiter als ein Kind«, stellte Maria fest.

»Du verhältst dich aber wie eins! Und sieh dir mal dein Alter an - du bist elf!«

»Ich weiß.«

»Dann geh auf dein Zimmer«, wies Aylin ihre Tochter gefährlich leise an, »Geh auf dein Zimmer und denk mal darüber nach.«

Maria wollte endlich wissen, was ihr alle verheimlichten

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Maria wollte endlich wissen, was ihr alle verheimlichten. Sie erinnerte sich daran, dass Aylin in ihrem Bücherregal einen Zettel versteckt hatte und sie ausgeschimpft hatte, als Maria lesen wollte, was darauf stand. Da die Familie am nächsten Tage zu Ralfs Verwandten fahren wollte und Maria alleine im Haus wäre, beschloss sie, für den nächsten Tag eine Erkältung vorzutäuschen. Das wäre noch nicht mal so unwahrscheinlich, wenn man sich ansah, wie oft Maria in den letztenTagen in der Kälte gewesen war.

Am nächsten Morgen, als Maria sich über die imaginäre Erkältung beklagte, meinte Aylin, dass Show selbst schuld sei und im Bett bleiben solle. Als die Tür schließlich hinter ihrer Familie zufiel, sprang Maria auf uns schlich auf leisen Sohlen ins Schlafzimmer ihrer Mutter. Wie auch in New York befand sich hier ein Bücherregal. So schnell als möglich, durchsuchte das Mädchen das Regal und zerrte schon bald den Zettel zwischen zwei Büchern hervor.

Ihr Blick fiel unten auf das weinrote Siegel, an dem zwei breite Bänder befestigt waren. Es zeigte einen Kreis mit ringsum vier Herzen, die ihn in regelmäßigen Abständen, mit den Spitzen zur Mitte, berührten. Dann begann Maria, zu lesen, die Anrede des Briefes überspringend.

Seyd mir gegrüßt! In riuwe

Plötzlich hörte Maria den Schlüssel, der sich in der Haustür umdrehte.  Rasch stopfte sie das Dokument zurück und eilte so leise als möglich in ihr Zimmer zurück. Gerade, als sie ihre Zimmertür schloss, hörte sie Aylin: »Ich hatte nur was vergessen!«

Erleichtert stieß Maria die Luft aus, von der sie jetzt erst bemerkte, sie angehalten zu haben. Sie lauschte Aylins Schritten, die kurz verstummten, dann etwas schneller wurden und sich nach einer weiteren Pause Marias Zimmer näherten. Die Tür wurde aufgerissen, und Aylin fragte: »Bist du nur hier geblieben, um in meinen Sachen zu stöbern?«

Sie hielt das Siegel mit den Bändern in der Hand.

Quest Of An Äreviel 1: Die Legende Der KierlineWhere stories live. Discover now