5 - Warmes Essen erwärmt die Herzen... Manchmal

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Es dauerte nicht lange, da gesellten sich Benji wie auch Darren zu ihrem Grillevent. Obwohl man bei diesem Darren nicht wirklich gesellen sagen konnte. Erst zog er alle Blicke auf sich, denn er war groß, gut gebaut, hatte wirklich ein schönes Gesicht und generell eine starke Präsenz.

Die brachte ihm aber nicht viel, denn in den nächsten Stunden schaffte er es, dass jeder sich von ihm abwandte. Er sprach kaum mit jemandem und war auf Annäherungsversuche ziemlich kalt.

Ella hatte noch sie so einen arroganten Schnösel gesehen. Es faszinierte sie schon fast. Wie machte er das? Diese abwertenden, kalten Blicke zu jedem von ihnen, außer zu seinem Freund, der so gar nicht wie er war. Er war genau das Gegenteil. Exakt das Gegenteil.

Er begrüßte jeden und war offen und freundete sich schnell mit ihnen allen an. Er wanderte die ganze Zeit mal zu der Gruppe, dann wieder zu der Gruppe, lachte viel und man merkte ihm an, dass er seine neue Familie anfing zu mögen. Vor allem schien ihm eine gewisse Dame besonders aufgefallen zu sein. Bei jeder Gelegenheit sah Ella ihn an ihrer Seite.

Ella tauschte oft schelmische Blicke mit Jenica aus und Mae tat so, als würde sie nichts bemerken. Aber sie bemerkte es. Definitiv. Und es schien ihr zu gefallen.

Mae war wirklich sehr schön. Nein, sie war wirklich wunderschön! Sie hatte ein Gesicht, wie eine Porzellanpuppe. Es war einfach harmonisch und wahrscheinlich war alles perfekt im Goldenen Schnitt angeordnet. Das konnte niemand leugnen. Und dann hatte sie diese typisch glatten, schwarzen, seidenen Haare, die ihr immer über ihr Gesicht fielen. Und Ella mochte Maes sanfte Handbewegung, wenn sie ihre Haare hinter ihr Ohr zurück steckte. Es wirkte so präzise und elegant zugleich.

Ella seufzte auf. Benji tat gut, sich nicht allzu stark in den Bann ihrer Schönheit gefangen nehmen zu lassen. Selbst Ella war unwillkürlich von Mae verzaubert.

Sie schweifte ab und sie wusste nicht, wie es kam, doch im nächsten Moment traf ihr Blick auf die von diesem seltsamen Neuling. Er sah sofort wieder weg. Hat der Junge etwas gegen mich, dachte sich Ella. Nein, er scheint gegen jedes menschliche Wesen etwas zu haben. Und sie musste innerlich lachen. Sie wusste um ehrlich zu sein nicht, ob sie ihn verabscheuen oder nur hassen sollte. War dieser Junge diesen Aufwand wert, war eine andere wichtige Frage.

Und sie hoffte nur, er würde die schöne Atmosphäre in ihrem Wohnheim nicht trüben. Eins stand auf jeden Fall fest: Den würde keiner mehr so schnell wieder zu einer Veranstaltung einladen!

Es war witzig anzusehen, wie Linda immer wieder versuchte, diesen Eisklotz zu einer Unterhaltung zu verzaubern, aber selbst sie schaffte es nicht und verlor nach einer Weile ihr Interesse an ihm. Und das sollte was heißen!

Als Ella für eine Weile anfing endlich ihrem Hobby nachzugehen, das Fotografieren, bemerkte sie, dass sie den beiden Neulingen gefährlich Nahe gekommen war. Sie stand hinter ihnen, getrennt von der Zeltwand und konnte sie miteinander reden hören.

„Warum stehst du hier einfach so herum, Darren! Geh doch und quatsch einfach ein wenig mit den Leuten." hörte sie Benji sagen.

„Das tue ich auf keinen Fall! Du weißt, wie sehr ich es hasse, bei Veranstaltungen zu sein, in denen ich niemanden kenne! Vor allem, wenn sie so unangekündigt sind!" Von Nahem war seine Stimme seltsam angenehm, auch wenn das, was er sagte, nichts Angenehmes an sich hatte.

„Dann lern sie doch einfach kennen."

„Ich wüsste nicht, wer hier auch nur ansatzweise so interessant wäre, dass ich mich mit ihm unterhalten könnte!"
Benji lachte. „Mann, Darren! Du bist manchmal echt verklemmt! Da sind n Haufen heißer Mädchen, die du vielleicht mal eines Blickes würdigen könntest."

Ella - der Genuss von Stolz und LiebeWhere stories live. Discover now