32 - Alles okay

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Darren war verschwunden. Sie wussten alle nicht wohin, doch er ließ sich nicht blicken. Benji sahen sie nur ab und zu auf dem Treppenhaus. Doch er blieb unverändert kalt zu ihnen. Mae versuchte ihren Schmerz zu verstecken, was ihr auch sehr gut gelang. Aber Ella sah es trotzdem manchmal aufblitzen. Ihr Vorhaben mit Benji zu reden, konnten sie noch nicht durchführen. Er wich ihnen immer aus oder schob viel Arbeit und keine Zeit vor. Es sah schlecht aus.

Ella machte in letzter Zeit wieder sehr viele Spaziergänge und dachte viel über Darren und sein Brief und sein Verhalten nach. Je länger sie darüber nachdachte und je öfter sie sich seinen Brief durchlas, desto mehr verstand sie ihn und sah hinter diese arrogante Fassade von diesem ehrlichen und gerechten jungen Mann. Sie fing sogar an ihn zu bewundern. Warum war ihr das vorher nie aufgefallen?

Als sie wieder für einen langen Spaziergang das Wohnheim verlassen wollte, kamen ihr zwei Menschen entgegnen. Ellas Herz hüpfte auf, als sie ihn sah. Er hatte ein junges Mädchen, sie sah nicht älter als 16 aus, mit derselben Haarfarbe wie Darren und auch seinen Augen, bei sich und sie lachten. Nur erstarb das Lachen schnell und er wurde verlegen und räusperte sich, worauf er sie freundlich anlächelte. Das war das netteste Lächeln, dass sie je von ihm bekommen hatte und es stand ihm sehr.

Sie spürte wie ihre Wangen Feuer fingen und sogar bis zu ihren Ohren hoch wanderten.

Das war ihr erstes aufeinander Treffen nach dem Wortgefecht und dem Brief.

„Guten Tag, Ella." sagte er leicht angespannt, aber höflich.

„Guten Tag." versuchte sie zu lächeln.

„Wie geht es dir?"

„Gut, danke. Dir?"

„Ja, besser."

„Was macht Lotte. Ist sie auch wieder hier?"

„Ja, wir sind wieder alle vereint."

„Hast du dein Buch zu Ende gelesen?"

„Immer noch nicht, nein." lächelte sie verlegen.

„Lotte geht es gut?"

„Ja..."

„Euch allen geht es gut?"

Ella musste stärker lächeln. „Ja, vielen Dank."

„Oh, das ist meine kleine Schwester!" fiel ihm dann auf und er stellte Ella ihr vor.

„Sofie. Sofie, das ist Ella."

„Hallo Ella." Sofie reichte ihr freudig die Hand. „Mein Bruder hat schon viel von dir erzählt."
„Ich hoffe doch nichts allzu schlechtes..." erwiderte Ella und ihr Blick huschte kurz zu Darren. Er wurde noch verlegener.

„Mein Bruder spricht nie schlecht über andere Menschen." beruhigte Sofie sie ehrlich.

„Das ist schön zu hören."

„Ich habe gehört, du bist Künstlerin?"

„Naja, so weit man eine Kunststudentin als Künstlerin bezeichnen kann."

„Wir müssen mal unbedingt zusammen zeichnen! Du könntest mir so viel beibringen!"

„Gerne, gerne doch."

Darren ergriff wieder das Wort. „Sie bleibt einige Tage bei mir. Vielleicht ergibt sich ja ein Moment." Ella lächelte ihm zu.

„Ich glaube, wir sollten dich dann nicht länger aufhalten."

„Oh ja, natürlich. Wir sehen uns dann sicherlich noch." sagte Sofie fröhlich.

„Kein Problem. Ja, man sieht sich sicherlich."

„Auf Wiedersehen." sprach Darren und lächelte sie wieder an. Sie lächelte zurück.

„Bis später dann." sie verabschiedeten sich und Ella hatte wieder genug erlebt, um auch diesen Spaziergang mit Gedanken zu füllen.

Das war ein sehr seltsames Gespräch gewesen...

Ella - der Genuss von Stolz und LiebeWhere stories live. Discover now