10 - Machen wa ma was

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Linda hatten die ultimative Idee, dass sie alle, zumindest jeder der wollte, zusammen zum Herkules hochsteigen konnten. Benji und naja irgendwie auch Darren würden somit etwas aus Kassel sehen und es wäre ein schöner Ausflug für alle.

Sowie alle Ideen von Linda, wurde auch diese durch geführt. Das lag ihr einfach. Menschen zusammen zu halten und zu versammeln.

Als sie gerade bei den Vorbereitungen waren, konnte sich Ella ihren Kommentar nicht verkneifen.

„Warum muss dieser Darren auch mit? Das wird bestimmt nicht lustig mit diesem heißen Lüftchen..." sie rollte ihre Augen und wurde grimmig.

„Ella... Sag so was nicht. Er ist nicht so schlimm." mischte sich natürlich sofort Mae ein.

„Ja, das ist das Problem... Man kann noch nicht mal sagen, dass er in Ordnung ist, sondern muss Gebrauch von einer Litotes machen... Nicht schlimm..." weißte Ella sie darauf hin.

„Jetzt hör auf mit deinem literarischen Wissen anzugeben, um dein verletztes Ego wieder aufzupuschen und gib ihm, wie alle anderen hier auch, eine Chance. Er ist auch nur ein Mensch."

Ella seufzte schwer auf.

„Warum kennst du mich bloß so gut? Aber du willst nur mehr Zeit mit diesem Benji verbringen... Glaub nicht, dass mir das entgangen wäre?"
Ella schloss ihre Augen zu schlitzen und sah Mae an. Eine kurze Stille herrschte und dann fingen beide an zu lachen.

„Es sieht heute nach Regen aus." sagte sie dann und warf einen Blick aus dem Fenster. „Ich nehme lieber einen Regenschirm mit."

„Ach Quatsch!" mischte sich Neema ein. „Ich rieche Regen 100 Meilen voraus! Das liegt uns Afrikanern im Blut! Lass den Schirm! Unnötiger Balast! Trag lieber die Wasserflaschen!" sagte sie, doch Ella wollte ihr nicht ganz glauben, denn ein unruhiger Wind wirbelte durch die Straßen umher und das gefiel ihr nicht. Deswegen packte sie trotzdem einen Regenschirm ein.

Nach einer Weile brachen sie alle auf. Sie nahmen die Straßenbahn, fuhren bis zur Wilhelmshöhe hoch und stiegen dann in den Bus ein, der sie bis zum Herkules nach oben hin transportierte.

Die Aussicht von dort war wie immer atemberaubend. Es war eines der größten Berge hier in Kassel und auf die Spitze dieses Berges hatte irgendein König von damals eine nackte Herkulesstatue hin bauen lassen. Nun blickte er tagtäglich mit einem flauen Lüftchen unten herum auf Kassel herab.

Dort saßen, picknickten und quatschen und tratschen sie eine lange Weile. Darren ignorierte Ella während dieses Ausfluges professionellst. Sie wusste nicht, ob er es mit Absicht machte oder einfach wirklich keinerlei Interesse an ihr hatte, aber sie war voll und ganz damit zufrieden. Nach einer Weile hingegen merkte sie, dass er sich irgendwie immer in ihrer unmittelbaren Nähe aufhielt. Und er schien auch ihre Unterhaltungen zu belauschen.

„Ich glaube nicht, dass Eitelkeit und Arroganz ein und dasselbe sind."sagte Ella und ohne sich zu Darren umzudrehen, fügte sie hinzu:

„Was meinst du zu diesem Thema, Darren?"
Er ließ sich nichts anmerken und antwortete schlicht:

„Ich habe keine Meinung zu diesem Thema."

Ella drehte sich zu ihm um und sah ihn mit ungläubigen Augen an.

„Das glaube ich nicht... Das müsste doch genau dein Thema sein. Die Zunge wird plötzlich beflügelt und man gibt sich seinen verbalen Ergüssen hin. Das Tier wird endlich zum Menschen! Und alle Verstopfungen werden gelöst..." Ellas Blick huschte kurz zu Jenica, die auf einmal in hysterisches Gekicher ausbrach.

„Es tut mir Leid... Dieses Thema verärgert immer die meisten Frauen." meinte er bitter und ignorierte gekonnt das Verhalten von Jenica.

„Dann sollte man es vielleicht meiden."

„Es war deine Idee damit anzufangen."

„Ich meinte Allge..." sie merkte, wie die Wut in ihr aufkochte. Er wusste genau, was sie meinte und sagte das nur, um sie zuprovozieren. Sie würde nicht darauf eingehen.

„Darren. Man soll ja aufhören, wenn es am besten ist." sagte sie und dann stand sie auf.

„Ich ziehe mich für eine Weile zurück." sagte sie und lief dann los. Jenica grinste ihr belustigt hinterher.

Ella - der Genuss von Stolz und LiebeWhere stories live. Discover now