Kapitel 55

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Sophie's Sicht 

Als ich meine Augen aufschlug, war das Bett neben mir leer. Hatte ich das alles nur geträumt? Sofort überkam mich wieder dieses Gefühl, dass ich gestern hatte, als Harry bei mir anrief und meinte, dass Zayn verschwunden sei. Dieses Gefühl, wenn man keine Kraft mehr hat und alles raus lässt. Wenn man einfach nur noch heulen könnte. Zusammen brechen. Egal was, hauptsache für einen Moment die Welt um einen herum abschalten. 

Ich spürte, wie mir warme Tränen über mein Gesicht liefen, als die Tür plötzlich aufgemacht wurde und Zayn mit einem großen Tablett voller Essen in ihr stand. Mein Herz machte einen Sprung und ich fühlte so etwas wie Erleichterung. Dennoch machte ich mir Sorgen um ihn, da ein riesiges Pflaster seine Stirn zierte, sein rechtes Auge wieder mal blau war und von seinem Oberkörper will ich erst gar nicht anfangen. "Sophie.." sagte er geschockt und stellte es ab. Er kam zu mir rüber gelaufen und zog mich in seine Arme. "Was ist los? Warum weinst du?" fragte er und strich mir über die Wange. "Bitte, geh niewieder einfach so weg." murmelte ich und vergrub mein Gesicht in seinem Shirt. Ich wollte ihn nicht verlieren. Nicht ihn auch noch. Bei meinem Vater ist schon eine Welt für mich zusammen gebrochen. Dann wollte ich ihn nicht auch noch verlieren. "Werde ich nicht, Prinzessin." gab er leise zurück und küsste meine Stirn. "Hast du hunger?" wollte er wissen und lächelte leicht. Ich nickte ebenfalls lächelnd und löste mich von ihm. Zayn stand auf, holte das Tablett und setzte sich wieder zu mir. "Tee?" fragte er und hielt mir einen dampfenden Becher unter die Nase. "Ja, danke." sagte ich und nahm die Tasse an mich. Wir schmierten uns Beide ein Brötchen, aßen Weintrauben und tranken unseren Tee, bis er anfing, mich überlegend anzusehen. "Wasch?" fragte ich mit vollem Mund, was ihn zum grinsen brachte. "Hast du Lust.. für ein paar Tage wegzufahren?" wollte er wissen und sah mich erwartend an. Ich schluckte schnell und sah ihn mit großen Augen an. "Also jetzt nicht ans andere Ende der Welt, nur mal aus London raus." meinte er und lächelte unsicher. "Gerne" sagte ich und musste mich zusammen reißen, um nicht gleich vor Freude auf und ab zu springen. "Okay.. Dann pack deine Sachen und wir können los." sagte Zayn und grinste breit. "Jetzt schon?!" fragte ich verwirrt und stoppte meinen kleinen Freudentanz. "Ähm, ja? Wann denn sonst?" gab er mit einer hochgezogenen Augenbraue von sich und trank einen Schluck von seinem Tee. "Nein, ist okay. Nur irgendwie etwas kurzfristig." meinte ich und lächelte ihn an. "Tja, sollte ja auch eine Überraschung werden." sagte er und legte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss und schlang meine Arme um seinen Hals. 

"WUUHUUU!" schrie Jemand von der Tür aus und brachte mich somit zum zusammen zucken. Wir lösten uns schnell voneinander und drehten Beide unsere Köpfe zur Tür. Louis und Niall standen dort und lachten sich halb schlapp. Niall's Gesicht war schon ganz rot und auch Louis wirkte nicht gerade entspannter. "Was ist denn mit euch los?" fragte Zayn und sah sie verwirrt und belustigt an. "Louis.. Louis hat..'Wuhu'" mehr brachte Niall im Moment nicht zwischen seinem Lachanfall raus. Er fiel auf den Boden und zog seinen Freund fast mit sich. Zayn verdrehte nur grinsend die Augen und wandte sich wieder an mich. "Ich bring die beiden Verrückten mal an die frische Luft. Mach dich solange fertig und pack deine Sachen." sagte er, drückte mir noch einen Kuss auf den Mund und stand dann auf. "Wofür soll sie Sachen packen?" kam es von den beiden Idioten, die sich reflexartig beruhigt hatten und sahen uns mit großen Augen an. "Für euch. Damit ich euch endlich wieder in den Kindergarten bringen kann!" meinte Zayn und lachte kurz auf. Mich durchfuhr eine Gänsehaut, die ich immer bei seiner Lache bakam. Sie war so rauchig, rau und einfach nur heiß. 

***

Nachdem ich mich geduscht und ein paar Sachen eingepackt hatte, lief ich mit der großen Sporttasche nach unten, wo die Jungs und meine Schwestern im Wohnzimmer saßen und fern sahen. Zayn sah auf und fing an zu lächeln. "Bist du fertig?" wollte er wissen und ich nickte grinsend. Ohne zu zögern, stand er auf und kam zu mir. Er legte seine Lippen kurz auf meine Stirn und griff dann nach meiner Tasche. "Wir sind weg." sagte er an die Anderen gerichtet und ging Richtung Haustür. "Warte.. Wo wollt ihr hin?" fragte Doniya und kam uns mit den Anderen nach. "Nur für ein paar Tage weg." meinte ich und schlüpfte in meine Boots. "Wo-hin?" wiederholte sie und stemmte ihre Hände in die Taille. "Chill, Doni. Wir machen schon keinen Scheiß. Verlass dich auf uns." sagte Zayn und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Genau das Gleiche tat er auch bei den anderen Beiden und schlug mit den Jungs ein. Ich umarmte alle einmal kurz und folgte ihm dann nach draußen zu seinem Wagen. "Und wehe ihr baut wirklich Scheiße!" rief Doniya uns hinterher, worauf Zayn nur anfing zu grinsen und ihr zuzwinkerte. Ich schüttelte nur lächelnd den Kopf und stieg in sein Auto. Er verstaute unsere Taschen im Kofferraum und setzte sich dann neben mich hinter das Steuer. "Bereit?" fragte er mich schief grinsend und ich nickte heftig. 

***

Fünf Stunden und vier CD's später, kamen wir endlich an einem großen See an, der von einem dichten Wald umgeben war. "Was machen wir hier?" wollte ich wissen und sah zu Zayn rüber. "Wirst du gleich sehen.." murmelte er und grinste schief. Wir fuhren den langen Sandweg entlang, bis wir an einem kleinen Holzhaus ankamen. "Da sind wir." meinte Zayn und stellte den Motor ab. Er drehte sich lächelnd zu mir und sah mich erwartend an. "Das.. das ist.." sagte ich, doch mir brach die Stimme. "Du magst es nicht oder?" harkte er nach und wirkte ziemlich enttäuscht. "Was? Zayn, dass ist wunderschön hier!" gab ich grinsend zurück und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Sofort fing er an zu strahlen und schnallte sich ab. Wir stiegen aus, holten die Taschen aus dem Kofferraum und lief dann zur Haustür. Zayn kramte die Schlüssel aus seiner Hosentasche und öffnete sie. Da es schon anfing dunkel zu werden, war es drinnen stockduster! Er ließ mich kurz alleine, sodass ich etwas Panik bekam und mich in meinen Pulli krallte.

Kurze Zeit später leuchteten zwei kleine Lichterauf, die in meine Richtung kamen. "Hier.." murmelte Zayn und drückte mir eine der Taschenlampen in die Hand. "Wir haben hier kein Strom.." erklärte er und küsste meine Stirn. "Wie? Wir haben hier kein Strom?" harkte ich nach und griff nach seiner Jacke. Er ging weiter, sodass ich ihm folgte und mich an seinen Arm krallte. "Hast du Angst?" wollte er wissen und sah belustigt zu mir runter. Ich schüttelte demonstrativ den Kopf und ließ ihn los. In genau diesem Moment knackte es irgendwo, weshalb ich in seine Arme sprang. Er lachte leise auf und strich mir dann über die Wange. "Wenn du meinst.. Lass uns ein paar Kerzen aufstellen, dann ist es nicht so dunkel hier drin." meinte er ruhig und legte seine Lippen kurz auf meine. Als wir uns wieder lösten, nickte ich lächelnd und schmiss dann meine Handtasche auf die Couch. Jedenfalls vermutete ich, dass es die Couch war. 

***

Als wir überall Kerzen aufgestellt hatten, wirkte das kleine Haus gleich viel gemütlicher. Ich verstaute gerade unsere Klamotten im Schrank, der in unserem Schlafzimmer stand, als Zayn rein kam und seine Arme von hinten um meine Hüfte schlang. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und musterte jede meiner Bewegungen. "Kommst du mal mit mir?" fragte er und zog mich fest an sich. "Hmm.. Kommt drauf an. Was hast du denn vor?" gab ich grinsend zurück und legte meine Hände auf seine. "Das wirst du dann schon sehen.." raunte er mir ins Ohr und presste seine Lippen darunter. "Wenn's sein muss.." murmelte ich lachend und wurde dann an meiner Hand mit in das kleine Wohnzimmer gezogen. Zayn hatte den Kamin angemacht und die Kerzen waren im ganzen Raum verteilt. Im Hintergrund lief leise Musik, was mich etwas irritierte, da er ja gesagt hatte, dass wir hier keinen Strom hatten. "Gefällt's dir?" fragte er leise und schlang wieder seine Arme von hinten um mich. "Es ist wunderschön.. Aber wo kommt die Musik her?" wollte ich wissen und drehte meinen Kopf zu ihm, sodass wir uns in die Augen sehen konnten. "Von meinem Handy.." murmelte er und kam meinem Gesicht immer näher. "Achso.." gab ich gedankenverloren zurück und schloss den kleinen Abstand zwischen uns. Ich drehte mich zu ihm um und legte meine Hände in seinen Nacken. Zayn ließ seine an meinem Körper herunter wandern und hob mich hoch, sodass sich meine Beine reflexartig um seine Hüften schlangen. Er trug mich zur Couch und legte sich auf mich, unterbrach aber keine Sekunde unseren Kuss, welcher immer leidenschaftlicher wurde. Seine Hände wanderten unter meinen Pulli, der kurze Zeit später irgendwo auf dem Boden lag. "Ich liebe dich, Sophie." flüsterte er und sah mir tief in die Augen. "Ich liebe dich auch, Zayn." gab ich genauso leise zurück und fing an zu lächeln. Zayn presste seine Lippen wieder auf meine, sodass ich meine Hände in seine Schultern krallte. Sie fuhren langsam durch sein Haar, wodurch ihm ein leises Stöhnen entwich. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und wiederholte diese Bewegung. "Das ist echt gemein, weißt du das?" meinte er und fing ebenfalls an zu grinsen. Ich schüttelte nur den Kopf und zog ihn wieder an mich. Dieser Junge ist wirklich der Beste, den ich je getroffen habe! Ich liebe ihn über alles.

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Multimedia: Haus am See *-* + Video: How long will I love you - Ellie Goulding *-*

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Just one Look.. (Zayn Malik FF)Where stories live. Discover now