Problemzzz

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"Was machst du denn hier?" fragte ich verwirrt.
"Das gleiche sollte ich wohl eher dich fragen. Jungkook bist du eigentlich von allen guten Geistern verlassen? Es ist Sau spät und Eomma macht sich tierisch sorgen. Was glaubst du habe ich mir schon alles anhören müssen und warum zum Teufel gehst du nicht an dein Handy ran?" fragte mich mein Gegenüber und blickte dann zu Jimin, der noch verwirrter zu sein schien als ich. Ich holte mein Handy aus meiner Hosentasche, blickte auf die Uhr. Es war gerade mal 22 Uhr.
"Tut mir leid Hyung. Ich hatte es ausversehen stumm geschaltet."
"Ach vergiss es und komm endlich. Ich bring dich nach Hause" sagte er, packte mich am Handgelenk und zog mich mit sich. Schnell entriss ich mich ihm und drehte mich zu Jimin, der genauso ein enttäuschten Gesichtsausdruck machte wie ich.
"Tut mir leid" sagte ich leise.
"Ein Freund von dir?" fragte mich mein Bruder. Noch bevor ich antworten konnte, hatte sich Jimin vor meinem Bruder leicht verbeugt und sich mit seinem Namen vorgestellt.
"Mhhh Nagut. Soll ich dich irgendwo hin mitnehmen, ich bin mit dem Auto da?" fragte mein Bruder murrend, worauf Jimin dankend nickte. Dann lief Baekhyun los und wir folgten ihm. In einem unbeobachteten Moment, pikste mich Jimin leicht in den Arm und formte mit seinem Mund die Worte »wer ist das?« worauf ich ihm auf gleiche Weise nur »Bruder« antwortete. Am Auto angekommen, setzte ich mich mit Jimin zusammen auf die Rückbank. Baekhyun erkundigte sich noch nach Jimins Adresse, worauf dieser eine Haltestelle, in der Nähe unseres Hauses angab. Naja wenigstens müssen wir keinen großen Schlenker machen, was meinen Bruder hoffentlich etwas runter bringt.
"Du kannst dich zuhause schon mal auf was gefasst machen" sprach Baek laut, nachdem er das Auto gestartet hatte. Ich schluckte und lies den Kopf hängen.
"Es tut mir leid Hyung" entschuldigte ich mich erneut mit gebrochener Stimme. Ich bekam keine Antwort, dafür aber spürte ich, wie sich eine Hand auf meine legte. Ich blickte auf und merkte, dass Baekhyun konzentriert auf den Verkehr achtete. Dann schielte ich zu Jimin, der mir bemitleidend leicht zu lächelte. Ich erwiderte dieses Lächeln und verflocht unsere Hände unauffällig, immer darauf achtend, dass mein großer Bruder davon nichts merkte. Die Fahrt verlief schweigend, bis Baek an der Haltestelle anhielt. Jimin verabschiedete sich bei Baek und bedankte sich vielmals. Ich war erstaunt, wie höflich er war. Dann stieg er aus, drehte sich nochmal zu mir um, bevor er die Tür zu schlug. Verträumt schaute ich ihm aus dem Fenster hinterher, als wir losfuhren.
"Wer war das?"
Na super, jetzt begann wohl das erste Kreuzverhör.
"Jimin" antwortete ich und bekam eine Gänsehaut, als ich seinen Namen aussprach.
"Woher kennst du ihn?"
"Ich habe ihn an der Haltestelle meiner Schule kennen gelernt"
"Wie lange kennst du ihn schon?"
"Seid ungefähr einer Woche oder etwas länger"
"Du kennst ihn erst seit einer Woche und gehst schon mit ihm nachts in einem Park?"
"Es können auch 10 Tage sein"
"Jungkook!! Was habt ihr da zum Teufel gemacht?"
Meine Augen weiteten sich. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass wir da hin gegangen sind um unsere Ruhe zu haben, damit wir uns küssen konnten.
"Nichts" sagte ich so unschuldig wie möglich. Er schaute mich durch den Rückspiegel an.
"Lüg nicht"
"Ich lüge nicht"
"Wenn ich herausfinde, dass da irgendwelche krummen Dinge laufen, bist du tot. Du weis dass Eomma mir die Schuld geben wird, wenn du irgendwelche dummen Sachen machst. Dann heißt es »du bist sein großer Bruder, du solltest auf ihn aufpassen«"
"Hyung ich habe nichts gemacht"
"Versuch das mal Eomma zu erklären"
"Ich habe wirklich nichts gemacht"
Baek parkte direkt vor unserem Haus. Langsam stieg ich aus und trottete meinem Bruder hinterher. Kurz nachdem er die Tür aufgeschlossen hatte kam meine Mutter schon auf
Mich zugestürmt.
"Jungkook, Jungkook! Wo warst du nur? Geht es dir gut? Was machst du nur wieder für Sachen? Ohne uns hier Bescheid zu geben und warum bist du nicht an dein Handy gegangen? Ich habe mir solche Sorgen gemacht."
Nachdem ich es geschafft hatte sie zu beruhigen und dann mein Bruder begann ihr zu erzählen wo er mich mit wem gefunden hatte, verschwand ihre vorherige Sorge um mich und wandelte sich in Wut.
"Komm mal mit mein Freundchen" sprach sie streng. Ich folgte ihr und setzte mich, wie von ihr angewiesen auf die Couch. Sie setzte sich mir gegenüber und auch Beak und Taeyeon kamen dazu. Na super. Wenigstens war mein Vater noch nicht da.
"Was hast du mit diesem Jungen im Park gemacht?" fragte mich meine Mutter streng. Ich lies den Kopf sinken. Mir fiel nichts anderes ein, außer immer und immer wieder mit "nichts" zu antworten.
Meine Gegenüber schwiegen, bis dann meine Mutter ernst fragte:
"Jungkook? Nimmst du etwa Drogen?" Geschockt blickte ich sie an.
"Eomma nein! Das würde ich niemals tun"
"Was hast du dann gemacht?"
Langsam kamen mir die Tränen.
"Ich habe mich nur mit Jimin getroffen und wir haben die Zeit vergessen. Das ist alles. Es tut mir leid Eomma"
"Wie alt ist dieser Jimin denn?"
"19"
"Und was macht er? Geht er noch zur Schule?"
"Nein, er studiert."
"Was studiert er denn?"
"Ich weis es nicht"
"Du kennst ihn also gar nicht genau"
Ich blickte nur zu Boden. Sie hatte recht. Eigentlich wusste ich nicht gerade viel über Jimin. Aber das lässt sich ja ändern.
"Ich will nicht, dass du dich weiterhin mit diesem Jimin triffst. Er scheint mir keinen guten Einfluss auf dich zu haben und außerdem weist du, dass ich es nicht mag, wenn du was mit Leuten unternimmst, die ich nicht kenne."
Bei ihren Worten lief mir die erste Träne über die Wange. Ich durfte Jimin nicht mehr treffen. Das kann nicht ihr Ernst sein. Das darf nicht ihr Ernst sein.
"Aber Eomma..." würde ich lauter.
"Kein aber! Du weist ich will nur das Beste für dich" sagte sie und ihre Stimme wurde gegen Ende sogar sanft. Natürlich wusste ich, dass sie nur das beste für mich wollte, aber in diesem Fall lag sie einfach nun mal falsch. Ich wünschte, ich könnte ihr erklären, was Jimin mir bedeutete, aber irgendetwas hielt mich auf.
"Du bist sowas von gemein"schrie ich sie fast an und sprang auf um in mein Zimmer zu laufen. Ich hörte Taeyeon noch sagen "was ist denn mit dem los? So benimmt er sich doch sonst nie."
Sie hatte recht. Noch nie habe ich meiner Mutter widersprochen, weder Sie angeschrien. Ich knallte meine Zimmertür zu, schloss ab und schmiss mich mal wieder heulend auf mein Bett, das in letzter Zeit ziemlich was aushalten musste. Ich lies meinen Tränen freien Lauf und schluchzte in mein Kopfkissen. Zum ersten Mal in meinem Leben, möchte ich eine Person, auf diese Art und Weise wie ich Jimin nun mal mochte und dann wird mir verboten diese Person zu sehen. Wütend griff ich in meine Haare, zog an ihnen und biss in mein Kopfkissen während ich schrie. Ich würde jetzt am liebsten abhauen und zu Jimin rennen, aber ich weis ja nicht mal wo er wohnt und außerdem will ich nicht, dass er denkt ich oder meine Familie seien verrückt. Nach fünf Minuten, In denen ich mich nur aufregte, vibrierte mein Handy. Eine Nachricht von Jimin. Sofort öffnete ich die Nachricht und las sie mir durch.
»es tut mir echt leid, dass du wegen mir Ärger bekommen hast. Das wollte ich nicht. Ist bei dir soweit alles ok? Bitte melde dich bei mir«
Ich wünschte, ich könnte jetzt zu ihm gehen und ihn einfach nur umarmen.
Schnell antwortete ich ihm.
»Es ist ja nicht deine Schuld. Mach dir keine Gedanken, mir geht es gut«
Das war zwar eine eiskalte Lüge, aber ich wollte nicht dass er sich deswegen auch schlecht fühlte. Es reicht wenn ich das tue.
»ok. Woher wusste dein Bruder eigentlich wo wir waren?«
Oh nein. Warum muss ihm das aufgefallen sein?
»Mein Bruder hat mein Handy geortet. Das macht er öfters, wenn meine Mutter danach fragt.«
»wow, kann das sein, dass du ganz schön kontrolliert wirst?Es war doch nichtmal so spät«
»ja etwas. Aber meine Mutter macht sich einfach nur Sorgen um mich«
»Du bist doch schon fast erwachsen. Geraubt sie nicht, dass du auf dich selbst aufpassen kannst?«
»Nein offenbar nicht. Meine Mom denkt ich wäre immer noch 10«
»Wenn sie wüsste, was ich weis, würde sie nicht mehr denke dass du erst 10 wärst glaub mir«
»Was meinst du?«
»Naja, für einen zehnjährigen, würdest du schon echt gut mit deiner Zunge umgehen können ;)«
Peng und das Blut schoss mir in den Kopf...mal wieder. Shiteu. Was soll ich da bloß antworten?
» Naja, ich bin aber 17 also...«
»Selbst mit 17 noch ;)«
Warum setzt mein Hirn aus, immer wenn er mit mir über solche Dinge redete? Das kann echt zu einem Problem werden.
»Danke du auch«
Oh mein Gott, klang das komisch?
»Danke Kookielein^^ Vielleicht können wir ja bald noch etwas daran üben, damit wir noch besser werden«
Alleine bei dem Gedanken, Jimin nochmal so zu küsse, wie wir es vorher im Park getan haben, wurde mit urplötzlich wieder warm.Doch dann dachte ich an die Worte meiner Mutter.
»meine Mom will nicht, dass ich mich mit dir treffe«
»was? Warum nicht?«
»Sie mag es nicht, wenn ich etwas mit Leuten mache, die sie nicht kennt"
»okay.«
Okay? Das war alles? Ich hoffe mal er glaubt mir und denkt nicht, dass ich selbst nichts mehr mit ihm zu tun haben will.
»glaubst du mir?«
»was?«
»dass das nur meine Mutter so will, nicht ich«
»ist schon okay«
»nein ist es nicht, weil ich dich mag. Ich will dich wieder sehen aber ich darf nicht«
Keine Antwort. Warum antwortet er mir nicht? Na super! Das ist alles nur die Schuld von meiner dumme Mutter. Wütend schmiss ich mein Handy auf meinen Teppich und boxte in meinen Teddy. Ich hasse mein Leben!!! Warum muss denn immer alles so kompliziert sein?
---------------------------------------------Sry heute mal etwas kürzer, aber anders hat das irgendwie nicht gepasst.

Maybe more than friends| Jikook Where stories live. Discover now