The truth

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Nicht antworten! Er hat es gemerkt?
Okay beruhig dich Jungkook. Mach es so wie immer und ignorier ihn einfach. Warum zum Teufel ist ihm das überhaupt aufgefallen?
Naja jetzt ist es schon zu spät. Ändern kann ich das nicht mehr...aber ich könnte mir die Bilder ja ansehen. Nur um zu schauen, ob sie gut geworden sind...
Mein Finger wischte über mein Bildschirm. So schnell hatte ich meine Fotos wahrscheinlich noch nie geöffnet. Ich sah eine Reihe von Fotos. Ich scrollte nach oben und begann von vorne.
Jimin dessen Hand auf seiner Brust liegt. Nächstes. Jimins Daumen an seiner Brustwarze. Nächstes. Gleiche Pose, aber er schaut in die Kamera. Nächstes. Er beginnt zu grinsen. Nächstes. Er tritt näher an die Kamera heran. Nächstes. Er spannt seine Armmuskeln an. Seine Arme bilden vor seinem muskulösen Körper eine Art Kreis. Nächstes. Er tritt noch näher an die Kamera. Nächstes. Er zwinkert mir mit einem Auge zu und grinst. Nächstes. Er macht einen Kussmund mit geschlossenen Augen.
Das war das letzte Foto. Wieder schlägt mein Herz schnell und mir wird immer wärmer. Ich scrolle nochmal durch die Bilder durch und das machte es nicht wirklich besser. Mein Puls beschleunigte, auch weil es mir so vorkam als mache ich etwas unerlaubtes oder unanständiges. Aber irgendwie ist es das was der ganzen Sache noch mehr Reiz gibt und die es in mir kribbeln lässt. Tatsache kann man sagen, das es irgendwie Spaß macht etwas zu tun was vielleicht nicht so angebracht ist, aber ist es auch das was Jimin meint mit "Viel Spaß damit"? Irgendwie glaube ich er meint etwas anderes. Aber egal... jetzt schlafe ich erstmal.
Ich legte mein Handy zur Seite und deckte mich zu. Während ich das tat viel mir etwas an meinem Körper auf, bei dem ich wusste so nicht schlafen zu können. Warum passiert das den jetzt? Ich blickte an mir herunter um sicher zu gehen, das es das war was ich dachte und tatsächlich. Ich hatte ein Problem. Lag das etwa an den Fotos von Jimin? Hat er so eine Wirkung auf mich? So muss es sein, immerhin hatte ich das da unten noch nicht bevor ich die Bilder gesehen habe...glaube ich. Oder war es schon davor, als sich Jimin eingecremt hat? Ich muss schon zugeben, das sah echt heiß aus. Jimin so vor mir zu sehen, auch wenn es nur auf dem Bildschirn war.
Bei dem Gedanken an Jimin oder dieses Mal wohl eher an seinen Körper, glitt meine Hand automatisch an mir herunter. Ich schloss die Augen und die Bilder von Jimins Körper tauchten wieder auf. Meine Hand verschwand in meiner Schlafanzughose und berührte sofort mein Dingsdangs. Dieses Gefühl war gerade so stark, dass ich mich an ihm erschreckte und kurz aufschrie. Mein Herz klopfte bis zum Hals. Schnell zog ich meine Hand wieder aus der Hose und drehte mich auf den Bauch. An etwas anderes denken, an etwas ganz anderes, dann geht es auch weg.
Ich quälte mich quasi in den Schlaf, doch ich hatte mich nicht mehr berührt. Irgendwie kam es mir falsch vor. Das ich in dieser Nacht Träume hatte, die ich mir im wachen Zustand nicht mal vorstellen konnte, muss ich an dieser Stelle nicht erwähnen. Jimin spielte auf jeden Fall die Hauptrolle meiner Träume und übernahm gleichzeitig auch die Regie.

Die nächsten zwei Tage vergingen quälend langsam, doch jetzt war es endlich Freitag. Die Schule geht heute nur bis Mittag, das bedeutet ich kann noch etwas vorbereiten. Was genau wusste ich noch nicht und diese Tatsache führte dazu, dass sich meine Nervosität verdoppelte. In der Pause merkte das natürlich auch Tae, der mich aus meinem Tagtraum holte.
"Was ist denn heute mit dir los? Du bist so abwesend."
"Taeee ich bin sooo nervös. Ich wollte es dir eigentlich nicht sagen, aber ich sterbe vor Aufregung" erklärte ich ihm.
"Was? Warum bist du aufgeregt? Was wolltest du mir nicht sagen? Spucks schon aus!"
"Ist ja gut... ich bin heute Abend alleine zuhause. Ich habe sturmfrei..."
"Was? Du schmeißt ne Homeparty und lädst mich nicht mal ein?" fragte er empört.
"Ich mache doch keine Party. Ich werde einen Film anschauen...alleine....mit Jimin."
"Okayyyy" stellte er fest und schien zu überlegen was das genau bedeutete.
"Nichts ist okay. Ich werde den ganzen Abend und die ganze Nacht mit Jimin alleine sein und ich werde dabei sterben" reagierte ich vielleicht etwas über.
"Er übernachtet bei dir?" fragte Tae erstaunt nach.
"Ja. Siehst du nun wo das Problem liegt?"
"Oh ja... du wirst entjungfert mein Freund" grinste mich Tae an. Bei seinen Worten könnte ich schwören, dass mein Herz aufgehört hat zu schlagen. Ich sterbe schon bevor ich mit Jimin überhaupt alleine bin.
"N Nein Nein. Ich will...ich kann nicht. Ich weis nicht wie."
"Du musst nicht wissen wie es geht. Jimin wirds dir zeigen."
Ich schaute mich um und wartete ab, bis eine Gruppe von Mädchen an uns vorbei gelaufen war. Dabei kam mir ein Gedanke.
"Oh und was ist wenn Jimin nicht weis wie es geht?"
"Das glaubst du doch wohl selbst nicht und außerdem ist er ja keine Jungfrau mehr."
"Was? Woher weist du das?"
"Das hat er doch erzählt...am Hanggang Fest als wir Wahrheit oder Pflicht gespielt haben."
"Oh..." stellte ich fest und langsam tauchten die etwas verschwommenen Erinnerungen wieder auf. Jimin hat davor schon mal mit jemand anderem... oder waren es mehrere? Wir haben uns darüber nie unterhalten. Der Gedanke allein ist sehr seltsam. Er ist erfahren und ich habe keine Ahnung. Er hat schon mal also ist das für ihn nicht das erste Mal und deshalb auch nichts besonderes.
"Denkst du wirklich er will es heute tun?" fragte ich unsicher nach "hat er dir das vielleicht schon gesagt?"
"Nein hat er nicht, sonst hätte ich ja gewusst, dass ihr euch heute trefft."
"Ah richtig....willst du ihn vielleicht mal fragen...ob er irgendwelche Pläne hat?"
"Kookie spinnst du? Ich werde Jimin sicher nicht fragen ob er vor hat dich heute zu entjungfern."
Zwei Mädchen die gerade an uns vorbei liefen begannen zu kichern.
"Mensch Tae sei doch leise!"
Er ignorierte mich.
"Aber eins kann ich dir versprechen. Du wirst merken, wenn es passiert."
"Na vielen Dank" sagte ich und rollte die Augen.
"Eyy komm mal runter. Es wird schon werden. Morgen früh wirst du dich fragen, warum du um das Ganze so einen Wirbel gemacht hast."
"Das bringt mir jetzt auch nichts."
Das Klingeln der Schulglocke unterbrach unsere Unterhaltung und erinnerte mich daran, dass ich nur noch eine Stunde Schule hatte und dann gehen konnte. Zuhause würde die Zeit noch schneller vergehen und der Abend immer näher kommen, wenn ich davor nicht doch noch sterbe.
"Yahh kommst du dann auch mal? Wir haben jetzt Mathe" schrie mir Tae zu, der schon vor gegangen war.
"Ja" antwortete ich leise, was er natürlich nicht hören konnte.
Die letzte Stunde Mathe wurde für mich der Horror. Nicht weil ich schlecht in Mathe war, sondern weil ich mich kein bisschen konzentrieren konnte. In meinem Kopf war gerade nur Platz für Szenarien was Jimin möglicherweise heute Abend mit mir machen würde. Doch jede meiner Vorstellungen stoppte an einem gewissen Punkt, an dem ich keine  Ahnung hatte wie es weiterging.
Als die Stunde beendet war, blieb ich auf meinem Platz sitzen. Können wir nicht noch länger Mathe machen? Tae war es dann, der mich von meinem Stuhl abkratzte und nach Hause schickte. Meine Mutter war gerade noch da, doch ihre zwei Taschen waren bereits gepackt und standen im Flur. Bevor sie ging, hielt sie mir natürlich noch einen Vortrag.
"Geht nicht zu spät ins Bett und macht keine Sauerei. Ach warum sag ich das überhaupt. Es ist ja Jimin nicht Taehyung. Oh und benimm dich. Biete ihm auch was zu trinken an wenn er ankommt und denk daran was du mir versprochen hast."
"Ja Eomma" sagte ich monoton und versuchte nicht so genervt zu klingen wie ich es tatsächlich war.
"Ich habe die Matratze und das Bettlaken schon in dein Zimmer gelegt. Du musst sie nur noch beziehen. Die Bettwäsche ist..."
"Ja Eomma, schon gut. Ich schaff das schon. Beeil dich lieber, sonst kommst du in die Rushhour."
"Du hast recht mein Schatz. Also dann...Pass auf dich auf ja?" sagte sie und küsste mich auf die Stirn. Ich half ihr noch die Taschen in den Kofferraum zu laden und war dann endlich alleine. Alleine mit meiner Aufregung.
Gut, jetzt muss ich erst mal alles vorbereiten. Obwohl Jimin meinte, wir könnten auch in meinem Bett schlafen, machte ich sein Bett fertig...man weis ja nie. Mein eigenes Bett bezog ich auch nochmal frisch. Dann wischte ich noch etwas Staub, lüftete einmal durch und räumte alle überflüssigen Sachen weg. Das heißt ich stopfte sie einfach unter mein Bett, weil ich zu faul war für alles einen Platz zu finden. Als ich dann zufrieden mit dem Zustand meines Zimmers war, beschloss ich zu duschen. Während ich das tat, dachte ich daran, dass es gut wäre wenn ich uns ein paar Snacks hinstellen würde. Aber zuerst mach ich mich selbst mal fertig. Nach dem Duschen machte ich Jimin nach und cremte meinen ganzen Körper ein. Dann noch Zähne putzen, etwas BBcream und fertig. Was wollte ich nochmal machen? Ach die Snacks...
Ich durchsuchte die Küche doch fand überhaupt nichts. Baekhyun hatte sicher wieder alles aufgefuttert.
"Was suchst du denn?" hallte auf einmal die Stimme meiner Schwester durch die Küche. Ich erschrak und wirbelte einmal herum, was sie zum kichern brachte.
"Oh du bist's nur. Ich ähm suche irgendwas zum knabbern, aber wir haben nichts mehr."
"Dann geh halt noch was einkaufen. Du hast doch Geld."
"Ja hab ich."
"Also nur dass du es weist. Ich gehe jetzt zu meiner Freundin Lisa und komme vermutlich nicht vor 4 Uhr nach hause. Du bist doch so lieb und erzählst Eomma nichts davon?" grinste sie mich an.
"Werde ich nicht" beruhigte ich sie.
"Super! Also bis dann morgen früh" sagte sie und umarmte mich kurz, bevor sie sich von mir löste und mich seltsam anblickte.
"Also wegen Jimin...denk dran, wenn du etwas nicht willst, musst du es immer sagen, ja? Sonst ist es zu spät und du wirst es eventuell bereuen."
Ich wusste genau was sie meinte, weshalb es mir sofort wieder heiß wurde. Allein die Tatsache, dass sie über uns Bescheid weis und sich Gedanken macht, was wir heute machen könnten, war mir vor ihr extrem peinlich. Vielleicht hätte ich ihr das Ganze doch nicht erzählen sollen.
Sie zwickte mir in die Backe, zwinkerte mir zu und verschwand aus der Wohnung, ohne weiter etwas zu sagen.
Ein Blick auf mein Handy verriet mir, dass ich noch zwei Stunden Zeit hatte bevor Jimin kam. Ich schnappte mir also meine Schlüssel und meinen Geldbeutel und lief in einen nahegelegenen Supermarkt. Ich lief zielstrebig zu den Süßigkeiten und suchte nach Chips. Ich entschied mich für zwei unterschiedliche Packungen und wollte gerade zur Kasse, als mir jemand unbeabsichtigt den Weg versperrte. Ich lief voll in ihn rein, doch das war nicht schlimm, da ich schon wusste wer es war.
"Hey Jimin Hyung" begrüßte ich ihn. Er blickte sich erschrocken um. Was war los mit ihm?
"Kookie? Was machst du denn hier?" flüsterte er.
"Ich wollte noch etwas für später kaufen. Warum flüsterst du?" fragte ich ihn neugierig.
Wieder drehte er sich in alle Richtungen um und schien irgendwie nervös zu sein.
"Ich sags dir später ja? Geh jetzt nach Hause" zischte er mich leise an.
"Was? Was ist denn los? Ich wollte doch nur..."
"Geh jetzt bitte einfach" unterbrach er mich.
"Ähm okay?"
Wieder drehte er sich um. Ich folgte seinem Blick und erkannte einen Mann der uns beobachtete. Jimin gab mir einen eindringlichen Blick, der mich dazu brachte zu verschwinden. Ich lief also weg von ihm, blickte mich noch einmal um und sah wie Jimin zu dem Mann lief. Das kam mir doch sehr seltsam vor. Wer war dieser Mann und warum kam er nicht zu uns, wenn Jimin ihn doch kannte? Und warum war mein Freund so komisch, fast schon abweisend zu mir? So hab ich ihn noch nie erlebt. Jimin meinte ja, er wird es mir nachher erklären, aber meine Neugierde war größer, weshalb ich beschloss, Jimin einen Gang parallel zu folgen, so dass er mich nicht sah, ich aber alles mithören konnte.
"...hast du da geredet?" hörte ich eine tiefe Stimme, die mir nicht bekannt vor kam.
"Oh das war nur so ein nerviges dummes Kind, der sich an mich klammert, weil ich einmal nett zu ihm war" sagte die mir eigentlich bekannte Stimme, doch ich konnte nicht glauben, dass das tatsächlich Jimin war, der da sprach.
"Warum redest du überhaupt mit so einem?"
"Er ist zwar super nervig, aber dafür macht er alles was ich will. Ist manchmal echt praktisch."
"So jemanden bräuchte ich auch" kam es wieder von der tiefen Stimme.
"Ich kann ihn dir mal ausleihen. Er lässt sich ziemlich gut ausnutzen. Du musst ihm nur immer wieder irgendwas nettes sagen und er glaubt es dir aufs Wort."
Was sagt er da? Seine Worte scheinen in mich einzustechen, weshalb ich erschrocken nach hinten laufe. Dabei treffe ich auf ein Regal, aus dem natürlich Sachen fallen. Diese Sachen sind Flaschen, die auf dem Boden zerspringen. Erschrocken fallen mir auch die zwei Chipspackungen aus der Hand. Ich betrachte mein Werk einen kurzen Moment und laufe dann einfach weg. Nein ich renne. Aus dem Laden. So schnell es geht. Weg von Jimin und diesem Mann. Weg von diesen Worten. Während ich die Straßen nach Hause renne, beginne ich auf einmal zu weinen. Die Tränen rasen über mein Gesicht. Einige Leute schauen mich komisch an, doch das ist mir egal. Dann endlich zuhause angekommen, sinke ich an der Haustür zu Boden. War das wahr? Denkt Jimin wirklich so über mich? Die Tränen liefen weiter über mein Gesicht, tropften auf mein TShirt. Ich begann zu schluchzen, was mir das atmen schwerer machte, da ich gar nicht mehr dazukam auszuatmen. Ich kauerte auf dem Boden und zog die Knie so nah es ging an meinen Brustkorb. Ich konnte es nicht glauben. Jimin hat mich die ganze Zeit belogen. Er hat es nie ernst mit mir gemeint. Für ihn war das alles nur ein Spiel. Und ich bin darauf hereingefallen. Warum macht er das? Er muss es furchtbar lustig gefunden haben, mich so zu verarschen. Ich hätte nie gedacht, dass Jimin das alles nur vortäuscht.
Und jetzt: jetzt ist es aus. Ich kann ihm das nicht verzeihen. Ich hasse ihn dafür. Ich hasse ihn.
Mein Herz zerbricht, bei diesem Gedanken, da es genau wusste das das nicht stimmt. Obwohl mich Jimin so verletzt und mich verarscht hat, kann ich ihn nicht hassen. Er war doch der erste, den ich je...
Ich will ihn nicht vergessen, aber ich muss. Warum tut er mir das an? Ich will doch nur den alten Jimin zurück, auch wenn er mich anlügt. Ich wünschte ich wäre nicht in den Supermarkt gegangen, dann wüsste ich jetzt nichts von der Wahrheit und könnte mich einfach weiter ausnutzen lassen. So lange Jimin bei mir wäre, wäre es mir egal. Aber jetzt geht es nicht mehr. Ich kann ihm nicht mehr glauben, wenn er mir etwas sagt, da es sowieso nur eine Lüge wäre.
Nach einer Stunde hatte ich aufgehört zu weinen, da es zu anstrengend war. Ich schleppte mich ins Wohnzimmer und kauerte mich aufs Sofa, das Gesicht im Polster versteckt. Gottseidank war ich alleine. Ich will jetzt einfach alleine bleiben. Alleine, am besten für immer.
Doch es sollte nicht sein, da es begann an der Tür zu klingeln. Ich wollte niemanden sehen. Egal wer es war, ich stellte mich tot. Doch das klingeln hörte nicht auf. Dann begann derjenige noch gegen die Tür zu klopfen, dass ich dachte sie bricht ein. Ich stand nach mehreren Minuten also auf und näherte mich langsam der Tür. Das Klopfen wurde immer stärker und es begann mich zu nerven, weshalb ich beschloss die Türe zu öffnen und dem vor der Tür mal meine Meinung zu sagen. Ich griff nach der Klinke und riss die Türe auf.
Der, der da stand machte sofort einen Schritt zurück. Für einen Moment erstarrte ich, da ich dem wohl größten Lügner auf der Welt gegenüber stand. Seine Worte von vorher wurden in meinem Kopf sofort wieder lauter. Als er dann auf mich zu kam, reagierte ich blitzschnell und drückte die Tür so schnell wie möglich zu, doch....

Maybe more than friends| Jikook Where stories live. Discover now