Süße

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Es war Montag. Tae wollte unter der Woche nicht mitgehen, doch das hielt mich nicht davon ab eben alleine zu gehen. Wenn er und manchmal auch die Anderen dabei waren gingen wir meistens in einen normalen Club oder eine Bar, doch immer wenn ich alleine war, ging ich in die "Regenbogenbar", die zum größten Teil mit Männern gefüllt war. Ich fühlte mich dort einigermaßen wohl. Jeder konnte hier er selbst sein, ohne es verstecken zu müssen. Und nach ein paar Drinks konnte ich das auch. Ich vertrug mit der Zeit auch schon mehr Alkohol als die paar Male, als ich hier zum ersten Mal herkam. Ich beobachtete immer nur das lustige Treiben, während ich mit einem Drink an der Bar hockte und darauf wartete das es 23:30 Uhr wurde. Dann ging nämlich der letzte Bus. Meine Familie dachte ich bin in der Schule um zu lernen, doch stattdessen trank ich mir, wie fast jeden Abend in letzter Zeit, einen an.
Das Jacket meiner Schuluniform hatte ich über den Schoß gelegt, die Ärmel meines Hemdes etwas hoch gekrempelt und die oberen zwei Knöpfe auf gemacht.
Immer mal wieder sprach mich jemand an, der mir einen ausgeben wollte, doch ich verneinte. Ziemlich schnell verstanden die Stammgäste dieser kleinen Bar, dass ich lieber alleine sein wollte.
Aber an diesem Montag passierte etwas anderes. Ein junger, großer, muskulöser Mann setzte sich direkt neben mich und bestellte sich etwas. Ich scannte ihn von der Seite ab.
Dunkle Haare, weißes Hemd, teure Uhr. Er sah schweinegut aus.
Seine Augen trafen meine, als ich gerade dabei war sein Gesicht genauer zu betrachten. Ein heimliches Lächeln legte sich auf seine Lippen. Mein leicht betrunkenes Ich hörte natürlich nicht auf ihn anzustarren, was ihm natürlich nicht verborgen blieb.
„Warum ist so ein hübscher Junge wie du es bist eigentlich immer alleine hier?"
Ich zwinkerte ein paar mal. Dann bemerkte ich, dass diese Frage an mich gerichtet war.
„Weil meine Freunde nicht schwul sind."
„Ist es denn nicht langweilig, immer alleine hier zu sitzen?"
„Manchmal" wisperte ich und beobachtete seine Zunge, die über seine Lippen leckte.
„Wie wärs dann wenn ich heute hier sitzen bleib?"
Ich zuckte mit den Schultern, was ihn zum Grinsen brachte.
„Mein Name ist übrigens Seojoon."
„Jungkook" antwortete ich ihm und wir stießen mit unseren Getränken an.
„Auf einen spannenden Abend und eine vielleicht noch spannendere Nacht" flüsterte er in mein Ohr, das danach etwas rot wurde.
Wir begannen uns zu unterhalten. Ich fand heraus, dass er 26 Jahre alt war, als Manager arbeitete und dass sein Charakter genauso attraktiv war wie sein Äußeres. Das beste war allerdings, dass er mich kein bisschen an Jimin erinnerte.
„Du sahst die letzten Wochen als du hier warst so traurig aus. Ich würde dich gerne glücklich machen."
„Wenn du das hinbekommst, bist du ein Gott" sprach ich recht ungehemmt.
„Ich krieg das hin, vertrau mir, aber dazu müssen wir leider zu mir nach Hause gehen."
Ich schaute ihn an. Er sah mich leicht fragend an, als warte er auf meine Antwort. Noch einmal schaute ich seinen ganzen Körper an, dann nickte ich. Er lächelte und streichelte mir über den Rücken.
„Ist es weit weg von hier?" fragte ich nach.
„Es geht. Ich bin mit dem Auto da."
Nochmal nickte ich und er stand auf. Ich machte das auch und zog mein Jacket an, während ich merkte wir groß er doch war.
Kritisch schaute er dann mein Jacket an.
„Du bist noch Schüler?"
Unsicher nickte ich. War ich ihm eventuell zu jung?
„Wie alt bist du denn? "
„18. Bin ich dir zu jung?"
„Nein. Desto jünger, desto besser" antwortete er, doch ich verstand nicht was er damit meinte.
Bevor wir die "Regenbogenbar" verließen, bemerkte ich die erstaunten Blicke der anderen Gäste und das triumphierende Lächeln von Seojoon, dessen Hand an meiner Taille lag.
Wenig später fand ich mich auf den Ledersesseln eines teuren schwarzen Auto wieder. Das eingebaute Display zeigte mir an dass es 11:28 Uhr war und mir viel wieder ein, dass ich eine Kleinigkeit vergessen hatte.
„Shit. Ich muss gehen. Ich muss nach Hause."
„Was? Wieso das denn?"
„Meine...Mom" ich kam mir vor wie ein kleines Kind „macht sich sonst Sorgen."
„Wie wärs wenn du sie einfach schnell anrufst und ihr sagst, dass du heute Nacht bei einem Freund pennst?"
„Taehyung."
„Wie bitte?"
„Ähm sorry. Ja dass kann ich tun."

Maybe more than friends| Jikook Where stories live. Discover now