Wie benebelt

746 37 21
                                    

„Ihr kommt doch sicherlich beide oder?"
Ein kurzer Blick zu Tae genügte und wir nickten gleichzeitig.
„Klar, wird bestimmt nice" winkte Tae zu Hoseok.
Er ging weiter um noch andere aus unserer Schule einzuladen.
„Glaubst du er hat Jimin auch eingeladen?" fragte ich sofort.
„Weiß nicht. Könnte schon gut sein. Wieso?" fragte Tae zurück.
„Nur aus Interesse."
„Wenn ich das kommentiere werde ich geschlagen oder?" zuckte Tae schon zusammen.
„Nö. Ich bin schließlich fertig mit ihm und er jetzt ja auch mit mir. Mir wär es gleichgültig ob er kommt oder nicht."
„Schon klar" zwinkerte Tae mir zu.
Ich versuchte mit der neuen Erkenntnis, dass mich Jimin nicht mehr wollte gelassen umzugehen, aber das war schon eine schauspielerische Leistung von mir. Trotzdem konnte ich es nicht lassen die engste Hose am Abend von Hoseoks Party anzuziehen, nur für den Fall, dass jemand interessantes es auffallen würde. Das fiel natürlich auch Tae auf, der mich abholen gekommen war.
„Das wird Jimin sicherlich gefallen" grinste er.
„Heißt das er kommt zu 100 Prozent?" fragte ich nach und meine Augen wurden größer.
Tae nickte und holte sein Handy raus um mir seinen Chatverlauf mit Jimin zu zeigen.
Nachdem ich ihn überflogen hatte, stand ich von meinem Stuhl auf und stelle mich vor den Spiegel.
„Sehen meine Haare heute nicht komisch aus?" fragte ich eher mich selbst aber bekam natürlich eine Antwort von Tae.
„Tun sie nicht. Und Kookie hör jetzt auf. Du musst mir doch nichts vormachen und du bist auch wirklich schlecht darin. Ich weiß du willst noch was von Jimin und es hat dich in Wirklichkeit verletzt, dass er dir gesagt hat du wärst nicht mehr interessant."
Ich sagte nichts, sondern schaute Tae nur durch den Spiegel an. So einen ernsten Ton war ich von ihm gar nicht gewohnt. Normalerweise macht er doch Witze über mein komplettes Leben. Aus Neugierde lies ich ihn weiter reden.
„Also wenn ich du wäre, würde ich mir nachher ein bisschen Mut antrinken und ihn irgendwie ansprechen. Und du musst ihm auch endlich sagen dass du keinen Freund mehr hast."
„Ich muss doch um 12 wieder daheim sein."
„Das hab ich schon mit deiner Schwester geklärt. Du übernachtest heute bei mir, falls du nicht bei Jimin übernachten wirst" grinste er wieder, doch ich lies es geschehen. Mich zu wehren war sowieso zwecklos.

Und so waren wir kurz vor 21 Uhr bei Hoseok. Seine Eltern waren zusammen auf einem Businesstrip und dass nutzte Hoseok aus.
Als wir ankamen, waren noch nicht so viele Leute da, doch nach 30 Minuten änderte sich das total. Es waren sicherlich um die 50 Leute im Wohnzimmer versammelt und sicherlich noch mehr im restlichen Haus. Nur einer war nicht gekommen: Jimin.
Etwas enttäuschte nippte ich an meinem Bier.
„Wenn er nicht mehr kommt dann lass uns doch wenigstens Spaß haben" brüllte mir Tae ins Ohr und hielt mir eine Flasche Soju vors Gesicht. Obwohl meine Erfahrungen mit Alkohol nicht so super waren, stimmt ich ihm zu und trank die Flasche in 8 Minuten leer. Der letzte Tropfen verschwand vor meinen Augen, doch dafür tauchte etwas anderes vor mir auf. Oder besser gesagt jemand anderes. Auf der anderen Seite des Raumes stand Jimin, der sich gerade mit irgendeinem Typen und Hoseok unterhielt. Dabei fasste er den Typen immer wieder am Arm an.
„Schau mal! Da ist er" sagte Tae „geh doch mal zu ihm rüber."
„Er sieht beschäftigt aus" nuschelte ich und drehte mich um, um auch mein Bier leer zu trinken.
Soll ich mir jetzt etwa auch einfach jemand neues suchen?
Ich lies meine Augen durch den Raum gleiten. Niemand der mich wirklich ansprach. Aber was soll's? Ich lies Tae stehen und ging zu Yoongi, der sich gerade mit einem Typen über Musik unterhielt. Eine Zeit lang schaute ich ihn nur an, und vergas dabei mich vorzustellen, bis das Yoongi für mich erledigte. Ja der Alkohol wirkte schon. Denn ich konnte mir nicht mal den Namen des Typen mit blond gefärbten Haaren merken. Er schien nett zu sein aber auch irgendwie langweilig. Deshalb schaute ich über die Schulter um zu sehen was Jimin gerade so macht. Er hatte seinen Arm um den Typen gelegt und lachte lauthals, bis sich unsere Blicke trafen.Er nickte mir nur zu, doch ich schaute weg. Ich schaffte es gute 5 Sekunden meine Wut nicht zu zeigen, doch dann stürmte ich aus dem Haus. Natürlich nicht ohne davor Jimins Typen anzurempeln. Im kleinen Garten angekommen, setzte ich mich auf eine Stufe und atmete durch. Ich hätte nicht kommen sollen. Er meinte es wirklich ernst. Er hat keine Interesse mehr an mir. Ich hab es versaut. Jetzt lebt er sich halt mit jemand anderem aus.
Im Augenwinkel erkannte ich einen kleinen Kühlschrank einen Meter von mir entfernt stehen. Ich streckte mich und öffnete die Tür. Tatsächlich noch mehr zu trinken. Ich nehm mir ein weiteres Bier und eine Soju Flasche. Das muss jetzt auch ohne Becher irgendwie gehen. Ich nehm erst einen Schluck Bier und darauf einen Schluck Soju.
„Hier" erklang es plötzlich neben mir und mir wurde ein roter Plastikbecher hingehalten. Es war Jimin und leider auch sein Typ. Ich ignorierte beide. Doch Jimin gab nicht auf und stellte mir den Becher vor die Füße. Ich kickte ihn weg.
„Kannst du vielleicht drinnen auf mich warten?" hörte ich Jimins Stimme erneut. Wenige Sekunden später hörte ich die Tür. Jimin trat vor mich, nahm den Becher und setzte sich neben mich. Dann bediente er sich an meinen Getränken und trank ein paar große Schlücke.
„Wie gehts?" fragte er.
„Ich bin beschäftigt. Hau ab" sagte ich kleinlaut.
„Dass sehe ich."
„Laber doch jemand anderen voll Jimin."
„Ich wollte nur wissen ob alles okay ist."
„Ja ist es! Und jetzt geh zurück zu deinem Lackaffen."
Jimin lachte auf, dann schwieg er für einen Moment.
„Hör mal, du kannst mit Menschen nicht so umgehen. Wenn du jetzt eifersüchtig oder so bist..."
„Fick dich!" unterbrach ich ihn.
„Tsshh! Warum bist du überhaupt alleine hier? Hättest doch deinen Freund mitnehmen können."
Ich schwieg.
Dann nahm ich ihm den Becher ab und trank ihn zur Hälfte leer.
„Ist was zwischen euch vorgefallen?"
„Was interessiert dich das?" fragte ich und schüttelte den Kopf.
„Tut es nicht."
Erneutes schweigen. Dieses Mal war es etwas länger als davor. Ich begann das Gras das neben mir wuchs auszureißen.
„Wir sind nicht mehr zusammen" sagte ich gelassen. Jimin verharrte in seiner Position ohne auch nur den Anschein eines Atemzugs zu machen.
„Oh" kam es dann von ihm „willst du drüber reden?"
„Ganz sicher nicht" sagte ich trocken.
Es fühlte sich gut an endlich die Wahrheit zu sagen. Ich fühlte mich ein bisschen befreit.
„Yeonjun ist übrigens ein Arbeitskollege von mir. Er hat zur Zeit Stress mit seiner Freundin, deshalb wollte ich ihn ablenken und hab ihn mitgebracht."
Ich seufzte.
„Warum erzählst du mir das jetzt? Denkst du ich habe Interesse an dem Typ."
„Nein, ich Ähhm..."
Ich stand mit meinen Getränken in der Hand auf und ging wieder rein. Jimin blieb verdutzt draußen sitzen. Ich hatte gerade wirklich keine Lust mehr mich über alle anderen Personen zu unterhalten, die mich kein bisschen interessierten. Aber scheinbar wollte Jimin das.
Ich lief zu Tae der gerade mit ein paar Leuten tanzte und gesellte mich zu ihnen. Als ich bemerkte, dass Jimin wieder im Raum war, legte ich meine Hände auf Taes Seiten. Tae verfolgte meinen Blick und realisierte schnell was er zu tun hatte. Er zog mich näher an sich, was ein lauteres Jubeln in der Gruppe verursachte. In dem Moment merkte ich, wie alles um mich herum immer mehr verschwamm. Doch das hielt mich nicht auf, immer wieder noch einen Schluck zu trinken.
Mit der Zeit musste ich mich aber ein bisschen an Tae festklammern und nicht umzukippen.
„Gehts dir noch gut?" fragte mich Tae, „vielleicht solltest du mal eine Pause machen."
Ich nickte und setzte mich auf das Sofa. Jimin war nirgendwo mehr zu sehen. Vielleicht war er gegangen. Ich zuckte mit den Schultern. Ein Schluck Bier kann ja nichts schaden.
Fehler! Großer Fehler!
Urplötzlich wurde mir richtig schlecht und ich konnte ahnen was gleich passieren würde. So schnell es mir möglich war, stand ich auf und rannte zur Toilette. Von weitem sah ich schon, dass sie gerade belegt war, doch aus ich dagegen knallte, wurde die Tür geöffnet. Mich interessierte nicht von wem, ich rannte einfach nur um mich in die Toilette zu übergeben. Auf dem Boden kniend lies ich alles raus, was aus mir raus wollte. Ich bemerkte eine Hand auf meinem Rücken, die mir Gesellschaft leistete. Als es dann endlich aufhörte, drehte ich mich um und sah Jimin von unten an. Er schaute besorgt auf mich herab. Er sagte aber erstmal nichts, sondern klappte den Toilettensitz runter, packte mich unter den Achseln und hob mich auf die Toilette. Dann nahm er seine Plastikbecher, kippte den Inhalt auf und befüllte ihn mit Leitungswasser. Dankend nahm ich ihn entgegen und trank so viel es ging. Plötzlich klopfte es da der Tür. Jimin drehte sich um und öffnete die Tür.
„Geh zur Toilette im 1. Stock. Hier gibts grad einen kleinen Notfall."
Er schloss die Tür wieder zu und drehte sich zu mir um.
„Besser?" fragte er.
„Geht" antwortete ich.
Jimin kam näher, bewaffnete sich mit Klopapier und begann leicht meinen Mund abzutupfen. Ich schaute ihm dabei direkt in die Augen. Als er das bemerkte, lächelte er leicht. Ich merkte, dass auch er mehr als nur angetrunken war.
„Ich stinke" hörte ich mich selbst sprechen.
Jimin lachte auf.
„Das merke ich gar nicht, aber hier."
Er holte ein Mundspray aus seiner Hosentasche und sprayte mir in den Mund. Danach sich selbst. Dann putzte er mir weiter den Mund ab. Ich musterte sein Gesicht weiter, blieb bei seinen Lippen allerdings hängen, die ich einfach anfassen musste. Jimin erschrak ein bisschen bei der plötzlich Berührung.
„Deine Lippen sind echt schön" raunte ich und versuchte aufzustehen.
Jimin half mir auf und lehnte mich dann erstmal gegen eine Wand.
„Ja?" fragte er leicht grinsend.
Ich nickte.
Ich wusste nicht genau was ich hier gerade machte, aber es machte mir Spaß. Ich glaube sogar ich wollte das schon lange machen, aber mein Kopf hat mich aufgehalten. Dann fasste ich in seine Haare und zog ein bisschen dran. Er neigte seine Kopf und gab meinem Griff nach.
„Du bist ziemlich betrunken oder?" fragte er.
„Ja" grunzte ich und fühlte mich wieder etwas besser.
„Ich auch" lachte Jimin und lehnte sich seitlich gegen meinen Körper.
„Hab ich dir schonmal gesagt dass deine Lippen echt schön sind?" fragte ich, während ich mich zu ihm drehte, aber rutschte dabei aus und lehnte plötzlich auf dem Waschtisch. Wir begannen beide wieder zu lachen. Jimin krümmte sich sogar schon vor lachen, bis ich ihn zu mir zog und er dann direkt vor mir stand. Ich blickte ihn mit kleine Augen an. Er sah so gut aus. Ich konnte nicht anders. Ich musste mich einfach vorlehnen und meine Lippen auf seine drücken. Er küsste mich sofort zurück. Doch dann stoppte er mich und drückte mich ein Stück zurück. Prüfend schaute er mich für einige Sekunden an. Dann legte er seine Hand an meine Nacken und küsste mich endlich wieder. In diesem Moment wurde mir schrecklich warm und mein Herz klopfte wie verrückt. Ich merkte sofort, dass ich einen Entzug von seine Küssen hatte und ich unbedingt mehr wollte. Also setzte ich mich mit Jimins Hilfe komplett auf den Waschtisch und schlang meine Beine um seine Hüfte. Er legte seine Hände auf meine Oberschenkel und begann sie abzufahren. Unser Kuss entwickelte sich schnell in ein Zungenkuss und ich war süchtig nach ihm. Das konnte ich mir jetzt auch eingestehen. Ich wusste genau dass ich das jetzt im Moment wollte. Was danach passieren wird, war mir egal. Ich wollte nur endlich seine Körper wieder spüren. Er leckte mir über die Lippen. Er schmeckte nach Bier. Ich legte meine Hände auf seine Brust und lies sie langsam an ihm herab gleiten. Wir waren definitiv zu stürmisch, aber es war uns beiden egal. Sein Körper fühlte sich so vertraut an aber trotzdem auch irgendwie fremd.
Wie benebelt fühlte ich mich von ihm. Seine Haare rochen anders als damals. Er hatte vermutlich das Shampoo gewechselt. Der salzige Schweiß an seinem Hals schmeckte aber gleich und auch sein Atem, der mich immer wieder hart traf weckte Erinnerungen in mir. Ich wusste nur eins: Ich wollte mehr davon. Doch eventuell doch nicht hier auf der Toilette. Außerdem regt mich das immer wieder auftretende Klopfen an der Tür auf. Da musste wohl jemand ganz dringend. Also löste ich mich von ihm, schlug leicht seine Hand von meinem Oberschenkel weg und lief mit einem kurzen Winken zur Tür.
„Komm!" sagte ich dominanter als je zuvor, aber es wirkte, denn er folgte mir mit etwas Abstand.
Ich steuerte durch das menschengefüllte Wohnzimmer, in dem die Musik am lautesten war. Dann weiter in das nächste Zimmer welches sich als Küche identifizierte. Etwas holprig drehte ich um und steuerte den Flur an. Ehrlich gesagt hatte ich keine Ahnung wo ich hin ging und das merkte mein Verfolger, denn er überholte mich und versuchte danach mir nach hinten zuzuzwinkern und lief dabei gegen eine Wand. Sein Lächeln danach löste in mir ein Funke der Vertrautheit aus. Doch das vergas ich schnell, als der schwarzhaarige um eine Ecke verschwand. Schnell lief ich ihm nach und konnte ihn gerade noch in ein Zimmer gehen sehen. Ich versicherte mich, dass uns niemand beobachtet hatte und steuerte dann auf das Zimmer zu. Als ich eintrat, zog er mich zügig am Hemd herein und schloss die Tür. Als er sich umdrehte funkelten seine dunklen Augen und wirkten schon fast schwarz. Das Licht war aus, aber die Straßenlaternen leuchteten genug ins Zimmer. Mein Atem beschleunigte, als er mir näher kam. Ich konnte aber auch ihn tief einatmen sehen und wusste, dass er mich die letze Woche nur verarscht hatte. Er will natürlich noch etwas von mir, genauso wie ich von ihm. Ich wollte seinen Körper und den holte ich mir, als ich meine Hände sofort unter sein Hemd gleiten lies. Er grinste bevor er begann mich wieder zu küssen. Seine eine Hand legte sich in meine Haare und zog mich zurück, sodass mein Kopf im Nacken lag. Dann leckte er an meinem Hals entlang, weshalb ich begann mit offenem Mund laut zu atmen. Er lies von meinen Haaren ab, sodass ich mich wieder auf sein Shirt fokussieren konnte, dass ich beging nach oben zu schieben. Jimin löste sich von mir und trat einige Schritte zurück, um sich selbst seines Oberteils zu erleichtern. Ich wollte es ihm gleich tun, doch er half mir dabei mein Shirt auszuziehen. Dann schaute er meine Körper genauer an.
„Kookie mit Sixpack" sprach er laut zu sich selbst.
Er fuhr mit den Fingerspitzen meine Bauch ab und landete an meinem Hosenbund, was mich etwas erschütterte. In dem Moment, indem er eine Finger in meine Hosenbund steckte, merke ich wie erregt ich schon war. Gegen meine Erwartung, zog er allerdings seine Hand wieder zurück und drückte mich auf einmal gegen die Wand. Er pinnte meine Arme über meine Kopf und schaute mich einfach nur an.
„Hast du deine Meinung geändert? Willst du mich zurück?"
Ich schluckte, als er diese Worte in mein Gesicht raunte.
„Ich will das hier. Ist das gut genug?"
Er grinste nur. Seine Augen verloren den Schimmer, den ich mir davor jedoch eingebildet hatte.
„Für jetzt Ja" flüsterte er und lies von mir ab.
Verdutzt blickte ich ihm hinterher, während er aufs Fenster zusteuerte. Ich wollte ihm folgen, doch stieß dabei mit meinem Knie gegen die Bettkante. Fluchend landete ich auf dem Bett. Jimin drehte sich um, während ich schmerzverkrämpft mein Knie hielt, doch er blieb am Fenster stehen und schaute mir beim Jammern zu.
„Was stehst du da so rum?" fragte ich etwas verärgert.
Er ließ sein Blick nach draußen schweifen.
„Hey, alles okay?" fragte ich, obwohl er mich das fragen sollte. Immerhin hab ich mir hier vielleicht das Knie gebrochen.
„Oder suchst du wieder nach einem Fluchtweg um mich nachdem du mich gevögelt hast alleine zu lassen?" schoss es aus mir raus, während er sich gerade zu mir umdrehte.
Er starrte mich etwas finster an.
„So denkst du also immer noch von mir?"
Seine Stimme klang so zerbrochen, dass mir jede einzelne Silbe durch den Kopf echote.
„Sorry, ich weiß echt nicht warum ich das jetzt gesagt habe."
„Ich habe gelogen."
Verwirrt schaute ich ihn an.
„Was?"
„Gerade eben" entgegnete er „es reicht mir nicht. Ich kann das nicht Jungkook."
Verwirrt schüttelte ich den Kopf.
„Was? Warum?"
„Weißt du, auch wenn du dir da keine Gedanken drüber machst, aber für mich waren die letzten Monate auch alles andere als leicht."
Plötzlich fühlte ich mich ohne Shirt so nackt. Was war gerade bitte passiert? Die Stimmung ist komplett verschwunden.
„Warte mal..." stoppte ich ihn, obwohl er gar nicht mehr sagte „was ist eigentlich... wollen wir nicht einfach..."
Ich deutete mit einem Nicken aufs Bett.
Jimin schien für eine kurzen Moment zu überlegen, dann entschloss er sich allerdings doch endlich zu mir zu kommen. Er setzte sich mit direkt gegenüber. Mit einer Hand stütze er sich hinter sich auf dem Bett ab. Dann fuhr er sich durch die Haare. Und da war es wieder. Obwohl sein Gesichtsausdruck etwas anderes als glücklich ausdrückte, fand ich das irgendwie total anziehend. Ich beugte mich vor und begann wieder seinem Hals zu küssen. Er neigte tatsächlich seinen Kopf zur Seite und atmete tief durch. Ihm gefällt es. Doch dann drückte er mich plötzlich sanft an der Brust zurück.
„Sorry, das geht nicht."
Ich schaute ihn kurz an um zu merken, dass er es ernst meinte. Dann lies ich mich zurück ins Bett fallen und atmete genervt aus.
Es war still. Für eine gefühlte Ewigkeit, doch als Jimin plötzlich vom Bett aufstand, merkte ich dass es nur Sekunden waren.
„Ich gehe besser."
Blitzschnell richtete ich mich auf.
„Warte was? Warum?"
„Ich kann das jetzt einfach nicht. Es ist besser wenn ich gehe."
Bis ich seine Worte realisierte, war er bereits mit seinem Short über dem Kopf an der Tür. Er schloss sie auf und drückte die Klinke. Auf einmal war er weg.
Ich ertappte mich dabei, wie ich einfach nur da saß, mit offenem Mund. Dann schüttelte ich mich wach und stürmte ihm nach. Er war noch nicht weit gekommen. Trotzdem war ich etwas zu schnell und rempelte ihn an um ihn zu stoppen. Er blieb stehen und schaute mich erwartungsvoll an.
„Bitte" flüsterte ich zu leise.
Nochmal „bitte! Geh jetzt nicht."
„Warum? Es ändert doch nichts" sagte er mit normaler monotoner Stimme.
Ich wusste nicht, was ich noch sagen sollte, also vertraute ich auf meine Körpersprache.
Ich fasste nach seiner Hand und zog ihn zurück in Richtung des Zimmers. Tatsächlich folge er mir langsam. Im Zimmer angekommen, machte ich das Licht an um für eine andere Stimmung zu sorgen, bereute es jedoch sofort, denn das Licht war viel zu grell.  Jimin patschte auf meine Hand und machte somit das Licht wieder aus.
Dann standen wir da im Dunkeln. Die Tür schon wieder abgeschlossen und sein Shirt war in meinen Gedanken schon wieder aus. Doch ich realisierte, dass Jimin gerade nicht gewillt war sich auszuziehen. Ich atmete tief durch. Dann lief ich wieder mit ihm an der Hand zum Bett und wir setzten uns auf die Kannte.
„Was ist gerade eigentlich los?" fragte ich.
„Bedeute ich dir etwas?" frage er mich daraufhin so als ob er diese Frage schon seit langen fragen wollte. Ich dachte nach. Eigentlich wollte ich es mir nicht eingestehen und noch weniger wollte ich es ihm, aber macht es denn Sinn jetzt weiter alles zu verdrängen, nur um mich weiterhin zu schützen?
„Jimin, ich weiß nicht was du hören willst" schaffte ich allerdings nur zu sagen.
„Die Wahrheit. Ich muss wissen ob es sich lohnt weiterhin in deiner Nähe zu sein, denn wenn es so weiter geht und du mich hasst oder ignorierst, dann kann" er verbesserte sich „will ich das nicht mehr."
Einen Moment lang schauten wir uns nur in die Augen, aber ich konnte sein Blick nicht aushalten. Ich beugte mich wieder zu ihm vor und küsste ihn auf die Wange. Mehrmals.
„Jungkook" seufzte er „mach es mir doch nicht so schwer."
Ich begann seine Oberschenkel zu streicheln, doch er hielt meine Hand fest.
Mit einem Schwung lag ich auf dem Rücken, meine Arme nach oben gepinnt und Jimin über mir.
Er sagte nichts aber sein Gesicht brachte die Botschaft rüber. Er wollte reden.
„Okay okay, ich mhh weiß nicht was ich jetzt sagen soll. Ich weiß nur, ich bin betrunken und ich wollte den ganzen Abend schon mit dir hier liegen. Eigentlich will ich das schon eine ganze Weile."
„Also bist du nur an meinem Körper interessiert?"
„Ja. Nein!" verbesserte ich mich „ich ähm ich denke ich hab dich auch vermisst. Also all die guten Zeiten mit dir. Ich wünschte mir manchmal es wäre wieder so wie früher."
Jimins Gesicht wurde weicher.
„Ist das dein Ernst?" fragte er mich.
Ich nickte nur. Er schluckte. Dann zogen seine Lippen sich zu einem feinen Streifen zusammen.
„Können wir dann nicht wieder sein wie früher?" fragte er mich.
Ich zog dir Schultern und die Augenbrauen zugleich hoch.
„Ich denke irgendwann schon" sagte ich dann.
Jimin ließ von mir ab. Ich war einerseits erleichtert, da mir meine Handgelenke etwas weh taten, andererseits mochte ich auch die Aussicht. Er auf mir.
„Jimin."
Er drehte sich wieder zu mir.
„Kannst du dein Shirt wieder ausziehen?"
Endlich war wieder ein Lächeln auf seinem Gesicht zu sehen.
„Was ist denn mit dir los? Warum bist du so notgeil?" grinste er.
„Ich bin einfach nur betrunken okay?"
„Schon klar" sagte er während er sich wieder zu mir beugte. Endlich wieder seine Küsse auf meinem Gesicht. Verdammt warum brennen die so? Mir wurde wieder heiß. Mein Kopf drehte sich. Besonders als seine Hand über meine Brust streichelte und dann zu meinem Hosenknopf wanderte.
Ich war so mit meinen eigenen Gefühlen beschäftigt, dass ich ihn gar nicht berühren konnte. Meine Hose war ein Stück runter gezogen und seine Finger schoben auch eine Unterhose nach unten. Es fühlte sich so gut an ihn zu spüren. Ich merke wie er mir ganz genau ins Gesicht schaute, als er anfing mich zu verwöhnen. Ich versuchte nichtmal mich zu beherrschen und atmete einfach tief ein und aus. Jimin schaute auf meinen offenen Mund, dann wieder in meine Augen. Er leckte sich die Lippen, verharrte aber in seiner Position. Irgendwann schloss ich die Augen und nahm irgendwann sein Gesicht neben meinem wahr, denn sein warmer Atem hauchte gegen mein Ohr. Mein Körper fühlte sich immer weicher an, bis ich langsam ins Reich der Träume abglitt.

———————————————————————
Hallo Überlebende
Hoffe es geht euch gut. Dieses Kapitel hat ganz schön lange gedauert. Ich hab es über Monate... oder sind es Jahre O.o geschrieben.

Wenn ihr gerne mit der Geschichte abschließen wollte, ist das hier denke ich eine gute Stelle. Es ist zwar nicht das was ich mir vorgestellt habe, aber ehrlich gesagt geht mir hier ein bisschen die Puste aus. Ich schreibe diese Geschichte schon so lange, dass sich seit Beginn so viel verändert hat, das irgendwie nicht mehr so viel Sinn ergibt oder ich würde es so einfach nicht mehr schreiben.

Ich würde gerne versprechen, wie ich es immer getan habe, dass noch ein weiterer Teil kommt, doch das kann ich nicht. Ich weiß wirklich nicht wie motiviert ich in Zukunft bin.

Ich würde euch aber an dieser Stelle anbieten, ein paar offene Fragen zu beantworten. Also wenn ihr noch Fragen oder Anmerkungen habt... raus damit!!!

Schlussendlich wollte ich mich bei jedem bedanken, der auch nur eine kurze Zeit seines Lebens geopfert hat um meine Geschichte zu lesen. Ganz besonders natürlich an die, die tatsächlich über die Jahre hier dran geblieben sind. Danke für eure Kommis und alles <3
Ich wünsche ich könnte an dieser Geschichte festhalten, denn die Zeit hier war echt toll. Aber Life goes on...
Vielleicht schreibe ich irgendwann mal wieder eine neue Story. Habe viele Ideen. Aber bis dahin sind hier wahrscheinlich alle erwachsen geworden (T ^ T)

Okay, das ist es. Das wahrscheinlich letzte Bye bye.

Maybe more than friends| Jikook Where stories live. Discover now