Birthdayboy

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Die nächsten Wochen sah ich Jimin nur selten, da er sehr viel Zeit im Training verbrachte. Manchmal trainierte er bis spät in die Nacht. Ich hatte keine Ahnung wie er das alles neben der Uni machte, aber er bekam es hin, wie er alles hinbekam. Zum Beispiel hat er es auch arrangiert, dass ich an meinem Geburtstag den VIP Bereich umsonst bekam. Nur für die Hälfte der Getränke müsste ich aufkommen.
Die Vorqualifikation für die Meisterschaft hatte er natürlich auch mit Bravour bestanden und schnitt mit den besten Ergebnissen ab.
Eigentlich wollte ich mich noch von Jimin verabschieden und ihm Glück für die eigentliche Meisterschaft in Gwangju wünschen, aber an dem letzten Abend vor seiner Abreise trainierte er bis in die Nacht mit seinem Vater. Also musste eine Nachricht reichen, auch wenn ich mich dabei schlecht fühlte. Ich wusste sowieso dass er gewinnt, naja ich war mir sehr sicher. Wer wenn nicht er würde das schaffen?
Und ich hatte recht: Irgendwann gegen Donnerstag Nachmittag rief er mich an, als ich gerade eine Pause hatte und erzählte mir er habe gewonnen.
"Wirklich? Wow ich hab es sowieso gewusst, dass mein Freund gewinnt" quietschte ich in den Hörer, sah mich aber schnell um und prüfte, ob mich jemand gehört hatte. Jimin lachte.
"Mhh hör mal, ich habe leider nicht viel Zeit. Wir gehen jetzt essen und treffen uns mit möglichen Sponsoren. Das ist wichtig, aber morgen siehst du mich ja wieder den ganzen Abend und die ganze Nacht."
"Ich freu mich schon. Dann können wir nicht nur meinen Geburtstag sondern auch deinen Sieg feiern."
"Nein nein, der Tag gehört morgen dir alleine. Wie lang hast du morgen Schule?"
"Bis 13 Uhr."
"Was machst du dann bis es los geht?"
"Meine Mom macht mein Lieblingsessen und wir essen zusammen. Mehr ist nicht geplant. Und das mit dem Übernachten klappt sicher? Ich muss meiner Mom Bescheid geben, sonst macht sie sich sorgen."
"Ja alles wie besprochen. Dann bis morgen Abend. Wünsch mir Glück."

*Zeitsprung*
"Ich bin sowas von voll. Ich habe in meinem Leben noch nie so viel gegessen" erklärte ich meiner Familie und rollte zum Sofa.
"Das sagst du jedes Jahr" meinte Taeyeon lachend.
"Ich denke ich ruhe mich noch ein bisschen aus, bevor es los geht."
"Jungkook macht aber bitte nicht zu lange ja? Melde dich wenn etwas ist und trink ja nicht zu viel. Trink am besten gar nicht. Du hast noch gar kein Gefühl wie viel du verträgst, also geh es langsam an. Es wäre doch besser, wenn dich einer von uns begleitet" jammerte meine Mutter und schaute meinen Vater dann auffordernd an.
"Oh das wäre es ganz sicher nicht" meinte er "es ist sein 18. Geburtstag, da werden sicherlich nicht seine Eltern daneben stehen. Mach dir doch nicht immer so viel Sorgen. Er wird sich schon nicht ins Koma saufen."
Ich verdrehte die Augen über meine Eltern, obwohl es eigentlich recht amüsant war. Gerade wollte ich mich auch mal zu Wort melden, als es an der Haustüre klingelte.
"Huch! Wer kann das denn sein? Habt ihr jemanden eingeladen?"
Meine Eltern sowie meine Geschwister schüttelten den Kopf.
"Na geh schon. Es ist sicherlich für dich" meinte meine Mom. Also stand ich auf um nachzusehen und als ich die Tür öffnete weiteren sich meine Augen. (#Jungshook)
"Was machst du denn hier" flüsterte ich und trat schnell aus der Tür zu Jimin.
"Alles Gute zum Geburtstag Jungkookie" sagte er glücklich und zeigte mir sein Zahnpastalächeln.
"Danke, aber warum bist du hier? Du weist doch..."
"Ohh schön dich mal wieder zu sehen Jimin. Willst du nicht reinkommen? Und du hast ein Geschenk dabei. Wie nett von dir" unterbrach mich meine Mutter, die auf einmal hinter mir stand. Ich drehte mich zu ihr um, schaute sie schockiert an und formte mit den Lippen das Wort Appa. Sie schüttelte kurz lächelnd den Kopf, dann lies sie Jimin eintreten.
"Vielen Dank, ich wollte auch nur schnell ein Geschenk vorbeibringen und gar nicht lange stören" erklärte Jimin und wir blieben im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen. Ich blickte zu meinem Vater, der unverändert auf seinem Platz saß und verkrampft auf Jimin starrte. Bitte platzt er jetzt nicht. Es sieht zumindest so aus.
"Ach du störst doch nicht. Willst du dich zu uns setzen?" fragte wieder meine Mom, doch als ich sah wie mein Vater begann mit den Zähnen zu knirschen, griff ich ein.
"Nein, lass uns lieber in mein Zimmer gehen, ich muss dir noch zeigen was ich alles bekommen habe."
Ich werde immer besser mit dem Lügen, nur bei Jimin fällt es mir schwer. Vielleicht weil ich ihn nicht belügen will.
"Was willst du mir denn zeigen?" fragte er als wir in meinem Zimmer in Sicherheit vor der Bombe, also meinem Vater waren.
"Gar nix" sagte ich und gab ihm einen kurzen Kuss.
"Du belügst deine Familie Baby" zog mich Jimin auf.
"Was hast du da?" fragte ich schnell und deutete auf eine Box, die er die ganze Zeit in der Hand hielt.
"Na dreimal darfst du raten."
"Ist das für mich?"
"Mach schon auf du Scherzkeks" kicherte er und drückte mir die Box in die Hand. Ich setzte mich auf meinen Schreibtischstuhl, stellte die Box auf meine Schenkel und zog den Deckel ab. Dabei klappten die einzelnen Seiten automatisch runter und zum Vorschein kam ein Kuchen.
"Hab ich selbst gemacht" kam es von Jimin stolz wie von einem Kind.
"Wann hattest du denn die Zeit?"
"Ich bin gestern um drei Uhr nachts wieder zuhause gewesen und konnte noch nicht schlafen, da dachte ich ich back dir was."
Diese Tatsache machte es um einiges besser. Mhh wie mein Freund wohl backen kann?
"Du musst probieren. Jetzt."
Obwohl ich eigentlich kein bisschen Hunger mehr hatte, stand ich auf um ein Messer zu holen.
"Warte, du musst da anschneiden" sagte Jimin und zeigte auf die andere Seite "glaub ich."
Ich drehte den Kuchen und schnitt mir ein Stück runter. Voller Vorfreude biss ich hinein, doch konnte mein Lächeln nicht lange halten. Irgendwie schmeckte es sehr seltsam. Ich kaute langsamer und würgte das Stück dann endlich herunter.
"Schmeckts nicht?" fragte Jimin enttäuscht, der mich die ganze Zeit beobachtete.
"Ich weis nicht, es schmeckt irgendwie ziemlich salzig. Soll das so sein?"
"Salzig? Nein so soll das eigentlich nicht sein. Warte mal" sagte Jimin und brach sich ein Stück von meinem ab um zu probieren.
"Ist ja widerlich. Warum schmeckt der so salzig?"
"Kann das sein, dass du Salz und Zucker verwechselt hast?" fragte ich nach. Jimin dachte kurz nach, dann kam ihm die Erleuchtung und seine Hand landete auf seiner Stirn.
"Mann, warum muss meine Mutter auch immer alles in diese doofen Glasbehälter umfüllen?"
Ich begann zu lachen.
"Vielleicht hättest du doch lieber schlafen sollen" scherzte ich.
"Ja vielleicht. Bloß doof, dass du den Kuchen trotzdem aufessen musst."
"Warum?"
"Wirst du schon sehen."
"Ist da was drin eingebacken?"
"Mann du bist ein echter Spielverderber" jammerte Jimin gespielt.
"Na solang es mein eigenes Spiel ist, ist es ja nicht so schlimm. Hilfst du mir?"
Jimin nickte und gemeinsam zerstörten wir den Salzkuchen, bis ich auf einmal etwas silbernes erblickte und es versuchte aus dem Kuchen zu befreien. Ich hielt eine Kette in der Hand und schaute den Anhänger an.
"Warte, du musst" Jimin nahm mir den Anhänger kurz aus der Hand und befreite ihn so gut es geht vom Teig "dir die Inschrift ansehen."
Es war ein kleines J zu sehen.
"Das steht für Jimin" klärte er mich auf und streckte mir sein Gesicht entgegen und deutete auf seinen Ohrring auf dem mit gleicher Schrift Jk eingraviert war "und das steht für Jungkook."
In meiner Hand lies ich die Kette immer wieder hin und her gleiten um den restlichen Kuchen wegzubekommen, doch das klappte nicht so leicht.
"Vielleicht mal mit Wasser?"
Ich nickte und schon stand ich auf, merkte erst dass Jimin mir ins Bad gefolgt war, als sich seine Hände an meine Taille legten.
"Sie ist echt hübsch" flüsterte ich, als die Kette sauber war.
"Findest du? Gut. Soll ich sie dir ummachen?"
Ich nickte und drehte mich um, dass er besser hinkam. Dann betrachtete ich sie im Spiegel und sah Jimins ebenso silbernen Ohrring im Hintergrund glänzen. Jetzt haben wir etwas, das uns verbindet. Ich lächelte glücklich, drehte mich um und schloss die Badezimmertür ab.
"Danke" flüsterte ich ihm zu, bevor ich ihn küsste. Jimin küsste mich sanfter als sonst zurück und unterbrach auch als erstes den Kuss. Irgendwie kam es mir so vor, als hätte sich etwas zwischen uns verändert, seitdem ich ihn in dieser Nacht geschlagen habe. Ich muss unbedingt mit ihm darüber reden, aber nicht jetzt und nicht hier.
"Ich sollte gehen. Nicht dass mich dein Vater noch rausschmeißt. Wir sehen uns heute Abend. Oh und schmeiß den Kuchen weg. Es muss ja nicht jeder wissen, dass ich nicht backen kann."
Ein Kuss auf die Wange besänftigte mich fürs erste, aber ich werde es auf jeden Fall nochmal ansprechen müssen. Jetzt erstmal noch ein kurzes Schläfchen und dann muss ich mich auch schon fertig machen.

Maybe more than friends| Jikook Where stories live. Discover now