Meine Sicht

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Ich laufe. Und ich laufe und ich laufe. Die Augen immer offen gelassen. Auf der Suche nach Julia. Ja ich habe Scheiße gebaut. Ich hätte einfach da bleiben sollen und sie in den Arm nehmen und sagen, dass alles gut wird. Aber nein die Liebe Ronja ist so egoistisch und zieht ihr Ding durch. Stopp! Konzentriere dich auf den Weg. Und darauf, dass du Julia wieder siehst. Und verfalle nicht in negative Gedanken. Am Besten gar nicht denken. Einfach laufen und die Augen offen halten. Als ich um die Mittagszeit immer noch nicht am Bahnhof bin stutze ich. Bin ich denn total bescheuert? Jetzt habe ich mich so auf den Weg konzentrahiert, dass ich komplett die falsche Richtung eingeschlagen habe. Ich entscheide mich, bei dem nächsten Stand, Kiosk oder auch ein Restaurant mir eine Karte besorgen. Doch das ist nicht so einfach. Zwei Geschäftsdamen schmeißen mich sogar raus, weil ich keine Schuhe anhatte. Nachteile über Nachteile. Doch dann sehe ich meine Rettung. Eine Brücke. Und an jeder Brücke gibt es ein Standortschild ich renne auf das Schild zu, welches ich sofort sehe. Ich Orientiere mich kurz. Warte Was?? Okay ich bin ziemlich weit gelaufen. Und dann auch noch in die komplett falsche Richtung. Okay aber Heute laufe ich nicht mehr zurück. Ich sollte bis zu dem nächsten Ort laufen und dort dann bis Morgen bleiben. Also weiter. Meine Füße schmerzen unwahrscheinlich stark. Doch ich laufe weiter. Irgendwann setze ich mich stöhnend auf einen Stein. Vuusaa ich schaffe das. Nur eine kleine Pause. Oh Mann ich laufe schon oft Barfuß aber SO oft? Ich habe das Gefühl, meine Füße entwickeln sich zu Hobbitfüßen... Eigentlich ziemlich Praktisch. Julia würde jetzt über diesen Witz lachen... Sofort huscht ein grinsen über mein Gesicht. Plötzlich spüre ich etwas Haariges, feuchtes an meinem Knöchel. Ich blicke verwundert nach unten. „Na wer bist du denn?" Ein kleiner Hund schnüffelt an meinem Bein. Er hat schwarzes, zotteliges Fell. Sofort denke ich 'Oh Mein Gott Sirius in Kleinversion!'. Der kleine Hund schaut mich aufmerksam an. Ich starre zurück. 'Gleich bellt er los' denke ich. Aber er tut nichts und fiept nur. Oh nein, was ist los mit ihm? Vorsichtig halte ich ihm die Hand hin. Sofort fängt der Schwanz an zu wackeln. Ich fange an ihn zu streicheln. Ich schaue mich um. Kein Besitzer zu sehen. Ich durchsuche meine Taschen nach Brot. Ja da habe ich noch ein Brötchen. Ich teile es und gebe die eine Hälfte Sirius. Er frisst es gierig. Ich stehe auf und klopfe mir die Krümel von der Hose. Okay weiter. Ich bemerke, wie mir der kleine Hund folgt. Ich drehe mich wieder um und hocke mich hin. „Hey, ich weiß nicht wo du hingehörst aber ganz sicher nicht zu mir." Ich kraule ihm am Kopf. Der kleine schleckt meine Hand ab. Oh Mann da wird mein Tierherz weich. „Na gut dann komm mit. Aber ich kann dich nicht ewig behalten." Das brauche ich auch nicht, denn an der nächsten Laterne sehe ich ein Schild: „Hund gesucht!" Zufälle gibt's denke ich, denn die Beschreibung fällt genau auf Sirius. Er hört auf den Namen Harry. Ja gut fast Sirius und Harry passt doch.Ich schnappe mir das Blatt und lese. Gut gleich im nächsten Ort. Kalifornien. Da könnte ich ja eventuell gleich fragen, ob ich möglicherweise einen Schlafplatz auftreiben könne. Allerdings muss ich erst einmal dorthin kommen und bis dahin kann noch viel passieren. Ich hoffe Julia geht es gut. „Komm Harry! Ich bringe dich nach Hause." Und dann laufe ich mit einem kleinen Hund neben mir am Strand entlang.

~Einfach weg~Where stories live. Discover now