Meine Sicht

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„Ronja! Ronja! Rooooooonjaaa!“ Ich drehe mich um. Harry läuft immer noch hinter mir her. „ Na warst du das? Oder höre ich schon Stimmen?“ Ich Knie mich hin und lasse Harry auf meinen Schoß krabbeln. „Jaaa gleich sind wir da.“ Ein letztes mal möchte ich noch auf das Meer schauen. Es ist schon ziemlich dunkel... Ich sollte mich beeilen. Aber irgendetwas hält mich hier an diesem Ort.  Wer weiß, was mir als nächstes passieren wird. Vielleicht werde ich entführt? Oder von einem Auto überfahren? Was wird mein Schicksal entscheiden? Werde ich Julia jemals wiedersehen? Ein Schmerz im Finger lässt mich wieder aus meinem Gedankenstrom in die Realität zurückkommen. „Hey Sirius! Harry! Was sollte das? Ich bin kein Futter! Du bekommst nachher etwas. Wir müssen uns das aufteilen, was wir haben.“ Harry hört nicht auf an meiner Kleidung herum zu kauen. Er scheint nervös zu sein. Was, wenn er gar nicht zurück will? Vielleicht gibt es einen Grund, warum er alleine am Strand war. Plötzlich schaut er mich an und kläfft einmal laut. Dann verschwindet er Richtung Meer. „Hey! Wo willst du hin?“ Ich stemme mich hoch und renne ihm hinterher. Das rauschen der Wellen wird lauter. „Harry! Wo bist du? Komm zurück!“ Plötzlich fühle ich wieder diese Leere im Herzen. Alleine schon wieder. Panik breitet sich in mir aus. „Sirius! Harry! Wo bist du?“ Ich seufze erleichtert auf, als er hinter den Steinen hervorspringt und, wie von einer Tarantel gestochen auf mich zurennt. „Da bist du ja! Mach das Bitte nicht nochmal. Lass uns nicht im Dunkeln verstecken spielen. Komm jetzt lass uns gehen.“ Doch wieder kommt es mir so vor, als will mir der Hund etwas zeigen. Ich schaue in alle Richtungen. Niemand da. Also heißt es nicht, dass ich mich verstecken soll. „He Harry was willst du? Komm jetzt.“ Ich nehme ihn auf den Arm und stapfe Richtung Dünen davon. Da höre ich wieder meinen Namen. Verwirrt drehe ich mich um. Nein... Das kann nicht Julia sein... Aber es klingt so... „Harry? Hast du das gehört?“ frage ich. Eigentlich hatte ich keine Antwort erwartet, aber der Hund fängt schon wieder an, sich frei zu strampeln und zu den Steinen zu laufen. Er bellt laut. „Hallo? Ist dort jemand? Juli?“ Ich höre eine zittrige Stimme. Halleluja das ist Julia! Nein ich habe mich nicht verhört. Zwischen den Steinen sitzt Julia. Sie winkt mit einem Arm und schluchzt. Mein Herz hüpft und ich bin wieder hellwach. „Harry! Danke. Bleib hier!“ Und ich renne durch das Wasser bis zu den Steinen, wo Julia hilflos sitzt und schluchzt. Bei ihr angelangt, sehe ich das Geschehen. Sie ist wohl ausgerutscht und hat ihr Bein eingeklemmt. „O Mein Gott Juli! Was hast du gemacht? Wieso... Was Oh Gott.“ So viele Fragen aber jetzt war es erst einmal wichtiger, ihr zu helfen. Das Wasser schwappt mir mittlerweile bis zu der Hüfte. Egal. Ich stemme mich an den Steinen hoch und greife nach Julia. Mit vereinten Kräften schaffen wir es. Jetzt stehen wir beide hier auf den Steinen. Zitternd, nass und wir können es beide nicht fassen, uns wieder zu sehen. Wir fallen uns in die Arme. Julia fängt an zu weinen und ich stehe einfach nur da. Ich bekomme gar nichts mehr auf die Reihe. Mir kommt das hier alles so unwirklich vor. Ich streiche ihr mit der Hand am Rücken lang. Aber meine Tränen bleiben zurück. Ich bin ein Stein. Kalt, nass und Gefühllos. In einer Starre. „Bitte.... Bitte Ich will dich nie wieder verlieren. Lass mich nie wieder alleine! Es tut mir so leid!“, das alles sprudelt nur so aus Ihr heraus. Ab diesem Moment erwache ich. Ich.... Sie... Julia steht hier. „He Ich bin jetzt da. Alles gut. Komm erst einmal von den Steinen runter.“ Ich bin von mir selbst erstaunt, da ich so ruhig bleibe. „Komm Juli Ich bin hier, du bist hier. Ich habe dich so lieb und Ich will dich auch nicht verlieren, aber komm erst einmal hier runter. Sonst hohlen wir uns beide einen Schrecklichen Schnupfen.“ Ich nehme Julia an die Hand und wir helfen uns gegenseitig zurück zum Strand zu klettern. Dort wartet auch ganz brav Harry, mein neuer Freund. „Harry danke!“ Ich stürme auf ihn zu und nehme ihn in den Arm. Er schleckt mein Gesicht ab. „Wer ist das?“ Ich muss grinsen. „Das ist mein kleiner Begleiter . Harry. Harry, das ist Julia.“ Julia schaut mich an und wir fangen an zu lachen. „Oh Mann ich habe dich so vermisst!“ Sie nimmt mich samt Sirius-Harry in den Arm. „Und jetzt?“, fragt sie. „Wenn du noch laufen kannst, schlage ich vor, wir gehen in den nächsten Ort. Da bringen wir Harry nach Hause“, Ich deute auf den Zettel, der aus meinem Rucksack ragt „und vielleicht ist seine Familie Freundlich und nimmt uns für eine Nacht auf.“ „Julia reibt sich erschöpft die Stirn. „Das ist ein sehr guter Plan.“ Wir laufen nicht lange. Jedenfalls kommt es mir so vor, da wir uns viel zu erzählen haben. Ich bin überglücklich. Bald kommen wir in eine Laternen beleuchtete Straße. „Hier müsste es sein.“ Wir stehen vor einem Haus, welches von außen sehr freundlich aussieht. „Okay dann lass uns klingeln.“ Und ich klingle. Kurz darauf öffnet sich die Tür und eine sehr freundlich aussehende Frau steht vor uns. Sie hat blonde Haare und blau grüne Augen. Dazu bemerke ich einen Haufen Sommersprossen auf dem Gesicht und muss sofort lächeln. Typisch Schweden, denke ich. Ich räuspere mich und fange an zu reden. „Guten Abend. Entschuldigen Sie bitte die Störung aber mir ist ein Hund zugelaufen, wo ich glaube, dass er Ihnen gehört.“ Ich gehe ein Schritt zur Seite und zeige ihr den Hund, der sofort anfängt mit dem Schwanz zu wedeln. „Oh Harry da bist du ja! Komm her mein kleiner Ausreißer!“ Auf jeden Fall ein Schwedischer Akzent. Der aufmerksame Blick der Frau verändert sich zu einem Liebevollen lächeln. Sie kniet sich hin und fängt an, Harry ausgiebig zu streicheln. Bei diesem Anblick muss ich lächeln und eine Träne kullert Ziellos über meine Wange. Vielleicht sehe ich den kleinen nie wieder. Die Frau stellt sich wieder hin und fällt uns ebenfalls freundlich um die Arme. Ich bin kurz etwas verwirrt. „Vielen Dank! Wie kann ich das nur wieder gut machen? Kann ich euch   etwas anbieten?“ Ich schaue Julia an und nicke. „Wäre es möglich für eine Nacht hier Unterkunft zu bekommen?“ „Nun Ich denke schon. Aber kommt erst einmal rein. Dann klären wir das in Ruhe bei einer Tasse Tee.“ lächelnd und erschöpft betreten wir das Haus.

~Einfach weg~Where stories live. Discover now