Glory Mornings

Kap 10 Freitag, 17:48h | Schlafzimmer | Restaurant

Hektisch huscht Maria ins Schlafzimmer und blickt prüfend auf die auf dem Bett ausgebreiteten Halstücher. Sie hat sich den ganzen Tag Gedanken zu ihrem Outfit gemacht. Es soll nicht zu brav, aber auch nicht zu sexy sein. Ihre Haare hat sie zu großen Locken aufgedreht und ein dezentes Make-Up aufgelegt. Fehlt nur noch Lippenstift und dann ist sie fertig. Ihr schwarzes Etuikleid schmiegt sich perfekt an ihren Körper und betont ihre weiblichen Rundungen. Für alle Fälle hat sich neue Unterwäsche gekauft.

Wo zur Hölle sind die verdammten High Heels?

Es klingelt. Erschrocken fährt sie zusammen, läuft an die Tür und drückt auf. Dave kommt die Treppe hoch. „Komm' rein, ich bin gleich soweit.", ruft sie runter und verschwindet im Schlafzimmer. Er schließt die Tür und steht unschlüssig im Flur. „Bin gleich da.", säuselt sie. Er grinst. Maria findet ihre Heels in dem Karton in der hintersten Ecke ihres Schrankes. Zufrieden betrachtet sie ihr Spiegelbild am großen Wandspiegel gegenüber dem Bett. „Na dann kann's ja losgehen.", murmelt sie.

Als sie den Flur betritt, dreht er sich zu ihr um. Er sieht großartig aus: enge schwarze Biker Jeans, ein weißes Hemd, das seine gebräunte Haut hervorhebt und dazu eine lässige schwarze Lederjacke. Seine blonden Haare fallen ihm ins Gesicht. „Hi, Du... siehst... atemberaubend... schön... aus.", keucht er. Sein Blick wandert hungrig über ihren Körper und er fährt sich unbewusst mit der Zunge über die Lippen. „Du hast Dich aber auch in Schale geworfen.", bemerkt sie verlegen. „Ähh, danke. Bist Du... fertig?" „Ja, wir können los.", lächelt sie etwas verlegen.

Immerhin ist er beeindruckt.

Sie steigen in seinen Wagen. Ein alter schwarzer Porsche mit riesigem Heckflügel. „Wie kommst Du denn an so 'n Wagen?", fragt Maria beeindruckt. „Ist doch egal, oder? Er gefällt Dir doch." „Wo fahren wir denn hin?", fragt sie neugierig. „Lass' Dich überraschen.", lächelt er und sieht sie verstohlen von der Seite an.

Sie fahren in die Stadt zu einem kleinen italienischen Restaurant. Er hält ihr die Tür auf und wird vom Kellner herzlich begrüßt. Dave nimmt ihre Hand und folgt dem Kellner zu ihrem Tisch. „Möchten Sie einen Aperitif?", fragt er höflich an Dave gewandt. „Eine große Flasche Wasser für uns und für die Dame sicher einen Aperitif?" Fragend blicken beide zu Maria. „Oh, ja. Ich nehme gerne einen Prosecco.", gibt sie an. „Champagner für sie, bitte.", korrigiert Dave. Der Kellner nickt, verschwindet dann und lässt die beiden alleine. „Das war nicht nötig.", nörgelt sie. „Doch, war es.", lächelt er.

Es ist ein kleiner Tisch von dem aus sie das ganze Restaurant überblicken können. Einige Pärchen sitzen in vertrauter Zweisamkeit zusammen und sprechen leise mit einander. Im Hintergrund läuft eine Oper, die dem Ganzen einen sehr gediegenen, aber nicht abgehobenen Glanz verleiht. Als das Wasser und der Champagner auf dem Tisch stehen, greift Dave nach ihrer Hand. „Also, auf unser erstes Date.", prostet er ihr zu.

Sie bestellen die selbstgemachte Papardelle mit Filetstreifen und einem göttlichen Jus sowie selbstgemachte Ravioli mit einer Kräuter-Frischkäse Füllung und getrüffelter Butter. Maria erzählt von ihrem Sport und dass sie vorhat, nach der Uni ins Ausland zu gehen. Dave hört aufmerksam zu und beobachtet verzückt, wie sie die Nase kräuselt, wenn sie etwas Aufregendes erzählt. Er prägt sich ihre geschwungenen Augenbrauen ein, die über ihren dunkelgrünen Augen schweben. Sie hat lange seidige Wimpern und ihr Mund... oh ihr Mund ist göttlich, mit vollen Lippen, perfekt zum Küssen und ...

Denk nicht mal dran, Arschloch! Hallt es in seinem Kopf wieder.

Blinzelnd wendet er den Blick von ihrem Mund ab und trinkt schnell einen Schluck Wasser. Seine Kehle ist rau und trocken von den Bildern in seinem Kopf: Maria, halb nackt auf dem Bett, Ihr Kopf weit zurückgebogen und ihre Beine, diese wunderschönen festen Schenkel geöffnet, für ihn. Sie stöhnt seinen Namen... Sein Blut rauscht in seinen Ohren und er muss ich zusammen reißen, um nicht direkt hier und jetzt seine Hände unter ihr Kleid zu schieben. Seine Hose hat sich merklich verengt und er muss sich konzentrieren, um ihrer Erzählung zu folgen.