Kap 11 22:42h | Auto | Underground

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"Das war ein schöner Abend.", sagt sie. „Ja, fand ich auch." Er sieht zu ihr rüber. „Möchtest Du noch was machen?", fragt er. „Wollen wir tanzen gehen?", schlägt sie vor. „Wenn Du magst. Ich kenne einen guten Laden in der Nähe." Sie strahlt. „Au ja, lass uns tanzen gehen." Dave wendet den Wagen und fährt in Richtung Innenstadt.

Die Türsteher begrüßen Dave und er zieht sie die Treppe runter in die Dunkelheit. House-Beats wummern ihnen entgegen. Der Gewölbekeller ist voller junger Leute, die sich rhythmisch zur Musik bewegen. Dave zieht sie zur Bar und bestellt sich ein Wasser und für Maria einen Prosecco. Sie wippt zum Takt der Musik. Eine Gruppe Jungs schaut in ihre Richtung. Als er ihr das Glas reicht, sieht er die Typen grimmig an. Sie bemerkt es gar nicht.

„Tanzt Du mit mir?", fragt sie. „Ich tanze nicht, aber Du kannst gerne gehen." Schmollend blickt sie zu ihm hoch. „Warum bist Du dann mit mir hier her gegangen, wenn Du keine Lust hast?", quengelt sie. Er zieht eine Augenbraue hoch und sieht sie streng an. „Geh ruhig.", fordert er sie auf. „Aber zusammen macht es mehr Spaß.", zwitschert sie und lächelt ihn an. Sie fängt an, vor ihm ihre Hüften kreisen zu lassen und sieht ihn dabei an.

Fuck, sie ist so sexy, wenn sie sich bewegt.

Sie kichert, denn sie merkt, dass seine Augen an ihr kleben. Lasziv dreht sie sich um, blickt über ihre linke Schulter und geht ein wenig in die Knie, um einen sexy Hüftschwung mit einer gekonnten Drehung zu vollführen. Er sieht ihr gebannt zu und seine Zunge fährt unbewusst über seine Unterlippe. Maria kommt näher an ihn heran und er spürt ihre Körperwärme und atmet ihren Duft ein: Vanille mit einer Note von rotem Pfeffer. Die Gruppe Jungs sehen ihr fasziniert zu. Er wirft ihnen einen „Sie gehört mir, ihr Wichser"-Blick zu und legt seine Hände auf ihre Hüften. Ihr Hintern wippt an seine Becken und augenblicklich wird seine Hose enger.

Oh Baby, ich werde Dich zum Schreien bringen.

„Dave?", ertönt eine weibliche Stimme neben ihnen. Eine blonde langbeinige Schönheit drängt sich zu ihnen durch und küsst Dave auf die Wange. „Dass ich Dich hier nochmal sehe, hätte ich ja nicht gedacht." „Was willst du Veronica?", blafft er die Blonde an. „Hey, wollte nur mal Hallo sagen. Der alten Zeiten willen. Du bist damals einfach abgehauen und ich hatte keine Gelegenheit mich zu bedanken.", flirtet sie mit ihm und hat ihre Hand auf seine Brust gelegt. Maria hält inne und tritt verlegen von einem auf das andere Bein.

Was geht denn jetzt ab???

„Falscher Zeitpunkt um höflich zu werden.", presst Dave zwischen den Zähnen hervor und schiebt sie von sich. "Aber Baby, ich finde, wir waren soo gut zusammen." "Verpiss' Dich, Veronica.", zischt er. „Schon gut! Ich bin schon weg. Aber wenn Du wieder mal was brauchst, ruf mich an!", säuselt die Blonde und betrachtet Maria neugierig. Sie lächelt vielsagend, zwinkert Dave zu und stolziert durch die Menschenmenge davon. „Was war das denn?", fragt Maria konsterniert. „Nichts, lass uns wo anders hingehen.", fährt Dave sie an. „Nichts? Die Tussi hat sich an Dich rangeschmissen und was meinte sie mit „um der alten Zeiten willen"?" Maria zittert vor Wut.

Irgend so eine dahergelaufene Tussi macht hier auf Reviermarkieren.

Dave stöhnt auf und verdreht die Augen. „Können wir das wo anderes besprechen?", fragt er während er ihre Hand nimmt und auf den Ausgang zusteuert. Maria versucht sich aus seinem Griff zu befreien, doch er hält sie umklammert. „Hey Dave!" Ein gut aussehender dunkelhaariger Typ schlägt ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Hast Du Veronica gesehen?"

„Hi Sam. Ja, die ist hinten an der Bar." „Oh, gut.", grinst Sam. „Und wer ist das?" Anzüglich taxiert er Maria von oben bis unten. „Sie gehört zu mir!", stellt Dave fest und schiebt sich zwischen ihn und Maria. „Wir gehen jetzt.", setzt Dave nach und drängt Maria in Richtung Treppe, bevor sie etwas erwidern kann. „Dave, wenn Du Hilfe brauchst, sag Bescheid.", ruft Sam ihnen hinterher. Ohne auf die Bemerkung einzugehen, zieht Dave Maria die Treppe hoch.

Was für eine Scheiße war das denn gerade?

Draußen schlägt ihnen die kalte Nachtluft entgegen. „Kannst Du mir mal erklären, was das gerade sollte?", schreit sie ihn an. Er drängt sie ein Stück vom Eingang der Diskothek weg. „Altlasten.", gibt er lahm an. „Das soll wohl ein Scherz sein, was?", giftet sie zurück. „Hör' auf, hier ein solches Theater zu machen. Ich erkläre es Dir im Auto, ok.", funkelt er sie an. Beide stehen nur Zentimeter voneinander entfernt. Maria atmet schwer. „Erklär' es mir jetzt.", fordert sie ihn auf. „Nicht hier." Seine Hand schließt sich um ihren Oberarm und führt sie zum Auto.

„Lass' mich endlich los.", schreit sie ihn an. „Jetzt krieg Dich wieder ein." Seine Augen durchbohren sie wie Dolche. „Ich wusste nicht, dass die alle da sind. Sonst hätte ich Dich nicht hergebracht." Maria holt tief Luft. Ihre Wangen sind vor Wut gerötet. „Macht Dir das Spaß?", faucht sie. „Komm wieder runter.", blafft er sie an.

Seine Kiefermuskeln treten vor und er starrt düster vor sich hin. Sie steigt ein und knallt die Wagentür zu. „War das eine von Deinen Sex-Tanten?", bricht es aus Maria raus. Er fährt zu ihr herum und packt sie am Arm. „Ja, war sie." Ihr entfährt ein Keuchen. "Doch das hat nichts, aber auch gar nichts mit Dir zu tun!", stellt er klar. Die Luft im Auto scheint immer dünner zu werden. „Ach ja." „Ja." „Mit solchen Weibern kannst Du vögeln, aber bei mir geht nichts. Ich bin offenbar nicht... bitchy genug.", schnappt sie.

Dave packt fester zu und stößt zischen die Luft aus. „Verdammt, Maria. Was erwartest Du jetzt von mir?" Seine Lippen sind zu einer schmalen Linie zusammengepresst und sein Blick ist hart. „Fahr' mich einfach nur nach Hause.", flüstert sie kalt.

Warum endet dieser Abend jetzt in so einem Fiasko?

Maria krallt ihre Nägel in ihre Handflächen, um nicht in Tränen auszubrechen. Dave startet den Wagen, sieht kurz zu ihr rüber und fährt los.

Der Typ ist doch irre. Lass endlich die Finger von dem.

Nur Ärger und Altlasten. Seine komischen Weiber-Geschichten werden Dich immer einholen.

Du willst doch nicht als eine seiner Trophäen enden.

Fuck, wieso war Veronica dort? Normalerweise ist sie Freitags Nachts im Tropic.

Als er vor ihrer Tür hält, will er ihre Hand nehmen, doch sie ist schneller und schon aus dem Wagen gesprungen. Er beeilt sich auszusteigen, aber  sie hat schon die Haustür aufgeschlossen. „Bitte Maria, lass un..." Die Tür fällt ins Schloss und er steht alleine auf der Straße.

Verdammte Scheiße!!!


Glory MorningsWhere stories live. Discover now