Chapter 17

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Ich hatte das Kapitel schon heute Mittag fertig und wollte es eigentlich er morgen updaten, aber da ihr ja so fleißig lest und kommentiert, bekommt ihr es noch heute.

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Malous Sicht

Ich packte Zoey am Handgelenk und zog sie mit nach oben. Natürlich war Cole gerade am Zocken. Wie sooft auch. "Cole? Es gibt gleich Essen.", sagte ich ihm Bescheid. Er stoppte Assassin's Creed und stand auf. Ich merkte, wie Zoey neben mir den Atem anhielt. Was war denn plötzlich mit der los? Ich blickte zu ihr, aber sie starrte Cole an. Auch er war stehen geblieben und sah sie an. War es das, was ich glaubte, das es war?

"Hey, ihr Turteltauben. Das Essen ruft!" Jetzt hatte ich wieder ihre Aufmerksamkeit und deutete in den Flur. Ich ging raus, ohne drauf zu achten, ob sie mir jetzt folgten oder gleich über sich herfielen, wie die Karnickel.

*

Nach dem Abendessen saß ich mit Zoey auf meinem Bett. "So, Honey. Jetzt erzähl mir mal, was das vorhin war." "Ich weiß nicht, was du meinst.", meinte sie unschuldig. "Ihr habt euch im Gamingroom angestarrt. Das war kein Anschauen mehr." Verlegen schaute sie zu Boden.

"Zoey, du weißt ganz genau, dass du mir alles sagen kannst." Ich wusste alle über sie und sie wusste alles über mich. "Ich weiß.", murmelte sie, "Ich weiß selber nicht, was das war. Ich hab in seine Augen geschaut und hab mir darin verirrt. Oh Gott, das klingt so kitschig." Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen. "Ich kann es verstehen. Coles blaugraue Augen sind echt etwas Besonderes." Sie nickte leicht, wirkte nachdenklich. "Komm her, Honey.", befahl ich und nahm sie in den Arm, "Ich finde es nicht schlimm, wenn da was ist, was auch immer da ist." "Da ist nichts, Lou. Ich hab ihn nur angestarrt." Und ob da was war!

Wir redeten noch ein wenig über alles Mögliche, bis wir uns schlafen legten. Doch ich konnte nicht einschlafen. Ich dachte über alles nach. Aber irgendwann fiel ich dann doch in das Land der Träume.

*

"HAPPY BIRTHDAY!", brüllte jemand und schon saß ich aufrecht in meinem Bett. Alle standen vor meinem Bett. Manche verkniffen sich ein Lachen wegen meiner Reaktion. "Wie viel Uhr haben wir?", fragte ich verschlafen und rieb mir dabei meine Augen. "12 Uhr.", antwortete Zoey grinsend. Mittag?! Wie konnten die mir das nur antun? Ich runzelte die Stirn. "Guck nicht so, Malou. Sonst kriegst du noch Falten!", ermahnte mich Austin. Typisch Austin eben.

"Was wollt ihr hier?", fragte ich. "Du hast doch heute Geburtstag, Lou.", erklärte Cole. Stimmte ja! Jetzt machte das 'Happy Birthday' von eben auch Sinn. "Erst 19 Jahre und schon so verpeilt.", lachte Kendall in sich hinein. Ich funkelte ihn böse an, doch wurde ich durch Zoeys Worte unterbrochen.

"Jetzt steh schon auf, Lou!" Ich quälte mich aus meinem Bett und war froh, gestern Abend noch eine lange Hose angezogen zu haben, denn wenn nicht, hätte das peinlich enden können. Kaum stand ich, kam einer nach dem anderen auf mich zu, um mir zu gratulieren und mich zu umarmen. Selbst Kendall nahm mich in den Arm. Und wieder fühlte ich dieses seltsame Gefühl im Bauch. Vielleicht sollte ich Heaven mal danach fragen, was das sein könnte, immerhin war sie Krankenschwester.

Nachdem mir alle gratuliert hatte, verschwanden sie immer noch nicht. "Ist noch was, oder kann ich jetzt weiter schlafen?", quengelte ich. "Deine Geschenke, Lou!", erinnerte mich Austin. Jedes Mal, wenn ich was geschenkt bekam, freute ich mich wie ein Kind. Ich klatschte in die Hände und sprang in die Luft. "Die hatte ich ganz vergessen!" Austin packte mich am Handgelenk und zog mich runter ins Esszimmer. Auf den Tisch standen fünf Päckchen in verschiedenen Größen und ein Cupcake mit einer Kerze.

Doch bevor ich mich über den Cupcake hermachte, öffnete ich eins der Geschenke. Das Größte natürlich als Erstes. Ungeduldig riss ich das Geschenkpapier ab. In einem großen Karton lagen Boxhandschuhe nur fürs Training, ein grüner Mundschutz und eine schwarze Boxshorts. Das konnte nur von den Zwillingen sein. Ich blickte zu ihnen auf und die beiden grinsten. Ich bedankte mich und umarmte beide.

Dann nahm ich das nächstgrößere. Es war etwas flacher als das von Logan und Lucas. Ich nahm den Deckel ab. Wow. Schwarze High Heels. Fragte sich nur, von wem die jetzt waren. Ich sah auf. Zoey betrachtete staunend die Schuhe; sie hatte sie mir es also nicht geschenkt. Dann konnte es nur Austin sein. Auch er grinste, wie seine Brüder zuvor. "Danke, Austin." "Chris und ich dachten, sie würden super zu dem Kleid passen, das du heute Abend anziehen wolltest." Auch ihn drückte ich.

Dann war das Nächste dran. "Das ist von mir!", quiekte Zoey. Ich lachte, sie war fast so aufgeregt wie ich, vielleicht sogar noch aufgeregter. Unter dem Geschenkpapier erschien ein Bilderrahmen mit einem Foto. Auf dem Bild waren Zoey und ich zusammen mit unseren Müttern zu sehen, als wir noch Kinder waren, vielleicht gerade mal 10 Jahre. Ich betrachtete es noch ein wenig. "Ich weiß, nichts Besonderes.", kommentierte Zoey und verstand mein Schweigen falsch. "Nein, nein. Es ist toll. Ich wusste gar nicht, dass es noch Bilder aus dieser Zeit gibt." Ich umarmte meine beste Freundin ganz doll und widmete mich dem vorletzten Geschenk.

"Das ist wirklich nichts Besonderes, aber da ich nichts anderes wusste, was ich dir schenken könnte, ist es das geworden.", bemerkte Cole, während ich das Geschenk auspackte. Es war ein Film. Naja, mehrere. Ich blickte ihn an. "Star Wars?" "Ja, wir haben doch letztens über unsere Lieblingsfilme geredet und dann ist mir wieder eingefallen, dass du Star Wars magst, es aber noch nicht in der Sammlung ist." Er hatte mir also wirklich zugehört? Das bedeutete mir viel. Ich bedankte mich bei ihm und nahm auch ihn in den Arm.

Wie oft ich das heute schon gemacht habe, dabei war ich seit gerade mal 15 Minuten wach. Dann lag nur noch das Kleinste von den Geschenken vor mir. Das konnte eigentlich nur von Kendall oder Dad und Viola sein. Würde Kendall mir denn überhaupt was schenken? Immerhin behandelte ich ihn nicht sonderlich gut. Okay, daran war er selber schuld.

Ich öffnete die kleine Schachtel und schaute verwirrt zu meinem Vater. "Eh, Dad? Warum schenkst du mir noch einen kleinen Anhänger mit USA-Boxhandschuhen? Ich hab doch schon zwei davon in meinen Autos hängen." Er hatte sie mir damals geschenkt, als ich mit dem Boxen angefangen habe. "Das ist ja auch der aus dem Camaro." Hä? "Dad, sprich Klartext!" "Der Camaro gehört nicht länger dir." Ich riss die Augen auf. Mein Camaro war nicht mehr länger meiner? Was sollte das denn für ein Geburtstagsgeschenk sein?

"Wessen ist er denn dann?" "Meiner.", ertönte eine Stimme hinter mir. "Das ist ein Scherz, oder Dad? Du gibst Kendall meinen Wagen?!" Mein Dad kam auf mich zu und legte seine Hände auf meine Schultern. "Beruhig dich, Malou.", beschwichtigte mich mein Vater, "Du hast dafür einen Neuen bekommen." Jetzt weiteten sich meine Augen nicht nur wieder, sondern mir klappte der Mund auch noch auf. Ein neuer Wagen? Schon wieder?

"Komm mit. Ich zeig ihn dir." Immer noch etwas überrumpelt folgte ich meinem Vater in die Garage. Neben meinem Audi und - jetzt Kendalls - Camaro stand mein neues Auto. Ein Aston Martin V12 Vantage S in einem dunkellila. "Oh! Mein! Gott!" Ich war sprachlos. Das war einer der schönsten Autos, die ich je gesehen habe.

Langsam stritt ich auf das Auto zu und strich leicht mit der Hand über den Lack. "Wow. Womit hab ich das verdient?" "Du bist 19, Malou. Und da Kendall ein Auto brauchte, und er laut Viola gerne mal risikoreich fährt, hat er deins bekommen und du dafür ein Neues." "Danke, danke, danke!" Ich lief auf meinen Vater zu, schlang meine Arme um ihn und küsste ihn auf die Wange. "Jetzt gibt es aber erst mal Kuchen und Cupcakes. Und du musst deine Kerze noch auspusten, Malou", bemerkte Viola. Ich nickte, denn ihre Backkünste waren noch besser als ihre Kochkünste, wenn das überhaupt möglich war.

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Falls es jemanden interessiert, rechts könnt ihr den Aston Martin V12 Vantage S, so wie ich ihn mir vorstelle, sehen. Ich finde die Farbe einfach nur hammer und das Auto sowieso.
Außerdem werde ich gleich den Prolog meiner neuen Geschichte update. Sie heißt Fortunately Only A Year. Also lest einfach mal rein, wenns draußen ist.

Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now