Chapter 44

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Den restlichen Ausflug verbrachte ich ausschließlich in meinem Zimmer. Ich lernte fleißig für meine Abschlussprüfungen, aß ab und zu etwas und schlief. Nichts Anderes. Ich konnte es immer noch nicht ganz begreifen, was Eric mir antun wollte und was er mir über Kendall erzählt hatte. Der schlief übrigens jeden Abend auf der Couch.

Viola hat versucht, ihn zu zwingen wieder mit mir im Zimmer zu schlafen, weil sie nicht mit ansehen konnte, wie er auf einem für ihn zu kleinen Sofas schlief. Aber Kendall hatte sich geweigert, so stur, wie er nun mal war.

Er sprach kein Wort mit mir und mit den anderen auch kaum. Ich wusste nicht, was mit ihm los war. Ich hatte ihm mehrmals gesagt, dass ich nicht ihm die Schuld an dem Ganzen gab, aber er war einfach zu dickköpfig, um es einzusehen.

Heute war der Tag der Abreise. Ich wusste nicht, ob Kendall mit mir zurückfuhr oder mit Austin oder Dad. Ich hatte nichts dagegen, wenn ich alleine fahren muss. Ehrlich war es mir sogar lieber, als mit Kendall im Auto zu sitzen und uns gegenseitig anzuschweigen. Da hatte ich keine Lust und auch keine Nerven für.

Ich zog mir eine rote Jeggings an, einen grauen Pulli von Vans und eine rote Beanie an, weil ich heute einen Bad-Hair-Day hatte. Dazu trug ich meine schwarzen Vans. Fertig war das perfekte Road-Trip-Gammel-Outfit. Ich packte meine Tasche und verstaute sie anschließend in meinem Auto. Viola wollte vor der Abreise noch zu Mittag essen. Zum Glück fuhren wir dieses Mal mittags und nicht wieder morgens bzw. vormittags.

Ich setzte mich zu den Jungs an den Esstisch. Alle waren da außer Kendall. Keine Ahnung, wo er sich mal wieder rumtrieb, in unserem Zimmer war er jedenfalls nicht. Das Essen stand bereits auf dem Tisch, doch Viola wollte nicht anfangen bevor Kendall da war. Das war auch so eine Sache neben dem gemeinsamen Küchendienst. Aber wenn ich nicht gerade am Verhungern war, war mir das egal.

"Kendall! Komm gefälligst runter. Ich hab Hunger!", rief Logan. "Wann hast du denn mal nicht Hunger?", lachte ich. Alle fünf waren total verfressen. Kendall antwortete nicht, wie sonst immer. Stattdessen hörten wir Schritte auf der Treppe. Wenigstens schien er runter zu kommen. Er schlenderte auf den Esstisch zu und ließ sich auf den Stuhl fallen. Kaum saß er, schon nahm Logan sich etwas zu essen. Der war ja echt hungrig.

"Ich hoffe, euch hat der Ausflug doch noch irgendwie Spaß gemacht. Nach dem Essen fahren wir direkt los.", meinte mein Vater. Ich hörte Kendall schnauben. Für uns war der Ausflug eben nicht sonderlich gut gelaufen.

Kendalls Sicht

Nach dem Mittagessen packte ich meine Tasche. Austin wartete schon auf mich. Ich würde auf keinen Fall mit Malou fahren. Das konnte ich nicht. Ich war immerhin schuld daran, dass sie beinahe vergewaltigt wurde.

Ich wusste, dass Eric es mir irgendwann heimzahlen würde, weil ich aus seinem Geschäft ausgestiegen bin. Ich hatte aber keine Lust mehr auf den Scheiß bei ihm. Ich hab damit damals auch nur angefangen, weil wir dringend Geld brauchten. Meine Mutter konnte nur halbtags arbeiten, wegen uns. Unterhalt bekamen wir von meinem Erzeuger auch keins, weil er im Knast saß. Er verdiente dort zwar ein wenig Geld, hatten wir erfahren, aber davon konnte er kein en Unterhalt für uns alle zahlen. Uns ging es finanziell ja auch nicht besser als ihm. Wir versuchten alle, mit kleinen Nebenjobs unsere Haushaltskasse aufzubessern.

Doch dann hatte ich von Erics Firma erfahren. Sie suchten einen Lieferanten. Ich dachte mir nichts weiter dabei und bewarb mich. Als er mir dann sagte, dass ich Drogen verkaufen sollte, war ich erst stutzig. Ich war mir nicht sicher, ob ich wirklich kriminell werden wollte, nur weil mein Erzeuger uns kein Geld geben konnte. Allerdings wurden unsere Schulden immer mehr und wir konnten kaum noch die Miete zahlen.

Ich hatte Eric angefleht, mir den Job zu geben. Er zögerte, weil ich erst 16 war, aber letztendlich hab ich den Job dann doch bekommen. Das war der Beginn meiner erfolgreichen Drogenkarriere und meines Rufes als 'Bad Boy'. Ich musste mich seriös und furchtlos verhalten, damit man mich in dem Geschäft ernst nahm. Zum Glück wurde ich nie beim Dealer erwischt, das hätte mein Ende sein können.

Als wir dann mit Oliver und Malou zusammengezogen waren und ich gesehen habe, wie viel Geld sie eigentlich besaßen, hatte ich aufgehört. Ich wollte mich nicht weiter in Gefahr bringen und meiner Mutter ihr neu gewonnenes Glück zerstören. Und vor allem wollte ich nicht, dass Malou irgendwie in Gefahr gerät oder erfährt, dass ich Dealer war.

Das hat dann wohl nicht geklappt. Ich wettete, sie hasst mich jetzt und ich hab all meine Chancen bei ihr komplett verspielt. Ich habe sie sogar in Gefahr gebracht, obwohl ich genau das verhindern wollte. Ich war ein schlechter Mensch. Auch wenn Malou mir immer wieder versuchte einzureden, ich sei nicht schuld daran, war ich es.

Nur weil ich bei Eric aufgehört hatte und ich seine Drohung nicht ernst genommen hatte, war ihr das passiert. Ich hätte nie gedacht, dass Eric seine Drohung wirklich in die Tat umsetzt. Dabei hatte er uns die ganze Zeit beobachtet. Ich konnte das immer noch nicht glauben.

Mit meiner gepackten Tasche lief ich die Treppe runter. Alles war ruhig. Wo waren denn alle? Ich schaute ins Wohnzimmer; da war keiner mehr. Ich ging in die Küche. Malou lehnte an der Küchenzeile. Ich hatte die letzten Tage kaum ein Wort mit ihr gewechselt. Das fiel mir zwar unheimlich schwer, aber es war besser so. Auch das Schlafen auf der Couch war schwer. Schon nach zwei Nächten vermisste ich ihren zierlichen Körper in meinen Armen.

"Sie haben uns mal wieder alleine gelassen.", erklärte sie. Schon wieder? "Bring deine Tasche ins Auto.", befahl sie. Sie klang heiß, wenn sie mir was befahl. Hold on! Beherrsch deine Gedanken!Okay, okay, ich lasse es.

Sie ging mir voran zu ihrem Auto. Wie gerne ich ihr Auto doch nur wieder fahren würde. Sie würde mich nie im Leben wieder lassen. Ich hab bei ihr einfach völlig verschissen. Dass sie überhaupt noch mit mir redete, wunderte mich. Sie hatte eben ein großes Herz, in das ich leider nicht mehr reinpasste. Ich packte meine Tasche in den Kofferraum und stieg auf der Beifahrerseite ein.

"Bevor wir losfahren, musst du endlich damit aufhören.", forderte sie. Ich sah sie verwirrt an. Sie schaute mir tief in die Augen, was meinen Herzschlag beschleunigte. "Hör endlich auf dir die Schuld zu geben. Ich weiß nicht, wie oft ich es dir noch sagen muss. Aber jetzt pass gut auf, Kendall. Du trägst keine Schuld. Nur Eric. Ich hasse ihn, nicht dich, falls du das denkst." Meinte sie das etwa ernst? Sie hasste mich nicht? Ich nickte kurz, dass ich verstanden hätte.

Keine Ahnung, ob sie das wirklich ernst meinte oder einfach nur nicht so eine komische Angespanntheit während der Fahrt wollte. In beiden Fällen war es eine kleine Erleichterung.

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Sorry wegen den vielen Fehlern, aber ich bin gerade etwas im Stress. Diese Woche hatte mein Jahrgang Mottowoche und heute ist unser Abschlusszelten + Geburtstag meiner Mutter. Trotzdem wollte ich heute ein Kapitel rausbringen, weil es die nächsten Tage nicht besser aussieht. Ich bekomme heute Nacht nicht viel Schlaf und muss morgen zur Schule wegen dem letzten Motto; Assi. Passt wenn man nur 5 Stunden Schlaf hat und am Tag davor gesoffen hat. Aber hey, ich muss nicht mehr zur Schule! 7 Wochen Ferien *-* Ein Traum. Das heißt übrigens nicht, dass ich jetzt mehr schreibe. Ich muss die Zeit genießen bevor ich aufs Gymnasium gehe.

Falls ihr mehr über mich erfahren wollt, fragt mich einfach und/oder schaut mal bei meinem neuen Projekt 15 Tage & 15 Briefe rein. Habt keine Angst mir irgendwelche Fragen zu stellen, egal ob hier oder privat.

Another Bad Boy StoryWhere stories live. Discover now