Wasser und Gurke

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"Dad, bitte... es geht mir gut. Ja, ich... Wir werden wohl etwas länger bleiben. Ich hab mir hier irgendeinen Virus eingefangen und will noch warten bis es mir wieder besser geht. Ja... ja, ich weiß. Ich... okay. Ja, ich liebe dich auch."

Eine Träne rollte über Bellas Wange und sie warf das Handy neben sich aufs Sofa. Der Fötus - dieses Ding konnte unmöglich einfach nur ein Baby sein - wuchs unheimlich schnell. Unzählige blaue Flecken hatte er durch Tritte auf Bellas Bauch hinterlassen. Sie war vom Stand der Schwangerschaft her schon viel zu weit.

Gerade mal zwei Wochen waren seit ihrer Ankunft vergangen und sie befand sich allein von der größe des Bauchumfangs schon locker im sechsten Monat. Ihre Wangen waren eingefallen und ihre Lippen komplett ausgetrocknet, sowie auch der Rest ihrer Haut.

Tröstend legte ich ihr eine Hand auf die Schulter. "Bella, du musst etwas essen.", flüsterte ich genau so laut, dass sie es verstehen konnte. Müde nickte sie und ich rannte in die Küche. Dort goss ich ihr ein Glas Wasser ein und schnitt eine Gurke in dünne Scheiben.

Schnell kam ich wieder zurück und gab ihr den Teller. "Vielleicht behältst du das Essen ja bei dir, wenn es nicht so schwer im Magen liegt.", erklärte ich, als sie auf die sehr überschaubare Mahlzeit blickte. "Möglicherweise.", sagte sie, zog aber sicherheitshalber den Kotzeimer näher an sich heran. 

Vorsichtig nahm sie einen Bissen. Als er nach einiger Zeit nicht rauskam stürzte sie sich gierig auf die Portion und trank das Glas in einem Zug leer. "Ganz ruhig.", lachte ich. Plötzlich hörte ich ein Geräusch. Ein Motorrad und es kam näher.

"Jakob.", seufzte Edward neben mir und alle versammelten sich im Wohnzimmer. Carlisle ging runter zur Tür, als es klingelte. "Hallo Jacob.", hörte ich ihn sagen. "Wo ist sie?", fragte der... schon wieder so ein Wolf. Er stank bis hier hoch.

Bella horchte auf. "Jacob, bist du das?", fragte sie. "Sie ist also wieder da?", fragte die Stimme von unten. "Sie ist vor zwei Wochen zurückgekommen.", sagte Carlisle und der Hund stürmte die Treppe hoch.

Rosalie stellte sie beschützend vor Bella, so wie sie es die ganze Zeit über schon machte, sodass es fast unmöglich war ein ernstes Gespräch mit ihr zu führen. Der leider ganz gut aussehende Junge versuchte an Rose vorbeizuschauen.

"Das ist nahe genug, Hund.", keifte diese sofort. "Ist schon gut, Rosalie.", meinte Bella jedoch. "Wirklich.", betonte sie noch einmal, als sie zögerte. Wiederwillig trat sie zur Seite. Jocob setzte sich ihr gegenüber hin.

"Du siehst schrecklich aus.", meinte er und scannte sie ab. Er schaute sie, wie ein blödes Schaaf an und es war offensichtlich, dass er einfach nur total in sie verknallt war. "Es ist auch schön dich wiederzusehen.", antwortete sie lachend.

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"Du musst leben, Bella!", versuchte Jakob noch einmal Bella zu überzeugen, doch sie hielt an ihrer kranken Idee fest. Pah! Stark genug, dass ich nicht lache. Wütend stürmte er nach draußen und trat sein Motarrad in den Dreck, bevor er sich verwandelte und in den Wald flüchtete.

"Scheiße.", murmelte Bella und eine weitere Träne rollte über ihre Wange. Und dann war da wieder dieses Gesicht. Schnell rannte ich zu ihr und hielt ihr den Eimer genau im richtigen Moment hin. Das klägliche Bisschen, das sie zu sich genommen hatte, kotzte sie erbarmungslos wieder aus und ließ sich stöhnend in die Polster fallen.

So konnte das einfach nicht weiter gehen.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt