Gone

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"Ich hatte gestern ein Date.", begann ich und Ann begann zu grinsen. "Justin?", riet sie und ich nickte eifrig. "Wie wars?", fragte sie gespannt und beugte sich vor. "Naja..." Hör auf so dumm zu grinsen, versuchte ich mich selbst zu ermahnen, doch meine Gesicht ließ sich gerade nicht ändern.

"Ihr habt euch geküsst?", fragte sie aufgeregt und ich nickte wieder. "Oh mein Gott!", kreischte sie erfreut und schloss mich in die Arme. Nachdem wir uns einigermaßen wieder beruhig hatten setzte ich erneut an. "Und es ging noch weiter..."

Sie riss die Augen. "Du willst mir nicht erzählen, dass ihr miteinander geschlafen habt, oder?", fragte sie nun etwas hystherisch und ich boxte ihr leicht gegen den Arm. "Natürlich nicht. Aber... ich bin jetzt mit ihm zusammen."

Sofort verfielen wir wieder in Gekreische und die paar Lehrer, die schon in der Schule waren warfen uns verwunderte Blicke zu. "Erzähl, erzähl, erzähl!", meinte sie und ich begann ihr von unserem Date zu berichten. Ann war eine super Zuhörerin und lauschte gespannt bis zum Schluss.

 "Oh mann, dass ist einfach unglaublich. Justin und du, ihr passt richtig gut zusammen. Und der ist total süß. Du hast echt einen guten Geschmack und... ich krieg mich gar nicht mehr ein Aufregung!", lachte sie und ich stimmte mit ein.

Ganz langsam wichen wir dann vom Thema Justin und ich ab und kamen zu Ann. Sie hatte mir ja von der Renovierung in ihrem Haus erzählt und sie musste nun für mehrere Tage auf der Couch schlafen, da ein Handwerker irgendwelche Scheiße gebaut hat.

"Ich sags dir! Wenn ich meine Eltern noch mal die halbe Nacht rummachen höre, dann raste ich aus!", jammerte sie und ich musste es mir verkneifen zu lachen. Ja, ich wusste, was sie meinte. Ich hatte einige Pärchen in meiner Familien, die nachts ihren Spaß hatten.

Sie beschwerte sich noch weiter über ihre momentane Situation, bis ich zwei starke Arme um meine Taille fühlte. Sofort spürte - und roch - ich, dass es Justin war und drehte mich um. Nun standen wir direket voreinander und ich lächelte ihn an.

Sein Herz schlug wieder schneller und erhöhte sein Tempe je näher ich seinem Gesicht kam. Es schienen Ewigkeiten zu vergehen, bis seine Lippen auf meine trafen und ein Feuerwerk in meinem Körper explodierte.

Ich hörte Ann hinter mir lachen und grinste in den Kuss hinein, Jus tat es mir gleich. Viel zu schnell lösten wir uns wieder voneinander, doch er ergriff sofort meine Hand und verschränkte seine Finger  mit meinen.

Lächelnd lehnte ich mich gegen seinen Oberkörper und legte meinen Kopf an seiner Schulter ab. "Wie geht's dir?", fragte ich und schaute ihn wieder an. Er zuckte mit den Schultern. "Gemischt. Eben gings mir noch ziemlich scheiße, aber du hast es rausgerissen." Er zwinkerte mir zu.

Unweigerlich musste ich lächeln, wurde aber sofort wieder ernst. "Was ist denn passiert?", fragte ich also, obwohl ich es schon wusste. "Meine Mutter hat uns verlassen.", seufzte er und fuhr sich mit seiner freien Hand durch die Haare.

"Das tut mir leid.", flüsterte ich mit dem wissen, dass es ihm meinetwegen schlecht ging. Verdammt! Er schüttelte den Kopf. "Für mich ist das eigentlich kein Problem. Sie hatte sich sowieso nie wie eine richtige Mutter verhalten. Erst vor einem Jahr war sie einfach mal zwei Jahre verschwunden. Wir mussten in dieser Zeit - also mein Bruder Jason, meine Schwester Clary und ich - in einem Heim unterkommen.

Für mich ist das kein Problem, ich könnte zur Not auch alleine wohnen, doch es geht mir bei der Sache um meine Schwester. Sie ist erst dreizehn. Es war schon damals so schwer für sie.", seuftze er und ich schaute ihn mitleidig an.

"Aber könnt ihr nicht einfach bei Jason bleiben?", fragte nun Ann. Traurig schüttelte er den Kopf. "Nein, er ist unserer Mutter hinterher, um sie zurück zu holen. Er hat gesagt, dass er noch nicht weiß, wann er zurück sein wird. Bis dahin können wir es natürlich vor dem Jugendamt verbergen, doch ich weiß nicht, wie lange das gut gehen würde."

Ich drückte seine Hand ein wenig. "Das ist schrecklich.", sagte Ann und fuhr sich durch die Haare. "Arbeiten tut meine Mutter sowieso nicht, also da sind wir abgesichert. Aber, wenn es um Rechnungen geht, da hab ich überhaupt keine Ahnung. Und wegen der Miete und so. Wenn ich das machen könnte, dann würde das Jugendamt ja auch nicht misstrauisch werden."

Da hatte ich eine Idee. "Ich bin mir sicher, dass meine Mutter das für euch machen könnte.", schlug ich vor. Esme würde das gerne erledigen. "Wirklich?", fragte Justin und seine Miene hellte sich ein wenig auf. Sofor nickte ich.

"Ja, ganz bestimmt. Sie macht sowas eigentlich ganz gerne." Und das war nicht mal gelogen. "Das wäre wirklich super!" Nun schien es ihm wieder besser zu gehen. Er drückte mich fest an sich. "Danke, Sam. Ein Engel hat dich mir geschickt."

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt