Rote Augen

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Alle zusammen saßen wir im Wohzimmer, das sich fast über das ganze Erdgeschoss erstreckte, da so viele Personen einiges an Platz brauchten. "Weißt du wie viele es sind?", fragte mich Carlisle. "Ich weiß es nicht genau. Gesehen habe ich nur ihn. Und seine Freunde, doch die waren Menschen. Aber er hat etwas von Familie gesagt.", erklärte ich und er nickte.

"Wir werden nach ihm suchen. Alice kannst du mal schauen, ob du irgendetwas findest?", bat er seine Tochter und diese schloss sofort ihre Augen. Es dauerte einige Minuten, bis sie auf einen Vampir gestoßen war. 

"Es sind vier. Aber zwei von ihnen sind Menschen. Ich denke nicht, dass sie wissen, dass ihre Mutter beziehungsweise ihr Bruder Vampire sind. Die sterblichen sind einmal ein Junge und ein Mädchen. Das Mädchen ist aber erst dreizehn, höchstens vierzehn.", sagte sie und fixierte dabei Carlisle.

"Emmett, Sam, Alice und ich werden zu ihnen gehen.", bestimmte er und zusammen gingen wir los.

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"Die scheinen es nicht sonderlich ernst mit der Tarnung zu nehmen.", schnaubte ich, als wir vor einer Wohnung in einem gut bewohntem Gebiet, mitten in der Stadt standen. Emmett klingelte und nur wenige Sekunden später wurde die Tür geöffnet.

Vor uns stand eine wunderschöne Frau und auch bei ihr konnte ich das Rot unter den Kontaktlinsen durchschimmern sehen. Ein Vampir, wie wir erwartet hatten. "Hallo?", fragte sie in einer hellen Stimme und musterte uns.

"Ich wusste gar nicht, dass es hier Vampire in der Nähe gibt.", sagte sie nachdem sie uns von oben bis unten einmal abgescannt hatte. "Wir sind neu hierher gezogen. Dürften wir für einen Moment reinkommen?", fragte nun wieder Carlisle und die Frau nickte.

"Meine Kinder wissen nicht, was ich bin. Also verhalten Sie sich bitte möglichst meschlich, das wäre nett.", meinte sie, während wir hinter ihr her ins Treppenhaus liefen. Wir nickten nur, doch anscheinend hatte sie es gesehen, denn ein leises Danke kam über ihre Lippen.

Die Wohung war eher praktisch als gemütlich eingerichtet. Ich roch das Blut von Meschen, allerdings waren sie in einem anderen Zimmer. Außerdem spürte ich die Anwesenheit eines weiteren Vampirs.

"Ich bin übrigens Elisabeth.", stellte sie sich vor, als wir am Küchentisch saßen und uns eine Weile - also etwa dreißig Sekunden - angeschwiegen hatten. "Was führt euch zu mir?", fragte sie, als wir nichts erwiderten.

"Meine Tochter Sam.", Carlisle deutete auf mich. "Hat vorhin einen Vampir im Wald getroffen und hat die roten Augen gesehen. Wir wollten einfach nur klarstellen, dass wir nicht auf einen Kampf aussind, sondern einfach nur friedlich für ein paar Jahre hier bleiben möchten."

Elisabeth nickte. "Ja, Jason sagte mir bereits, dass er auf eine Vegetariarin gestoßen ist." Ihr Blick richtete sich auf mich und auf einmal sah ich nur noch sie. Plötzlich sah ich die Szene, die ich eben im Wald erlebt hatte vor meinem inneren Auge noch einmal.

Erst nach zwei Anläufen schaffte ich es meinen Schutz aus Dunkelheit über das Bild zu ziehen und alles wurde wieder scharf. In solchen Momenten wünschte ich mir immer Bellas Schutzschild, da meine Gabe meistens zu schwach war und ich vergaß oft mich dauerhaft damit zu umhüllen.

Die Frau schaute mich gereizt an. "Ist okay. Ich hoffe wir werden uns gut verstehen. Wenn Sie nun bitte gehen würden? Ich möchte das Essen für meine Kinder bereiten.", sagte sie süß. Viel zu süß. Vorsichtig bildete ich eine winzige Lichtkugel und teilte sie in Zwei. Die eine Hälfte klebte ich an den Tisch. Die andere umschloss ich mit meiner Hand.

Als wir aus dem Haus waren hielt ich mir die Hälfte ans Ohr. Mein Plan ging auf und ich hörte, was sich in der Wohung abspielte. "Kinder, kommt den Tisch decken.", rief sie und kurz war Stille. "Ach und Jason.", sagte sie nun etwas leiser. "Bereite dich auf den Kampf vor."

Samantha Cullen | Twilight  - FFWhere stories live. Discover now