Piraten

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Eigentlich hatte ich anfangs vor Sams Geschichte bei den Piraten zu schreiben, habe mich dann aber umentschieden. Deshalb habe ich mir überlegt die Story - natürlich verkürzt - einfach hier einzubauen. Ich denke an dieser Stelle passt es ganz gut :) Vielleicht wird diese Erzählung über mehrere Kapitel gehen. Ich werde sie kursiv schreiben und so, als würde Sam das gerade wirklich erleben. Wie einen Flashback, also. 

Seit Tagen schon saß ich am Strand und schaute auf das Meer. Es schien mich irgendwie anzuziehen. Das Festland langweilte mich und ich war auf der Suche nach einem Abenteuer. Irgendwie kam ich auf die absurde Idee aus meiner Rolle als Frau auszusteigen und mich auf die Gewässer zu begeben.

In irgendwelchen Truppen würde man mich niemals aufnehmen, also beschloss ich mich auf die andere Seite zu begeben. Mein Körper war durch meine Verwandlung dazu bestimmt böse zu sein, also würde ich zu den Bösen gehen. Zu den Piraten. Die geführchteten Furchtlosen, die Verbrecher der Meere. Dort würde ich hingehen.

Ich hatte mir ein Boot besorgt. Es war alt und morsch. Doch bis ich ein Schiff finden würde, wäre es ausreichend. Mit nur wenig Kraftaufwand ruderte ich vorwärts, einfach in irgendeine Richtung, bis ich Geräusche vernehmen würde.

Die erste Gelegenheit ließ nicht lange auf sich warten. Schon von weitem roch ich Alkohl und Schweiß. Ich hörte Gelächter. Ich zog mein Tempo an und erreichte kurz darauf das Schiff. Die gesamte Crew hatte sich auf dem Deck versammelt und der Kapitän hielt eine Ansprache.

Wirklich betrunken klang er nicht, doch ich konnte seine Fahne genau riechen. Meine Klamotten waren ganz nass von dem Wasser und meine Haare vom Wind zerzaust. Gegessen hatte ich erst kurz bevor ich das Festland verlassen hatte und ich wusste, dass meine Augen einen roten Farbton angenommen hatten.

Ich stieß mich vom Boden meines Holzbötchens ab und hielt mich an der Reling fest. Das Schiff schwankte leicht und, als ich mich an Deck schwang, lagen alle Blicke auf mir. Sofort hörte ich die Schwerter, die alle aus ihren Gürteln zogen und auf mich richteten. 

Beruhigend hob ich die Hände, um ihnen zu zeigen, dass ich in Frieden kam. "Ganz ruhig.", lachte ich und die schmutzigen Männer traten erschrocken einen Schritt zurück. "Wer seid Ihr?", fragte mich der Kapitän und richtete die Spitze seines Messers auf mich.

"Mein Name ist Samantha.", antwortete ich und ließ meine Hände sinken. "Nun Samantha, was willst du hier?" Ich lachte. "Ich suche nach Abwechslung. Denkt ihr, dass ich die hier finden kann?" Ich trat vorsichtig einen Schritt näher.

"Eine Frau, hat hier nichts zu suchen.", murrte einer der Jungs und ich knurrte gefährlich. Wieder traten sie einen Schritt zurück. "Ich bin stärker, als jeder hier auf dem Schiff.", zischte ich und trat erneut näher.

"Beweis es!", gröhlte jemand von hinten und ich lächelte amüsiert. "Gut. Wer traut sich?" Jeder trat einen Schritt vor. Dem Kapitän war die Sache jedoch nicht ganz geheuer. "Gebt ihr eine Waffe.", forderte und eine Klinge raste auf mich zu.

Mit einer schnellen Bewegung schnellte mein Arm nach vorne und umfasste es beim Griff. Nun traten einige wieder zurück. Sieben Männer blieben übrig. "Ich will euch nicht alle töten.", seufzte ich und wandte mich wieder dem Befehlshaber zu.

"Wen können Sie entbehren, Kaptain...?" Er lächelte. "...Speer." Ich spielte mit dem Messer in meinen Händen. "Kaptain Speer... wen brauchen Sie nicht umbedingt? Ich möchte niemanden töten, der wichtig für Sie ist."

Er deutete auf den äußerten von denen, die sich freiwillig meldeten gegen mich anzutreten. Ohne zu zögern warf ich meine Waffe auf ihn. Er hatte keine Chance zu reagieren, da steckte ihm die Spitze auch schon in der Brust und er sank zu Boden.

Sein Herz schlug erst hektisch, dann stoppte es und sein Licht erlosch. Etwas verängstig blickte die Mannschaft erst auf ihren gestorbenen Kameraden, dann auf mich. "Wie kannst du uns helfen, Samantha? Was für eine Rolle möchtest du übernehmen?"

Ich überlegte kurz. Darüber hatte ich noch nicht wirklich nachgedacht. "Ich führe euch zu Schiffen. Ihr bekommt das Gold und die Schätze, dafür darf ich mit der Besatzung machen, was ich will." Immerhin musste ich ja auch für meine Ernährung sorgen.

Ich hörte von hier aus bereits ein anderes Schiff. Es war etwas kleiner als dieses, würde aber dennoch einiges an Beute hermachen. "Und wie möchtest du uns zu den Schiffen führen?", fragte er nun und schaute mich fragend an. 

"Lassen Sie das mal meine Sorge sein. Ich fordere nichts außer einer eigenen Kabine und ein Bad mindestens drei Mal die Woche." Geschockt schaute er mich an. "Das können wir uns nicht leisten!" Ich lächelte. "Es dauert nicht mehr lange, dann können Sie es sich leisten Kaptain Speer. Dann können Sie sich alles leisten."

Samantha Cullen | Twilight  - FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt