Gedanken

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Justins POV:

Bella blieb mit Edward bei ihrem Vater. Alice und Jasper würden dort auch die Nacht verbringen. Renesmee und Jacob, sowie Leah und Seth, und damit auch Clary fuhren ins Reservat, und schliefen dort. Carlisle, Esme, Rosalie, Emmett, Jason, Sam und ich waren gerade unterwegs zum alten Haus der Familie Cullen. Ich war schon gespannt, wie sie früher gelebt hatten.

Wir fuhren gerade in den Wald - war ja irgendwie klar - als mir wieder Sams und mein Gespräch heute Mittag einfiel. Ich meine, ich hatte zwar alles ernst gemeint, aber das mit dem Heiraten war schon echt mega peinlich gewesen. Zum Glück, war meine Freundin so wundervoll und hatte einfach darüber hinweggesehen. Und das Beste: Sie würde mit Ja antworten!

Und sie hatte zugestimmt, dass ich auch einer von ihnen werde. Ich gab zu, ich kannte Sam noch nicht sonderlich lange. Und mit ihr zusammen war ich gerade mal ein paar Monate, doch ich liebte sie so sehr, dass es schrecklich für mich war nicht bei ihr zu sein. Und für sie würde ich auch meine Sterblichkeit geben, mit der ich mich sehr wohl fühlte. Es war ein bisschen so, wie Seth mir das mit der Prägung erklärt hatte. Ich fühlte mich zu ihr hingezogen. Sie war meine Anziehungskraft. Und ich würde alles für sie tun.

Die Tatsache, dass sie keine Kinder bekommen konnte, fand ich als einziges ziemlich schade, da ich gerne welche haben würde. Doch, wenn ich auf sie verzichten müsste, aber dafür mit der Liebe meines Lebens für immer zusammen sein könnte, dann wäre das okay für mich. Und Adoption war ja auch noch eine Möglichkeit...

Mann, über was ich da nachdachte. Jeder meiner Freunde würde mich auslachen. Kinder und Heiraten, dass ich daran überhaupt dachte! Aber es fühlte sich so richtig an. So ehrlich und beständig. Es war alles, was man sich wünschen und letztendlich auch haben konnte.

Warum dachte ich überhaupt über die Reaktion meiner Freunde nach? DAS ging sie nun wirklich nichts an. Und warum sollte ich es ihnen überhaupt erzählen? Ja, sie bedeuteten mir einiges, aber Sam. Sam war abgesehen von Clary und Jason alles für mich.

Ich hatte im Flugzeug nicht viel geschlafen und war deshalb ziemlich müde. Sam führte mich die Treppe hoch in ein Zimmer. Hier drinne lag lediglich eine Matratze mit einem Kissen. Das würde mir heute Nach als Bett dienen.

Also legte ich mich darauf und Sam kuschelte sich an mich. Wir lagen beide auf dem Rücken und schwiegen. Es war nicht unangenehm. Mit ihr konnte ich Schweigen ohne, dass etwas seltsames in der Luft lag.

Irgendwann hob sie ihre Hände und feine bunt leuchtende Lichtfäden flossen aus ihren Händen heraus. Für ein paar Sekunden trieben sie durch die Luft, dann erloschen sie. Ich war immer wieder begeistert von ihrer Gabe. "Das ist wunderschön.", flüsterte ich und drehte meinen Kopf zur Seite, um sie anschauen zu können. 

Lächelnd schaute sie auch zu mir. Ihre Hände fielen wieder auf die Matratze. Gerade waren ihre Augen wieder so schön golden und glitzerten ein wenig. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, aber mir war kalt. Was leider an ihr lag.

Sie merkte das, natürlich. Sofort rückte sie ein Stück von mir weg und senkte ihren Blick. "Sorry.", murmelte sie und starrte den seufzend an die Decke. Ihre langen Wimpern warfen Schatten auf ihre Wangen. Das Licht, das die Lampe ausstrahlte war nur sehr schwach, doch selbst so sah ich, wie schön sie war.

Und ich sah auch, dass sie traurig war. Sofort schlag ich meine Arme um sie und zog sie wieder an mich heran. So nah, wie es ging. "Justin, du wirst noch krank.", flüsterte sie und ich schüttelte den Kopf. "Ich stelle mir einfach vor, dass du warm bist."

Es dauerte nicht lange, da funktioniert es auch. Die Stellen ihres Körpers, die mich berührten, wurden warm. "Klappt besser als ich dachte.", gab ich zu und legte meine Hand unter ihr Kinn, um es anzuheben. Ihre Finger berührten meine Wange ganz leicht. Auch diese waren warm. Sogar ein wenig wärmer als die normale Körpertemeratur.

"Der Meinung bin ich auch. Ich hätte nicht gedacht, dass ich das so lange durchhalte.", stellte sie fest und nahm die Hand wieder weg. "Was meinst du damit?", fragte ich sie ein wenig verwirrt. "Denk mal einen kurzen Moment darüber nach.", bat sie mich und ich dachte.

Dann ging mir ein Licht auf. Haha, wie passend. "Wärme und Helligkeit...du erwärmst deine Haut?" Ich spürte, dass sie nickte. "Ich hab das vor etwa drei Jahren mal gemacht. Als ich Bella meine Gabe gezeigt habe. Ich dachte ich könnte nicht so lange aushalten, doch es klappt ganz gut."

Ich zog sie noch näher an mich heran. Wie sehr ich sie doch liebte. Ich vergrub mein Gesicht in ihren weichen Haaren, sie legte ihren Kopf auf meiner Brust ab. Ob sie meinen wilden Herzschlag hören konnte? Bestimmt.

Immerhin hörte sie auch alles andere. Peinlich war es mir nicht. Sie durfte ruhig wissen, dass sie mein Herz schneller schlagen ließ. Jedes Mal, wenn ich sie berührte, selbst wenn ich sie nur ansah oder sie lächelte schlug es schneller und bekam sich gar nicht mehr ein.

Das erste Mal hatte es im Kino so überreagiert. Unsere Hände hatten sich nur ganz kurz berührt, als ich ihr ihre Tasche gereicht hatte und von da an veränderte sich mit einem Schlag mein ganzes Leben.

Würde sie das vermissen? Meinen Herzschlag, meine Wärme? Und würde sie mich überhaupt verwandeln? Ich zweifelte ein wenig daran und ich war nach wie vor selbst nicht sonderlich begeistert davon. Doch was sollte man tun?

So wie ich die Volturi aus Sams Erzählungen einschätzte würden sie nicht zögern mich zu töten. Und es würden ihnen auch noch Freude bereiten. Angeblich setzten sie ja das Gesetz durch, doch das erschien mir nicht sonderlich wahr zu sein. Wirklich, das war doch absurd.

Renesmee war keinerlei Bedrohung, sie tat keiner Fliege etwas zu leide und verhielt so meschlich wie jeder andere. Okay, sie bewegte sich ein wenig zu elegant, ihre Haut war zu warm und ein wenig zu hübsch war sie auch, doch im allen ähnelte sie uns mehr, als die anderen Cullens.

Ich fragte mich, warum es niemanden auffiel, dass in Volterra ständig ganze Tourimusgruppen verschwanden und nicht zurückkamen. Unlogisch und merkwürdig, das waren sie. Unnötig nicht umbedingt, doch ihre Prioritäten waren deutlich in die falsche Richtung abgedriftet. Und wenn das selbst ich sah, ein, ihren Augen, jämmerlicher, Mensch, dann waren sie die Bedrohung für ihre Welt und niemand anderes.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWhere stories live. Discover now