300km/h

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Wir klapperten fast jeden Laden, den es hier gab ab und Alice zwang uns regelrecht auch in jedem etwas zu kaufen. Es war einfach nur wiederlich anzusehen mit wie vielen Tüten ich hier durch die Stadt schlich. Schrecklich.

Das einzige, was mir in meinen Tüten gefiel, waren die ganzen Schuhe. Natürlich keine Highheels oder Pumps. Es waren noch mehr Sneaker und Chucks. Ein paar davon hatte Alice mir sogar empfohlen. Das waren tatsächlich die schönsten Schuhe, die ich in meinem Leben je gehabt hatte.

Außerdem musste ich mir noch mehr Klamotten kaufen. Schon wieder. Diesmal wanderte allerdings kein einzigese Kleid in meine Tasche, sondern nur Jeans und Tops. Alice bezahlte auch die Sachen für alle anderen, so wie sie es schon immer gemacht hatte.

Clary konnte gar nicht mehr aufhören sie zu knuddeln, weil sie so viele neue Sachen bekam. Und Alice konnte ebenfalls nicht mehr damit aufhören, da Clary tatsächlich gewillig war Kleider und Röcke zu kaufen. Und davon ziemlich viele.

Gerade saßen wir bei Starbucks. Alice und ich lehnten natürlich ab etwas zu bestellen, doch die anderen tranken genüsslich aus ihren Bechern. "Dieses Zeug ist einfach nur unglaublich lecker.", lachte Clary, die in ihrem Leben noch nie in einem Starbucks gewesen war. 

"Danke, dass ihr das alles bezahlt habt.", lächelte sie und schaute ihren Bruder an, der gerade mit meinen Haaren spielte. Sie hatte schon den ganzen Tag die Nähe zu Seth gesucht, sowie er immer versucht hatte bei ihr zu sein. 

Auch jetzt saßen sie nebeneinander und die Blicke, die sich die beiden zuwarfen waren mehr als eindeutig. "Wann werden wir es ihr sagen?", sagte ich so zu Alice, dass nur sie es verstand. "Keine Ahnung.", seufzte sie.

"Wollt ihr danach noch zu uns kommen?", fragte meine Schwester nun an alle gewandt. Ann nickte. "Ja, klingt gut." Alice schaute zu Justin und Clary. "Also ich bin gerne da, wo Sam ist.", meinte er lächelnd und zog mich in seine Arme. Auch ich begann unwillkürlich zu lächeln.

Seine Schwester warf einen strahlenden Blick zu Seth. "Und du bist seit ein paar Stunden gerne da, wo Seth ist, wissen wir.", lachte ich und sie schaute mich ein wenig ertrappt an. "Woher...?" Ich schnitt ihr das Wort ab. "Das wirst du schon noch erfahren.", lachte ich und sie sah mich verwirrt an.

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Clary und Justin saßen wieder bei mir im Auto und wir hatten die Musik laut aufgedreht. Die starken Bässe ließen den Wagen erbeben und die Texte schwirrten in unseren Ohren. Es dauerte nicht lange, bis Clary begann mitzusingen und ich stimmte ebenfalls mit ein. Auch Justin ließ es sich nicht entgehen uns beizutreten.

Es war schon relativ spät und auf den Straßen war fast nichts los. Ich beschleunigte und raste über die endlos lang scheinenden Autobahnstrecken. "Du solltest vielleicht ein wenig langsamer fahren.", meinte Justin, als ich die 300km/h Marke überschritten hatte. 

Lachend nahm ich seine Hand. Ich wusste, dass er kein Spielverderber war. "Warum denn das?", fragte ich. "Clary hatte vor ein paar Jahen einen Autounfall, als sie von einer Reise kam. Ich möchte nur, dass sie keine Angst hat.", flüsterte er und ich hätte ihn eigentlich über die Musik niemals verstehen können, doch ich antwortete trotzdem.

"Das tut mir leid.", sagte ich so laut, dass er es verstehen konnte. "Ich werde langsamer fahren.", lächelte ich und er schaute mich etwas verwirrt an, dankte mir dann aber. "Nein, Sam. Bleib ruhig so schnell. Ich vertraue dir irgendwie. Du baust keinen Unfall. Das spüre ich.", kam es von hinten.

Ich nahm wieder ein wenig Tempo auf, blieb aber noch im 200ter Bereich. Alice war dicht hinter mir und fuhr nun ebenfalls etwas langsamer. "Was ist denn los?", fragte sie mich durch die paar Meter Entfernung.

Also erzählte ich ihr schnell die Gesichte und sie seufzte. Schon fuhren wir auf den Wald zu und ich verlor gewollt an Geschwindigkeit. "Wow.", rief Clary, als wir ausstiegen und sie das Haus sah. "Und hier wohnt ihr drinne?", lachte sie und ich nickte. "Wir brauchen ja Platz für die dreizehn Personen."

"Ihr seid dreizehn?", staunte sie und ich nickte. "Ja, ich werde dir alle vorstellen." Im Haus drinne kam sie aus dem Staunen gar nicht mehr raus und auch Justin war beeindruckt. Emmett kam die Treppe heruntergepoltert und musterte mich genau. "Du lebst noch. Puh, ich dachte Alice hätte dich mit diesem Mal gekillt.", lachte er und sah aber sichtlich erleichtert aus.

Ich nahm Justins Hand. "Ah, das hat es also erträglich gemacht.", lachte er und grinste. "Du bist mir übrigens noch ein Spiel schuldig. Alice war eine lausige Parterin.", schmollte er und ich lachte. "Sorry, das wird so bald nicht mehr vorkommen, versprochen.", sagte ich und meine Geschwister kamen die Treppe herunter.

Samantha Cullen | Twilight  - FFWhere stories live. Discover now