Der Puppenmacher, un. [7]

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Dann ist alles schwarz.




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Als ich am nächsten Morgen aufwache, tut mein ganzer Körper weh. Ich wage mich nicht die Augen zu öffnen. Ich brauche einen Moment, indem ich versuche mich an das, was gestern passiert ist zu erinnern und... nichts. Da ist nichts. Nichts, als ein tiefes schwarzes Loch, in das ich gestürzt bin. Meine Augen brennen hinter ihren Lidern und mein Hals ist ausgetrocknet. Langsam traue ich mich, meine Augen zu öffnen, kneife sie jedoch direkt wieder zusammen, da mich die Sonne blendet. Ich will meinen Arm heben um mein Gesicht zu verdecken, doch er gehorcht mir nicht. Als ich erneut daran scheitere mich auch nur irgendwie zu bewegen, reiße ich meine Augen auf.

Was ist falsch mit mir? Ich kann meinen Kopf minimal zur Seite drehen und sehe mich um. Wo bin ich? Ich kenne das Zimmer nicht! Ich sehe mich um, nehme dabei das Licht wahr, das ich für die Sonne hielt. Es ist eine grelle Deckenlampe, die mich anstrahlt. Ich sehe ein eher kleines Fenster, ziemlich weit oben an einer Wand. Ist das ein Keller? Überall auf dem Boden sind rote Flecken und eine hintere Ecke des Zimmers wird von einem Vorhang verdeckt. Ist das Sasoris Keller, in den ich nicht herab darf, weil er dort seine Kunst vollbringt?

Ich höre Schritte, die sich mir nähern und spüre wie sich jemand neben meinen Beinen auf das Bett setzt, als es ein wenig nachgibt. Ein kühler Luftzug weht sanft über meine nackte Haut und beschert mir eine unangenehme Gänsehaut. Mein Blick fällt erneut auf das kleine geöffnete Fenster und erst jetzt bemerke ich, dass ich nackt bin. Ich versuche wieder mich zu bewegen, dieses Mal hartnäckiger, doch nichts passiert. Als ich meinen Mund aufmache um zu schreien, passiert nichts und kein noch so kleiner Ton verlässt meine Lippen.

„Versuch es gar nicht erst", vernehme ich die mir nur zu gut bekannte Stimme Sasoris und es fällt mir nicht schwer, den Spott in seiner Stimme zu erkennen. Ich versuche wieder zu reden, doch Sasori beugt sich vor und presst mir seinen Finger auf meine Lippen. „Pssst, alles wird gut", raunt er mir zu und streicht sanft über meine Wange herab bis an meinen Hals, hinterlässt dabei eine feuchte Spur. Jetzt erst sehe ich die rote Farbe an seinen blassen und eiskalten Händen. Er trägt eine Art Schürze, welche ebenfalls in dieser seltsam metallisch riechenden Farbe besprenkelt ist. Er greift neben sich und holt ein kleines aber ziemlich scharf wirkendes Messer hervor und betrachtet es nachdenklich. Und dann geht mir ein Licht auf.

Das ist keine rote Farbe. Das ist Blut!

„Weißt du, Dei, wie lange ich hier drauf gewartet habe? Solange wollte ich das tun, mein kleines Püppchen. So unglaublich lange wollte ich dich perfektionieren. Wahre Kunst hält für die Ewigkeit. Du wärst so perfekt. Du wirst so perfekt sein. Weißt du, solange du so bist, bist du nicht perfekt. Du gehorchst mir vielleicht, aber ich muss mein Werk vollenden. Dann wirst du mein Meisterwerk. Du wirst so perfekt sein."

Langsam und nur hauchzart lässt er die Messerspitze über meine Haut tanzen – zu leicht, um mich ernsthaft zu schneiden – während sein Gesicht einen Ausdruck annimmt, den ich bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte. Eine Mischung aus verrückt und wahnsinnig, schießt es mir durch den Kopf.

"Ich werde dich endlich vervollständigen, meine kleine Puppe. Du gehörst mir. Keine Angst, es wird nicht lange weh tun." Tränen laufen meine Wangen herab und Angstschweiß bedeckt meinen gesamten, mittlerweile zitternden Körper. „Ich liebe es, wenn du so guckst, mein Püppchen. Du wirst so perfekt sein. Du wirst ewig sein. Dann bist du mein Meisterwerk. Perfekt." Seine Augen ziehen mich in seinen Bann. Sie sind so schön und wirken beruhigend. Ich beruhige mich allmählich, halten festen Augenkontakt mit meinem Sasori.

Dann holt er aus und rammt mir das Messer in meinen Brustkorb und schneidet ihn nach unten auf, bis kurz vor meinem besten Stück. Die Augen weit aufgerissen liege ich da, sehe soweit es geht an mir herab, sehe die rote Farbe auf meinem Körper, reiße den Mund weit auf und schreie. Stumme Schreie verlassen meinen Mund und mein Körper ist taub. Ich kneife meine Augen fest zusammen.

Mein ganzer Körper tut weh. Ich wage mich nicht die Augen zu öffnen. Alles tut weh und ist gleichzeitig taub. Es ist ein unbeschreiblicher Schmerz und das Atmen fällt mir mit einem Mal schwer. Ich huste.

"Schlaf", haucht er.

Dann verliere ich das Bewusstsein.

Das war keine rote Farbe.

Dann ist alles schwarz.

Save Me, un. [SasoDei & ItaDei | Yaoi!]Where stories live. Discover now