Eine andere Sicht der Dinge. [15.5]

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Leicht angewidert verlasse ich Deidaras Wohnung. Wie kann Deidara hier leben? Diese Wohnung ist ja nicht einmal eines Hundes würdig. Sein gesamtes Apartment ist gerade mal so groß, wie mein eigenes Zimmer. Eigentlich nicht mal das, außerdem ist es dreckig und das Licht flackert. Zudem kommt auch kein warmes oder gar klares Wasser aus seinem Wasserhahn.

Ich überlege für einen Moment, ob ich ihn mit zu mir nehmen soll, damit ich sichergehen kann, dass er sicher ist und ihm nichts passiert. Ich meine, es geht ihm alles andere als gut und wenn er bei mir wäre, könnte ich ihn vor Sasori schützen. Ich bin doch nicht inkompetent, ich sehe was hier läuft! Und dann sind da noch die Schnittwunden an Deidaras gesamten Körper. Es sind jedoch zwei Arten von Schnitten. Einmal die an seinem Bauch, Rücken und Beinen, die zwar lang aber eher oberflächlich sind und wie das Werk eines Sadisten wirken, dem es nur um das Quälen und Leiden des anderen geht. Dann sind da aber noch andere Schnitte, die deutlich kleiner sind und Deidaras momentan eher matte Haut tiefer durchdringen. Es ist, als läge deren Sinn im ernsthaften Verletzen und verursachen von Schmerzen, die länger anhalten oder gar seelische Schmerzen übertrumpfen. Ich glaube, dass Deidara sich selbst verletzt.

Wenn ich ihn doch einfach nur zu mir holen könnte. Das geht aber nicht langfristig, weil meine Eltern nicht wissen, dass ich homosexuell bin und sie würden es auch nicht verstehen, zumindest Vater nicht. Außerdem steht das noch nicht fest, da ich zu wenig Erfahrung mit Männern oder Jungen habe. Bisher wurde ich nur einmal von einem anderen Mann berührt, da ich mich nicht für Frauen interessiert hatte und herausfinden wollte, ob dies bei meinem eigenen Geschlecht ebenfalls zutreffen würde.

Auch nur für heute kann ich Deidara nicht mit mir nehmen, Kisame erwartet mich gleich. Hoffentlich hat er nicht zu viel geplant. Und überhaupt, warum muss er meinen Geburtstag jedes Jahr feiern? Hat er keinen eigenen? Mein Geburtstag ist keine große Sache. Klar ist es angenehm endlich 21 zu werden, doch ändert sich für mich annähernd nichts.

Aber auch so könnte ich Deidara nicht wirklich versorgen. Ich bin nicht gut, was das Zwischenmenschliche betrifft und ich kann nicht gut kochen. Darum musste ich auch Pizza bestellen. Eigentlich kümmert sich daheim meine Köchin um dergleichen, aber ich würde Deidara lieber selbst bekochen. Vielleicht lässt sich da ja was machen. Genug Geld um einen Kochkurs zu belegen hätte ich schon. Es gibt nichts was ich als Uchiha nicht erlernen oder erkaufen könnte.

-

Ich steige aus meinem Auto aus und sehe mich um. Bereits jetzt ist laute Musik zu hören. Anhand der Autos versuche ich zu erahnen, wen ich gleich im Haus erwarten kann. Da stehen ein paar Autos aus unserem Clan, weshalb ich davon ausgehe, dass ein paar jüngere Jungs da sind, vermutlich meine gerade mal sechzehnjährigen Bewunderer aus dem Jahrgang meines Bruders. Sasuke ist nicht hier, er hatte genau wie ich keine Lust, aber im Gegensatz zu mir ist das hier nicht sein Geburtstag und er hatte wohl tatsächlich schon etwas vor.

In der breiten Auffahrt steht das Auto von Sasori und ich frage mich, was der hier verloren hat. Wenn Kisame ihn eingeladen hat, möchte ich nicht wissen, wer sonst noch da sein wird. Kurz spiele ich mit dem Gedanken, dass Deidara auch hier sein könnte, verwerfe ihn jedoch gleich wieder. In seinem aktuellen Zustand wird er nirgendwo hin können oder wollen, nehme ich an.

Ich werde vom Fortdenken abgehalten, als ich Shisui an der offenen Tür entdecke und sehe, dass dieser mir zuwinkt. "Kommst du Ita?", ruft er mir zu und als ich bei ihm bin, zieht er mich in eine freundschaftliche Umarmung, klopft mir auf den Rücken und setzt mir irgendeine dämliche Krone auf den Kopf und ich spiele einen Moment lang mit dem Gedanken, sie abzunehmen, verwerfe ihn aber wieder. Shisui und ich sind schon lange beste Freunde und nur er trägt das Privileg mich umarmen zu dürfen. Er war auch derjenige, der mir anbot mich zu küssen. Ich lehnte ab und überließ es einem anderen, denn hätte es sich gut angefühlt meinen besten Freund zu küssen, hätte dies nur zu Komplikationen geführt.

Save Me, un. [SasoDei & ItaDei | Yaoi!]Where stories live. Discover now