Das ist alles meine Schuld, un. [19]

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Mein Kopf brummt höllisch, als ich wieder zu mir komme. Ich bin noch angezogen und es ist, als wäre nichts passiert. War ich wieder weg? Das passiert eindeutig zu oft in letzter Zeit...

Sasoris kalte und zittrige Hand streicht über meinen Rücken. Ich sehe mich um und mir fällt auf, dass wir noch im Krankenhaus sind. Ich blicke kurz zur Tür, die von innen verriegelt ist. Habe ich sie abgeschlossen?

"Dei? Bist du in Ordnung? Ich wollte das nicht, es tut mir leid", sagt Sasori und hört sich fast schon panisch an. "Schon gut, un. Kannst du mir sagen, was gerade passiert ist?", frage ich verunsichert und weiß selbst nicht, ob ich meine, dass Sasori mich eben fast erwürgt hat, oder, dass Itachi mir das Hirn aus dem Schädel gefickt hat, während ich halbtot war. Habe ich Sasori eben mental betrogen?

"Nein...", erwidert Sasori nachdenklich. "Wenn wir schon keine Nummer im Krankenhaus schieben, dann schieb dir den Plug zumindest wieder rein, damit du mich nicht so vermisst während ich hier bin", befiehlt er dann und langsam kehrt sein Grinsen zurück auf sein Gesicht, wodurch mir eiskalt wird. Habe ich mir das eben nur eingebildet? Das will ich nicht, das ist ekelhaft. Beides! Die Art von Traum und der Plug. "Los, er müsste in meiner Jackentasche sein. Die Jacke hängt an der Gaderobe."

Mit gesenktem Kopf gehe ich zu der besagten Jacke. Ich hole einen kleinen schwarzen Plug aus der Jacke und will damit ins Bad, damit Sasori nicht sieht, dass ihn nicht verwende. Unter anderen Umständen würde ich mich fragen, warum Sasori sowas in seiner Jackentasche hat, aber er ist eben Sasori. Er hat immer irgendetwas dabei, falls ich mal nicht auf ihn hören sollte. Selbst mit so einem kleinen Butt Plug kann man Schmerzen verursachen, wenn man es unbedingt will.

"Nichts da, du machst das schön hier. Nicht, dass du auf dumme Ideen kommst", faucht er bedrohlich und ich mache, wie er es mir befiehlt. "Du brauchst nicht zu denken, dass ich Rücksicht auf dich nehme, nur weil du eben tot gespielt hast."

Als ich mir den Plug eingeführt habe und – egal, wie echt sich das eben alles angefühlt hat, – keine Spuren von eben finde, erlaubt mir Sasori wieder, die Tür zu entriegeln und kurz darauf kommt auch schon Itachi rein. "Warum habt ihr die Tür abgeschlossen?" Seine Stimme klingt neutral und auch an seinem Gesicht lässt sich keine Emotion ablesen.

Sasori antwortet, während ich bei ihm auf dem Bett sitze und auf meine in meinem Schoß gefalteten Hände sehe. "Wir wollten ein wenig... Privatsphäre." Man hört, wie er dieses Wort in die Länge zieht und dreckig grinst. Kurz spüre ich Itachis Blick auf mir und wie er mich mustert. "Stimmt das?", fragt er dann und hört sich sogar ein wenig besorgt an.

Sasori legt eine Hand an meinen Hals, der von seinem Würgegriff zuvor noch immer etwas weh tut und die andere an meinen Hintern, was Itachi aus seinem Blickwinkel nicht sehen kann und streicht leicht rüber bis hin zu der Stelle meiner Hose, unter der sich der Butt Plug befindet, den er dann weiter in mich drückt und durch Druck vor und zurück bewegt. Ich beiße die Zähne zusammen und spanne mich an. "Ja", gebe ich verunsichert von mir. Sasori drückt den Plug ziemlich weit rein und ich muss mich bemühen, keinen noch so leisen Ton von mir zu geben. "Ja, un. Wir wollten nur etwas Privatsphäre."

Sasori scheint mit meiner Antwort zufrieden, denn er lässt von meinem Hintern ab und tätschelt mir sanft den Rücken. Itachi darf nicht erfahren, dass Sasori mich bedroht und fast sogar umgebracht haben könnte. Ich bin daran Schuld. Ich hätte einfach auf Saso hören sollen. Außerdem weiß Sasori, was er tut und da ich nicht tot bin, gehe ich davon aus, dass er es genau so geplant hatte. Er wollte mir zeigen, dass ich ihm gehorchen sollte.

"Komm, Deidara. Wir gehen", sagt Itachi ruhig aber bestimmend und ich will aufstehen, doch Sasori hält mich am Handgelenk fest. "Wenn du ihm auch nur ein Wort sagst, erlebst du die Hölle auf Erden. Glaub mir, das, was ich dir bisher angetan habe, ist ein Scheiß dagegen. Und vergiss nicht: Du brauchst mich, Schlampe", zischt er mir leise zu. Ich merke, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln, weil ich weiß, dass das, was er sagt stimmt, und weil mein Handgelenk anfängt tierisch weh zu tun. Ich nicke leicht und Sasori lässt mich gehen.

-

Das alles ist einfach meine Schuld. Ich hätte nie mit Itachi reden dürfen, dann wäre jetzt noch alles wie vorher. Alles, womit Sasori mir weh tut, habe ich verdient. Ich hätte nie etwas tun dürfen oder mich wehren dürfen. Wenn ich einfach nur gehorchen würde, würde Sasori mir auch nicht weh tun.

Es ist alles meine Schuld. Ich hätte nur die Klappe halten müssen und gehorchen müssen.

Nachdem Itachi mich an meiner Wohnung abgesetzt hat und ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, bin ich direkt ins Bad gerannt.

Ich will das alles nicht mehr.

Ich war untreu! Zuerst habe ich zugelassen, dass Itachi mich berührt und dann habe ich von ihm geträumt oder was auch immer das war.

Ich war Sasori untreu!

"Schlampe!"

Sasori hatte recht. Genau das bin ich. Ich habe es nicht verdient zu leben. Ich kann einfach nicht mehr.

Ich habe Angst, dass Sasori mich verlässt wenn er das erfährt.

Mit zitternden Händen durchsuche ich die Schubladen, bis ich das finde, wonach ich gesucht habe.

Ich brauche ihn!

Ich kann nicht leben ohne Sasori.

Ich lasse die Klinge erneut durch meine Haut gleiten. Ich habe das seit mehreren Wochen nicht getan. Als Sasori damals die Narben und neuen Wunden an meinen Handgelenken gesehen hat, hat er mich ausgelacht. Ich bin erbärmlich.

Ich sollte einfach sterben.

"Deidara?" Eine leise Stimme ruft mich.

Woher kommt das ganze Blut?

Als ich meine Handgelenke ansehe, sehe ich nur rot.

"Deidara?" Die leise Stimme wird lauter. Ist das Itachi? Aber warum sollte er hier sein? Eigentlich ist er doch angewidert von mir. Oder hat er Sasori auch bezahlt, um mit mir zu schlafen? Kisame hat Sasori Geld gegeben, damit ich strippe. Warum sollte Sasori mich also nicht jedem, wie eine billige Hure verkaufen?

Mein Körper sinkt kraftlos zur Seite.

Genau das bin ich wert. Eigentlich noch weniger.

Die Klinge rutscht mir aus der Hand. Meine Finger können sie nicht länger halten.

"Deidara?!" Die Tür wird aufgestoßen.

Ich bin nichts wert.

Ich starre auf den dreckigen Fliesenboden meines hässlichen Bades vor mir.

"Deidara!" Itachi?

Mir ist schwindelig.

Ich bin müde.

Es ist Zeit.

Alles wird dunkel.

Save Me, un. [SasoDei & ItaDei | Yaoi!]Where stories live. Discover now