XXVIII.

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Kapitel 28

Leise schleichen Edward und ich den Gang entlang, sobald die Luft rein ist. In einer kleinen Nische bleiben wir stehen, um uns zu orientieren. Dazu krame ich den Grundriss, den Roxy uns gegeben hat aus meiner Tasche. ,,Also, wenn ich mich nicht irre, sollten wir hier sein, oder?", frage ich Edward, gucke anschließend zu ihm auf.

Kurz guckt er auf den Punkt, auf den ich zeige, schüttelt dann aber den Kopf. ,,Wir sind hier." Edward zeigt auf einen Punkt auf der anderen Seite der Karte.

,,Wieso kann das nicht einfach die Karte des Rumtreibers sein, die uns anzeigt, wo wir sind!", beschwere ich mich verzweifelt, da mein Orientierungssinn mal wieder der Beste überhaupt ist.

,,Weil wir hier nicht bei Harry Potter sind, und jetzt konzentrier dich!" Edward nimmt mir die Karte aus der Hand, schaut sie sich selbst an. ,,Also, ich würde sagen, wir müssen nach links laufen, den Gang entlang."

,,Du weißt aber schon, dass wir noch so einen Security-Typen brauchen, ich habe bis jetzt nämlich nur die normalen, nicht die im schwarzen Anzug gesehen", bemerke ich, folge Edward dabei schnell, da er bereits losläuft.

,,Das habe dir doch schon fünf Mal erklärt! Vor den Laboren werden sowieso mindestens einer oder zwei davon sein, also müssen wir nur die K.O schlagen, das ist viel leichter."

,,Wenn das aber zwei sind, ist das ziemlich scheiße, immerhin können wir doch keine zwei erledigen", bedenke ich leise, bekomme deswegen einen genervten Blick von Edward ab.

,,Wozu habe ich eigentlich gestern mit dir geredet?"

,,Weiß nicht, hab dir nicht immer zugehört, weil ich mich zu sehr gefreut habe."

,,Das merke ich!", zischt Edward, weswegen ich die Augen verdrehe.

,,Es hat doch bis jetzt alles geklappt, du-" Plötzlich legt Edward seine Hand auf meinen Mund, rennt zurück zu der Nische und presst uns gegen die Wand. Ich möchte mich währen, doch er lässt nicht locker.

Doch dann höre ich eine tiefe Stimme ganz in der Nähe und verstehe sein Verhalten. Jemand ist hier. Sofort wird mein Atmen flach, ich presse mich aus Angst ganz nah an Edward. So nah, dass ich seinen Herzschlag in meinem linken Ohr spüren kann. Ich versuche, so flach wie möglich zu atmen, während ich hoffe, dass wir nicht gesehen werden. Eine Sache, die Edward aber nicht gerade leichter macht, da ich stets von seiner Nähe benebelt werde.

,,Vladimir war gerade bei der Wachablösung mal wieder viel zu unprofessionell. Ich frage mich wirklich, wie der Boss auf die Idee kam, ihn einzustellen", höre ich die tiefe Stimme nun genauer.

,,Ja, vor allem zur Zeit, wo wir so kurz vor dem Durchbruch sind, da können wir uns keine Fehler erlauben", erwidert daraufhin eine etwas hellere Stimme mit einem leichten badischen Akzent.

,,Würden die es mal endlich hinkriegen, das kleine Mädchen zu bekommen, ich meine, so schwer kann das ja wohl kaum sein, oder?"

,,Denke ich auch nicht, so wie sie auf den Fotos aussah, kann sie nicht einmal eine Ameise hochheben, die schlauste scheint sie auch nicht zu sein, also wieso brauchen die so lange?"

,,Kein Ahnung man, aber jetzt will ich erstmal was essen..." Die Stimmen werden immer leiser, mein Atem regulärer, bis sie vollkommen verstummen. Als Edward seine Hand von meinem Mund nimmt, nehme ich das als Signal, dass die Luft rein ist. Ich atme erleichtert auf und entferne mich wieder von Edward, was eine große Erleichterung für mich ist, da ich jetzt wieder normal denken kann.

E.A.T.E.R. - Die FassadeWhere stories live. Discover now