XXXIX.

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Vielen Dank für ganze 1000 Reads! Das freut mich wirklich unglaublich<333

Kapitel 39

Um ehrlich zu sein hätte ich erwartet, dass sobald ich ihr zustimme, Isabelle etwas gesprächiger wird, doch dabei habe ich mich geirrt. Letztendlich artet unser Gespräch darin aus, dass ich sie von meinen Leben vollplappere, während sie mir nur stumm zuhört. Da ist sogar Edward ein besser Gesprächspartner, er kann immerhin kontern.

Da es mich aber keineswegs stört, Monologe über mich selbst oder andere unwichtige Dinge zu führen, ist das für mich kein Problem. Dennoch frage ich mich wirklich, warum Isabelle und ich uns diesbezüglich so unterschiedlich sind. Ich hatte irgendwie gehofft, dass sie mir mehr ähneln würde, abgesehen mal von Aussehen.

Gegen halb sieben verabschieden wir uns voneinander. Ich begebe mich anschließend zu Edward, der gerade in sein Handy blickend auf der Bank sitzt, auf der er bereits vorhin saß. Er bemerkt mich, als ich mich neben ihn setzte und schaut auf. Ich kann nicht genau in Edwards Gesicht sehen, da die Sonne bereits etwas tiefer steht und genau gegen mein Gesicht scheint. Genau gesagt, kann ich fast nichts sehen, weswegen ich versuche, die Sonne mithilfe der Spitze meines Strohhuts abzuschirmen, indem ich diesen etwas verbiege.

,,Und wie lief es?", fragt mich Edward, woraufhin ich meine Augen zusammenkneife und sehe, dass er dabei aufsteht. So folge ich Edward, der bereits in Richtung der Allee geht, durch die wir laufen müssen, um nach Hause zu kommen. Etwas erleichtert stelle ich fest, dass die Sonne jetzt nicht mehr so penetrant in meine Augen scheint, da ich jetzt in die andere Richtung gucke.

,,Naja, es war am Anfang verdammt seltsam", beginne ich Edward zu erklären, während ich meinen geliebten Hut kurz vom Kopf nehme, um mir durch die Haare zu wuscheln und ihn schließlich wieder aufziehe. ,,Du hättest mich vorwarnen sollen, dass sie so ungesprächig ist!"

,,Naja, ich dachte mit deiner Gesprächigkeit sollte das doch ganz gut funktionieren. Du hältst vor mir auch immer stundenlange Monologe, ohne dass ich ein mal antworte und das stört dich nicht", bedenkt Edward und ich muss zugeben, dass er dabei schon Recht hat. Wenn ich stundenlang über Filme, das Leben oder sonst noch etwas philosophiere, rede ich zwar rein theoretisch mit Edward, doch eingentlich führe ich Selbstgespräche. Ich bin mir nicht ein mal so sicher, ob er mir dabei zuhört. Vincent hat das nie gemacht. Er ist ein wirklich schlechter Zuhörer.

,,Hörst du mir denn überhaupt zu, wenn ich so viel rede?", hinterfrage ich Edwards Vermutung also, da ich mir nicht vorstellen kann, dass er das tut.

,,Klar, jedes Mal. Gestern hast du zum Bespiel eine halbe Stunde darüber philosophiert, dass man einfach aufhören sollte, Fleisch zu produzieren, damit der CO2 Gehalt der Luft nicht weiter ansteigt. Den wissenschaftlichen Teil des Monogrs hast du jedoch ziemlich kurz gehalten, meistens ging es darum, dass es viele Menschen geben würde, die es und ich zitiere: nicht so cool fänden, wenn sie kein Fleisch mehr essen dürfen."

Erstaunt blicke ich Edward an. Er hat mir gestern wirklich zugehört! Wie kann ein Mensch nur so aufmerksam sein? Und wie kann Edward, jedes Mal wenn ich denke, er wäre der coolste Mensch, dem ich je begegnet bin, beweisen, dass er noch viel toller als gedacht ist? ,,Wow, ich hätte nie gedacht, dass du mir so gut zuhörst", staune ich weiterhin und schaue lächelnd hoch zu Edward.

Was ich aber dabei vergesse ist, dass immer wenn ich meine Augen von dem Weg vor mir nehme, ich mit Garantie stolpere, weswegen ich zwei Sekunden später über den Bordstein stolpere, mich jedoch noch im letzten Moment fasse und nicht auf der Nase lande. Für dieses kleine Missgeschick handle ich mir einen belustigten Blick von Edward ein, den ich mit einem Augenrollen beantworte. ,,Nun ja", entgegnet mir Edward schließlich . ,,Du erzählst gelegentlich echt spannende Dinge."

E.A.T.E.R. - Die FassadeWhere stories live. Discover now