11. Kapitel

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Ich hatte meinen Vater, Daphne und Draco so gut wie möglich gemieden. Es waren ein paar Tage vergangen und wir saßen in der Halle und aßen unser Abendessen .

"Ha!", sagte Harry, als er das Paket aufgemacht hatte und ein neues Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene zum Vorschein kam.

"Oh, gut", sagte Hermine erfreut. "Jetzt kannst du dieses voll gekritzelte Buch zurückgeben."

"Bist du verrückt?", sagte Harry. "Das behalte ich! Sieh mal, ich hab mir was überlegt...", er zog das alte Exemplar von Zaubertränke für Fortgeschrittene aus seiner Tasche. "Diffindo!" Der Umschlag fiel ab. Das Gleiche tat er mit dem nagelneuen Buch. Dann tauschte er die Umschläge aus, tippte auf beide und sagte "Reparo!"

"Harry!", sagte Hermine.

"Ich geb Slughorn das neue zurück. Er kann sich nicht beschweren, es hat neun Galleonen gekostet.

"Jemand gestorben, den wir kennen?", fragte Ron.

"Nein, aber es gab noch mehr Dementorenangriffe", sagte ich. "Und eine Festnahme."

"Klasse, wer?", fragte Harry

"Stan Shunpike", antwortete Hermine, die zusammen mit mir die Zeitung las.

"Was?"

"'Stanley Shunpike, Schaffner des beliebten magischen Transportmittels Der Fahrende Ritter, wurde wegen Verdacht auf Betätigung als Todesser festgenommen. Mr Shunpike, 21, wurde gestern spät in der Nacht nach einer Razzia in seiner Wohnung in Clapham verhaftet ...'"

"Stan Shunpike, ein Todesser?", sagte Harry. "Unmöglich!"

"Vielleicht stand er unter dem Imperius-Fluch", sagte Ron. "Das weiß man nie."

"Sieht nicht danach aus", sagte Hermine, "Hier heißt es, er sei verhaftet worden, nachdem jemand zufällig mitbekam, wie er in einem Pub über die geheimen Pläne der Todesser sprach. Wenn er unter dem Imperius-Fluch war, hätte er wohl kaum irgendwo rumgestanden und über ihre Pläne getratscht, oder?"

"Hört sich an, als wollte er vortäuschen, dass er mehr weiß, als er tatsächlich wusste", sagte Ron. "Ist das nicht der, der auch behauptet hat, er würde Zaubereiminister werden, als er diese Veela angraben wollte?"

"Ja, genau der", sagte Harry. "Keine Ahnung, was die vorhaben, wenn sie Stan tatsächlich ernst nehmen."

"Die wollen wahrscheinlich den Eindruck erwecken, als würden sie durchgreifen", sagte ich stirnrunzelnd. "Die Leute haben schreckliche Angst - habt ihr gehört, dass die Eltern der Patil- Zwillinge möchten, dass sie nach Hause kommen? Und Eloise Midgeon hat man schon von der Schule genommen. Ihr Vater hat sie gestern Abend abgeholt."

"Wie bitte?", sagte Ron. "Aber Hogwarts ist sicherer als ihre Häuser, garantiert! Wir haben Auroren, und die ganzen zusätzlichen Schutzzauber, und wir haben Dumbledore!"

"Ich glaub nicht, dass wir ihn die ganze Zeit über haben!", sagte Hermine sehr leise. "Ist es euch nicht aufgefallen? Sein Platz war diese Woche so oft leer wie der von Hagrid. Ich glaube, er hat die Schule verlassen, um irgendwas mit dem Orden zu machen", sagte Hermine. "Ich meine ... das sieht doch alles ernst aus, oder?"





Zwei Wochen nach Schulstart waren die Auswahlspiele für Gryffindor. Das halbe Haus war gekommen. Von kleinen, nervösen Erstklässlern bis hin zu den Siebtklässlern.
Hermine und ich hatten uns auf die Tribüne gesetzt um bei den Testspielen zu zusehen. Ron würde es wieder als Hüter ausprobieren.
Cormac McLaggen, den ich bei Slughorn getroffen hatte war ebenfalls da. Harry teilte das Haus Gryffindor in Gruppen auf und die zweite Gruppe bestand aus den zehn albernsten Mädchen die ich je gesehen hatte.

"Romilda Vane...", sagte Hermine genervt. "Sie will bestimmt was von Harry."

"Sie war im Zug bei uns und wollte Harry zu sich ins Abteil holen."

"Wirklich?"

"Ja. Sie sagte er brauch nicht mit uns - also Neville, Luna und mir - abhängig."

"Wir kann sie es wagen."

"Ich glaube sie wusste nicht, wer ich bin."

"Niemand würde es mit dir aufnehmen. Zumindest niemand, dem seine Noten in Verteidigung gegen die dunklen Künste wichtig ist."

"Da magst du recht haben..."

"Wer ist eigentlich diese neue? Snow heißt sie glaube ich."

"Oh Delaja", murmelte ich. "Ich kenne sie anscheinend auch schon seit ich klein bin. Genauso wie Draco."

"Was ist zwischen euch beiden los?"

"Draco und mir?", fragte ich, während die Mädchen vom Feld verwiesen wurde und die Dritte Gruppe aufs Feld kam.

"Ja zwischen Malfoy und dir."

"Ich weiß nicht, was ich von ihm halten soll. Er hat sich wirklich komisch verhalten... Das in der Winkelgasse..."

"Soph, willst du nicht lieber nochmal mit ihm reden?"

"Ich hab die letzten zwei Wochen weder mit ihm noch mit meinem Vater geredet."

"Geh doch nächste Woche mit ihm nach Hogsmeade."

"Mit Draco?"

"Mit wem denn sonst?"

"Aber..."

"Vielleicht hat das ganze ja einen Grund."

"Hermine", begann ich, "was ist, wenn Harry doch recht hat mit seiner Vermutung?"

"Dass er ein Todesser ist?", fragte Hermine und ich nickte. "Ich glaube nicht, dass er einen sechzehn Jährigen bei sich aufnimmt."

Nach zwei Stunden hatte Harry drei Jäger ausgesucht: Katie Bell, die schon seit seinem ersten Schuljahr im Team war, Demelza Robins, die besonders gut Klatschern ausweichen konnte, und Ginny. Treiber wurden Jimmy Peakes, ein kleiner, aber breitbrüstiger Drittklässler und Richie Coote.

"Ich dachte schon, diesen vierten Strafschuss würd ich verpassen", sagte Ron glücklich nach dem Testspiel "War 'n raffinierter Schuss von Demelza, habt ihr den gesehen, der hatte so 'nen leichten Drall..."

"Ja, ja, du warst großartig", erwiderte Hermine.

"Jedenfalls war ich besser als dieser McLaggen", sagte Ron. "Habt ihr gesehen, wie er bei seinem fünften in die falsche Richtung gerumpelt ist? Sah aus, als hätte ihm jemand einen Verwechslungszauber ...", Hermine, die diesen Zauber tatsächlich ausgeführt hatte wurde dunkelrosa im Gesicht.

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