20. Kapitel

1.2K 70 4
                                    


Am Abend kam Remus zu Besuch und er brachte einen Gast mit sich.

"Mum!", rief ich voller Freude. "Was machst du hier?"

"Remus hat mich mitgenommen. Wo ist Sabrina?"

"Du weißt von ihr?"

"Dein Vater hat mir einen Brief gesendet..."

"Sie ist mit Fred und George unterwegs", antwortete ich und führte meine Mutter ins Wohnzimmer, wo Remus sich bereits mit Harry und Mr. Weasley unterhielt.

"Halten die etwa immer noch Stan Shunpike fest?", fragte Harry.

"Ich fürchte, ja", sagte Mr Weasley. "Ich weiß, dass Dumbledore versucht hat, bei Scrimgeour persönlich ein Wort für Stan einzulegen ... ich meine, jeder, der Stan selbst befragt hat, gibt zu, dass er ungefähr so viel von einem Todesser hat wie diese Mandarine ... aber in der Führungsetage will man den Eindruck vermitteln, dass es gewisse Fortschritte gibt, und 'drei Leute verhaftet' klingt besser als 'drei Leute irrtümlich verhaftet und wieder freigelassen' ... aber noch mal, das ist alles streng geheim ..."

"Ich werd nichts ausplaudern", sagte Harry. Er zögerte einen Moment. "Mr Weasley, erinnern Sie sich noch, was ich Ihnen am Bahnhof gesagt habe, als wir zur Schule gefahren sind?"

"Ich habe nachgeforscht, Harry", antwortete Mr Weasley sofort. "Ich hab das Haus der Malfoys tatsächlich durchsucht. Da war nichts, was nicht hätte dort sein dürfen, weder was Kaputtes noch was Ganzes."

"Jaah, ich weiß, ich hab im Propheten gelesen, dass Sie nachgesehen haben ... aber ich hab da noch etwas anderes ... also, das ist schon was Handfestes ...", und Harry erzählte Mr Weasley und Remus alles, was er wusste. Mum und ich standen ruhig im Raum und ich verdrehte die Augen.

"Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, Harry", sagte Mr Weasley, "dass Snape vielleicht einfach nur so getan hat..."

"Dass er so getan hat, als würde er Hilfe anbieten, um herauszufinden, was Malfoy vorhat?", sagte Harry rasch. "Ja, ich dachte mir, dass Sie das sagen würden. Aber wie wollen wir das rauskriegen?"

"Es ist nicht unsere Sache, das herauszukriegen", sagte Remus. "Das ist Dumbledores Sache. Dumbledore vertraut Severus, und das sollte uns allen genügen."

"Aber", sagte Harry, "angenommen - nur angenommen, Dumbledore irrt sich bei Snape..."

"Das wird immer wieder behauptet", mischte sich meine Mutter ein und setzte sich nun neben Remus.

"Es geht letztendlich darum, ob man Dumbledores Urteil vertraut oder nicht. Ich tue es; deshalb vertraue ich Severus."

"Aber Dumbledore kann Fehler machen", wandte Harry ein. "Er sagt es selber. Und Sie...", er blickte Lupin direkt in die Augen. "...mögen Sie Snape wirklich?"

"Ich mag Severus nicht, aber er ist mir auch nicht zuwider. Nein, Harry, ich sage es ganz ehrlich. Wir werden vielleicht nie Busenfreunde werden, nach all dem, was zwischen James und Sirius und Severus geschehen ist, da liegt zu viel Bitterkeit drin. Aber ich vergesse nicht, dass Severus in dem Jahr, als ich in Hogwarts unterrichtet habe, jeden Monat den Wolfsbann-Trank für mich zubereitet hat, und zwar tadellos, so dass ich nicht wie sonst bei Vollmond zu leiden hatte."

"Aber es ist ihm 'zufällig' rausgerutscht, dass Sie ein Werwolf sind, und deshalb mussten Sie gehen!", sagte Harry zornig.

"Das wäre ohnehin durchgesickert. Wir wissen beide, dass er meine Stelle wollte, aber er hätte mir viel mehr schaden können, wenn er den Zaubertrank verpfuscht hätte. Er hat dafür gesorgt, dass ich gesund blieb. Ich muss ihm dankbar sein."

Always - Loved youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt