28. Kapitel

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"Drac?", fragte ich vorsichtig. Er lag - immer noch in seinem weißen Hemd - im Krankenflügel und hatte die Augen geschlossen. Er murmelte leise irgendwas und nahm seine Hand unter der Bettdecke hervor. "Drac?", wiederholte ich und nahm seine Hand.

"Soph...", murmelte er und drückte meine Hand kurz. Die Tür des Krankenflügels schlug auf und Sabi, Delaja und Daphne stürmten hinein.

"Dein Vater hat uns erzählt, was passiert war", erklärte Delaja. "Er klang echt besorgt."

"Wie geht es ihm?", fragte Daphne und legte ihre Hand auf seine Stirn. "Er hat Fieber", stellte sie fest.

"Schläft er?", fragte Sabi leise.

"Ich glaube schon", antwortete ich.

"Nein", sagte Draco leise und öffnete langsam  die Augen.

"Du sahst besser mit geschlossenen Augen aus", neckte Delaja ihren besten Freund.

"Lustig..."

"Wie geht es dir?", fragte ich besorgt.

"Den Umständen entsprechend...", murmelte er und versuchte sich hinzusetzen.

"Mr. Malfoy! Bleiben Sie liegen!", schrie Madam Pomfrey streng und Draco legte sich wieder hin.

"Wieso warst du da, Soph?", fragte er.

"Nun...", stammelte ich.

"Wir wussten, dass du nicht zum Kabinett wolltest", unterbrach Delaja mich. "Sei froh, dass sie da war."

"Snape hat mich gerettet...", flüsterte er.

"Ja das hat er", antwortete ich. "Und du bist sicher, dass du okay bist?"

"Mir geht es gut", sagte Drac.

"Wann kannst du wieder raus?"

"Sagen wir es so... ich kann das Weasley-Lied singen. Ohne, dass Soph was davon mitbekommt."

"Bis Samstag?"

"Madam Pomfrey sagt, dass ich Sonntag raus könnte."

"Das kann sich aber auch noch ändern, Mr. Malfoy", fügte Madam Pomfrey hinzu die gerade mit einem Saft ankam. "Es kann auch länger dauern. Diptam wirkt immer unterschiedlich und Sie mein lieber haben einen ziemlich starken Zauber abbekommen. Trinken Sie das."

"Wer war das eigentlich?", fragte Delaja und deutete auf eine der Narben, die Drac auf seinem Gesicht hatte.

"Potter."

"Harry?", stieß Sabi ungläubig aus.

"Potter?", schrien die beiden anderen und ich nickte.

"Er hat herausgefunden, wer diese Mädchen mit den Waagen sind", erklärte ich.

"Er hat Crabbe und Goyle erkannt?", fragte Drac und setzte sich schlagartig hin.

"Leg dich sofort wieder hin!", fuhr ich ihn an.

"Also weiß er, was ich mache?"

"Nein. Weiß er nicht. Er versucht nur rein zu kommen und er ist sich ziemlich sicher, dass du für ihn arbeitest."

"Er kommt nicht in den Raum rein. Wir sind letztes Jahr nur reingekommen, da wir wussten, wie der Raum aussah."

"Aber wie kam ich dann in den Raum der Wünsche?"

"Ich hab ein paar Personen eintritt gewährt, aber Potter gehört ganz sicher nicht dazu."

"Außerdem sind wir bald fertig", fügte Delaja hinzu.

"Und ihr wisst immer noch nicht warum ihr das machen müsst?", fragte ich.

"Nein", sagte Delaja nachdem sie kurz zu Draco gesehen hatte.

"Nun... Harry kann jetzt am Samstag kein Quidditch spielen", sagte ich.

"Also doch vierter Platz, nicht wahr?", fragte Drac und versuchte zu lächeln.

"Und dir fehlt wirklich nichts?", fragte Daphne besorgt.

"Mir geht es gut. Also ganz okay. Den Umständen entsprechend."

"Du bist blass."

"Ich werde Potter wenn ich wieder draußen bin..."

"Draco", sagte Delaja streng. "Potter weiß Bescheid,  dass wir was machen. Geh ihm lieber aus dem Weg."



"Wie geht es meinem Draci?", kreischte Parkinson. Sie hatte vor der Großen Halle auf mich gewartet und stürmte mich zu.

"Deinem Draci?", fragte ich lachend. "Wieso gehst du nicht selbst zu ihm?"

"Er schläft immer wenn ich da bin."

"Tja..."

"Sag mir wie es ihm geht!"

"Den Umständen entsprechend", sagte ich ehrlich und machte mich auf dem Weg zu meiner ersten Stunde. Den gestrigen  Tag hatte ich zusammen mit Delaja, Daphne, Sabi und Draco im Krankenflügel verbracht.





"Wie geht es Malfoy?",fragte Hermine plötzlich. Wir warteten vor der Tür meines Vaters.

"Den Umständen entsprechend", sagte ich.

"Harry hat das Buch entsorgt", erklärte sie.

"Toll", sagte ich genervt.

"Du weißt, dass es Harry nicht gewollt hat, oder?"

"Ja schon...", murmelte ich, doch ich konnte Harry nicht verzeihen. Zumindest jetzt noch nicht.  Draco lag immer noch im Krankenflügel mit unzähligen Narben und auf den Unterricht konnte ich mich kein bisschen konzentrieren, was jeder Lehrer bemerkte. Jedoch hatte sich das gestrige Ereignis herumgesprochen. Alle Lehrer wussten Bescheid und die Maulende Myrte war anscheinend in jedem Klo aufgetaucht und hatte die Geschichte erzählt. Harry bekam böse Blicke von den Gryffindors, die sauer waren, dass ihr Kapitän nicht mit spielen durfte und die Slytherins pöbelten Harry nur an. Ich war überrascht, dass Parkinson ihm noch keinen Fluch auf den Hals gejagt hatte. Schließlich war es ja ihr Draci.

"Es reicht", zischte ich in der letzten Stunde zu Crabbe und Goyle, die Harry die ganze Zeit über nervten und blöde Witze über den vierten Platz der Gryffindor-Mannschaft machten. Harry sah mich dankend an, doch ich schüttelte nur den Kopf und starrte zum Boden. Und ich hatte ihn noch mit diesem bescheuerten Buch unterstützt und gesagt, dass es wohl niemanden verletzen würde. Und wo waren wir jetzt? Draco wäre fast verblutet, wenn mein Vater uns nicht gefunden hätte.


"Sophie?"

"Was?", fragte ich genervt. Ich wollte nicht mit Harry reden.

"Ich... ich wollte mich nochmals entschuldigen... ich wollte das wirklich nicht."

"Ich weiß", antwortete ich ruhig, obwohl mein inneres tobte.

"Ich habe das Buch nicht mehr."

"Ich weiß. Hermine hat es mir gesagt."

"Wie geht es Malfoy?"

"Ganz gut, doch er hat immer noch viele Narben und muss viel Diptam nehmen, da dieser Fluch anscheinend ziemlich stark war."

"Ich wusste nicht,  was er bewirkte", erklärte Harry. "Es hieß gegen Feinde und Malfoy ist..."

"... Dein Feind. Ich weiß"

"Aber der Fluch fiel mir einfach so ein und Malfoy wollte..."

"Ich weiß. Er wollte dich foltern. Würde es dir was ausmachen, wenn ich jetzt gehe?", fragte ich.

"Oh... ähm natürlich... geh... ich wollte dich nicht aufhalten..."

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1. Wie fandet ihr das Kapitel?
2. Was hat euch gut/ nicht gut gefallen?
3. Welches Harry Potter Buch magst du am wenigsten?

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