Tag 4

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»Leidenschaftliche Wärme
– leidenschaftliche Kälte.«

Die leichte Sonne die in mein Gesicht scheint weckt mich aus meinem unruhigen Schlaf

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Die leichte Sonne die in mein Gesicht scheint weckt mich aus meinem unruhigen Schlaf. Schnell richte ich mich auf und halte nach Yanik ausschau, welcher - wie immer - tief und fest schläft. Der gestrige Tag ging an seine Nerven und er hat das Recht sich voll und ganz auszuruhen, bevor wir wieder in die eisige Kälte geschickt werden.

Ich schließe die Augen und versuche mein schnell schlagendes Herz zu beruhigen. Diese Nacht wurde ich von Albträumen geplagt, aus denen ich mich nicht befreien konnte. Vor meinem Inneren blitzen Bilder auf, von Wasser, einem hellen Licht und schließlich einer Schneeflocke. Alles Ausschnitte meiner Träume letzter Nacht.

Ich blicke mich vorsichtig in dem hölzernen Heim um. Wie skuril es doch war, dass wir bei einem Fremden übernachten, den wir kaum kennen. Er hätte ein Mörder sein können.

Damian. Wo ist er überhaupt?

Ich stehe auf und ziehe mir meine Jacke über. Dann verlasse ich den Raum und trete hinaus ins Freie. Kalter Wind peitscht mir ins Gesicht, doch ich friere nicht so, wie ich es sollte. Als ich über das Gelände lucke sehe ich zunächst nichts außer Schnee doch dann erkenne ich Damian. Er steht dort unten, an einem Baum. Seine Hände sind von lederartigen Boxhandschuhen bedeckt, mit denen er immer wieder gegen einen Baum schlägt. Offensichtlich trainiert er, oder lässt seinen Frust los.

Ich lehne mich an das Geländer und beobachte ihn. Er trägt nur einen blauen Pulli und eine schwarze Hose. Ihm muss kalt sein. Seine Haare liegen verstreut auf seinen Kopf, was unverschämt gut aussieht. Sein Rücken ist zu mir gedreht, weshalb ich sein Gesicht nicht sehen kann. Aber wahrscheinlich ist es wutverzerrt.

Doch dann hört er damit auf, den Baum zu zerschlagen und bleibt reglos stehen. Seine Brust hebt und senkt sich sehr stark.

,,Eisprinzessin. Es ist nicht nett fremde Leute zu beobachten.", er dreht sich zu mir und reckt den Kopf in die Höhe. Einzelne Strähnen kleben an seiner Stirn und sein Hals ist mit Schweiß bedeckt.

Ich schüttle den Kopf und verdrehe die Augen. Dann klettere ich nach unten und gehe auf ihn zu. Er beobachtet mich genau. Jeden Schritt den ich auf ihn zugehe wird von ihm genaustens betrachtet.

,,Kann ich dich mal was fragen?", platze ich einfach hinaus und sehe in seine schwarzen Augen.

,,Klar.", er zuckt die Schultern und macht sich daran die Lederbänder von seinem Arm zu entfernen.

,,Wieso hast du uns mit zu dir genommen? Wieso lässt du uns vorübergehend hier wohnen? Du kennst uns doch nicht."

,,Vielleicht, weil ich nicht mehr alleine sein will.", er seufzt tief und fährt sich durch das dunkle, dichte Haar. Ohne mich anzusehen.

Ich öffne meinen Mund und will etwas erwidern, doch es kommen keine Worte herraus. Weshalb ich ihn wieder schließe und stattdessen mit meinen Fingern spiele. Dabei fällt mir auf, dass ich keine Handschuhe trage. Und komischerweise sind meine Finger nicht kalt, oder besser gesagt spüre ich die Kälte nicht.

Als ich das nächste mal zu Damian blicke starrt er auf meine Hand und ich weiß ganz genau was er gerade entdeckt hat. Seine dunklen Augenbrauen ziehen sich zusammen und eine Falte bildet sich dazwischen.

,,Was ist das?", seine Stimme ist belegt. Dann erfasst er mein Handgelenk und zieht es, ziemlich grob, zu sich, weshalb ich einige Schritte auf ihn zugehen muss. Er starrt noch immer mein Mal an als könnte es ihn, sobald er weg sieht, anfallen. ,,Du bist eine Frost, oder?"

Seine Augen funkeln mich böse an. Von der offenen Art zuvor ist nichts mehr da, stattdessen ist er wieder kalt und unerreichbar geworden.

Aber. Was?

Woher weiß er meinen Nachnamen? Ich habe ihn ihm nie verraten und hatte es ehrlich gesagt auch nicht vor. Aber augenscheinlich kennt er mich oder eine Frost. Also hat das Mal etwas mit meiner Familie zu tun.

,,Wovon redest du?", frage ich verwirrt. Nun bilden sich noch mehr Fragen in meinem Kopf.

,,Tu doch nicht so. Ich hätte wissen müssen, dass du eine Frost bist. Dein Haar verrät dich.", seine Stimme ist forsch und dunkel.

Automatisch fahre ich mir durch die Haare, als diese Bemerkung kommt. Wovon redet Damian?

,,Ich habe wirklich keine Ahnung wovon du redest!", ich versuche meine Stimme nicht mehr so zerbrechlich sondern stark klingen zu lassen. Ohne Erfolg.

,,Lass sie los!", ertönt die Stimme meines Bruders. Ich drehe den Kopf um und erblicke Yanik oben am Baumhaus stehen.

,,Du weißt wirklich absolut nichts?", Damian ignoriert Yanik und starrt mir immer noch in die Augen, während sein heißer Atem auf meinem Gesicht abpraselt. ,,Gut. Dann werde ich euch ahnungslosen Kinder aufklären."




Nicht allzu lange später sitzen wir wieder im Baumhaus. Ich sitze dicht an Yanik und Damian hat sich vor uns hingesetzt. In seinen Händen ein Schwert, das er gerade schleift.

,,Nun gut. Erzähl schon.", fordere ich ihn auf. Ich bin wissensdurstig und will endlich Antworten haben. Seit diese Schneeflocke auf meinem Handrücken aufgetaucht ist ging mein gesamtes Leben bergab. Es sind erst 4 Tage her, als sie mich verbannt haben, doch es fühlt sich so viel länger an.

,,Alles mit der Ruhe, Eisprinzessin.", ein schelmisches Grinsen bildet sich auf Damians Gesicht und verleiht seinem sonst so grimmigen Gesichtsausdruck ein wenig Weiche. ,,Du bist eine Frost. Ich nehme an, dass Yanik ebenfalls Frost heißt. Dieses Zeichen auf deiner Hand.", er deutet auf meine rechte Hand, die in meinem Schoß liegt. „Lässt jeden erkennen, dass du eine Frost bist. Weshalb du es besser immer verdeckst. Zumindest vorerst.", erklärt er weiter. Während seiner Erzählung schleift er sein Schwert was immer wieder ein Zischen durch die Luft wirft.

,,Und wieso habe ich so etwas nicht?", mischt Yanik sich ein. Sein Fuß ist noch immer mit einem T-Shirt umwickelt und lieg ausgestreckt auf dem Holzboden.

,,Weil deine Schwester eine der Auserwählten ist. Sie wurde auserkoren, dieses Mal zu tragen. Zusätzlich wird ihre Magie erwachen, wenn sie das nicht schon längst ist.", Damians schwarzen Augen suchen meinen Blick. Während meine eisblauen Augen die Wand hinter ihn anstarren und in Erinnerungen schwelgen.

Vor mir blitzt ein Bild auf, wie ich eines der Zelte zerstöre. Mit nur einer Handbewegung. Unkontrolliert. Ein Eisstrahl ist direkt in das Zelt gekracht und die Behausung ist zerfallen.

„Was redest du da?", hauche ich ungläubig. Ich will es nicht glauben.

,,Es gibt vier Auserwählte auf dieser Welt. Eine Davon bist du, Katara, und ich."

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Eiszeit - ein Kampf ums Überleben [WIRD ÜBERARBEITET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt