Tag 13

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Teil 2

»Feuer und Eis,
heißes Blut und kalter Schweiß,
ertränken meine Seele,
ist dies dein Preiß? «

»Okay, wenn ihr euch dann genug angestarrt habt, könntet ihr mich bitte auch befreien, bevor die anderen Wachen kommen?«, die Angst in Yaniks Stimme, die daher kommt, dass er befrüchtet hier bleiben zu müssen, lässt mich zunächst kichern, doch dan...

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»Okay, wenn ihr euch dann genug angestarrt habt, könntet ihr mich bitte auch befreien, bevor die anderen Wachen kommen?«, die Angst in Yaniks Stimme, die daher kommt, dass er befrüchtet hier bleiben zu müssen, lässt mich zunächst kichern, doch dann befreie ich ihn schnell.

»Und nun raus hier!«, meint Damian und reißt die Tür auf.

Wir folgen ihnen schnell, wobei ich Yanik mein Schwert reiche und das andere hastig vom Boden aufhebe.

Wir rennen ziellos durch die Gänge. Plötzlich hält Damian an und scheucht uns zurück. An die Wand gepresst und mit leisen Atem warten wir, bis zwei Wachen an uns vorbei gegangen sind. Es fühlt sich alles an wie in einem Traum. In Trance, von Watte umhüllt. Und jede meiner Bewegungen verläuft wie sie sollte. Als würde ich schon ein Leben lang gegen die Anhänger Cantors kämpfen.

»Wir müssen Lorenzo finden.«, flüster Damian als die Luft rein ist. »Er ist für sie nun überflüssig. Er hat seinen Dienst abgeleistet, sie werden ihn umbringen.«

»Er hat dich verraten, schon vergessen?«, schnauzt Yanik. Es ist offensichtlich, dass er diesen Ort so schnell wie möglich verlassen will. Ohne aufgehalten zu werden. Aber Damian hat recht.

»Ich kenne ihn mein Leben lang, Yanik. Und du hast absolut keine Ahnung, was diese Männer mit einem machen, okay?«, mit angespannten Schultern blickt Damian um die Ecke. Ich könnte schwören, dass ich die Räder in seinem Kopf drehen höre, während er sich einen Plan überlegt.

»Okay. Wir müssen die Todeskammer finden, dort werden sie ihn hinbringen. Aber sie werden bald Alarm schlagen, sobald sie merken, dass wir nicht in unseren Zellen sind.«, Damian klingt panisch und die Sache scheint aussichtslos.

»Der Weg von meiner Zelle hier her dauerte genau 54 Schritte. Das sind ca 38 Meter. Das legen wir vielleicht in 5 bis 10 Minuten hin.«, Yanik denkt mal wieder laut und lässt sein Genie Hirn auftreten.

»Sie werden also bald merken, dass wir geflohen sind.«, Damian seufzt und sieht sich suchend um.

Während die beiden Jungs offenbar scharf nach einem Plan suchen, muss ich immer wieder auf Damians Flamme starren. Es sieht aus wie ein Tattoo. Und es lässt ihn mächtiger, stärker, erscheinen.

Nun machte sich auch mein Kopf daran, einen Plan zu schmieden. Obwohl ich ganz genau wusste, dass ich eine Versagerin darin war. Ich erinnere mich noch, als ich mit 13 einen Aprilstreich machen wollte, aber völlig versagte. Ich sollte einfach nur ein verdammtes Furzkissen unter den Polster, des Sessels auf dem meine Großmutter saß, legen. Doch auch darin scheiterte ich jämmerlich.

Bei dem Gedanken am meine Oma verziehe ich das Gesicht. Die Erinnerungen schmerzen noch immer. Sie haben sich in meine Seele gebrannt.

»Ich glaube, wir müssen diese Kammer nicht einmal finden.«, flüstert Yanik.

Verwirrt sehe ich ihn an. Damian scheint zunächst auch nicht zu begreifen, wovon mein verrückter Bruder spricht. Doch als er mit den Finger auf jemanden zeigt, wir ihn folgen verstehen wir. Lorenzo wird nämlich gerade von zwei Männern einen Gang hinunter geführt.

»Okay. Unauffällig folgen, verstanden? Wir dürfen nicht zu weit ran.«, befiehlt Damian.

»Und was dann?«

»Weißt du, das weiß ich noch nicht.«, Damian sieht mich an, sein Gesicht ist ernst doch ich kann seinen Mundwinkel kurz zucken sehen.

Damian Fire hat wirklich einmal gelächelt.

Lustig, dass er genau in dieser Situation lächelt.

Auf leisen Sohlen schleichen wir hinter den Wachen her. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals und ich befürchte, dass sie sich jeden Moment umdrehen und uns entdecken.

Sie biegen um eine Ecke und einer der beiden Männer blickt nach hinten, wahrscheinlich aus Gewohnheit. Ich dachte schon, er würde mich entdecken und unsere ganze Aktion wäre zum Scheitern verurteilt, doch dann packen mich zwei Hände und ziehen mich mit.

Zunächst wollte ich schreien, doch dann erkannte ich, dass Damian sich über mich gebäugt und mich aus der Sicht der Wachen gerettet hat, ehe ich reagieren konnte.

Sein muskulöser Körper bedeckt meinen beinahe völlig und sein warmer Atem, der stoßweise geht, bläst in mein Gesicht.

Yanik neben uns hat die Luft angehalten und sich fest an die Wand gedrückt. Zunächst hatte ich keine Ahnung was los war, doch dann nahm ich Stimmen war. Weitere Wachen, die womöglich einen Rundgang machen.

Als sie immer näher kommen presst Damian sich instinkiv näher an mich ran. Auch er hält nun die Luft an und ich versuche nicht so offensichtlich zu zittern.

Jedesmal, wenn ich Angst hatte, begann mein Körper automatisch zu zittern. Als würde ich frösteln.

Erst jetzt bemerke ich, dass wir in einer Gangabzweigung stehen, die sehr viel Schatten bietet um uns zu decken.

Die Stimmen kommen immer näher und sind schließlich bei uns angekommen. Meine Angst vergrößerte sich nocheinmal um ein Stück und ich krallte mich ohne nachzudenken in Damians Jacke. Ihn jedoch schien das nicht zu stören, oder er behält sich seine dämmlichen Sprüche für danach auf. Wenn es ein danach gibt.

Die Spannung fällt von meinen Schultern, als die Wachen ohne zu stoppen an uns vorbei gehen. Auch Damian entspannt sich sichtlich und atmet schwer aus. Yanik jedoch scheint immer noch unter Schockstarre zu stehen, denn er starrt unbeirrt auf die Wand vor ihm und ist so angespannt wie eine Statue.

»Fast hättest du uns auffliegen lassen, Eisprinzessin.«, haucht Damian und ich kann nicht anders als in seine dunklen Augen zu blicken, die sich nun ein Stück weit geöffnet haben.

»Haha.«, flüstere ich und dränge mich an ihm vorbei, um zu meinem Bruder zu gehen. »In spätenstens einer Minute wissen alle, dass wir nicht in unseren Zellen sind.«

»Dann müssen wir uns beeilen.«

Eiszeit - ein Kampf ums Überleben [WIRD ÜBERARBEITET]Where stories live. Discover now