Eiszeit - ein Kampf ums Überleben [WIRD ÜBERARBEITET]

Tag 7

»Lufthauch

Ich beginne zu wanken
Komme aus dem Gleichgewicht
Durchbreche sämtliche Schranken
Doch falle nicht.«

Sie prescht auf den Boxsack vor ihr ein. Mit all ihrer Kraft schlägt sie darauf ein und versucht ihre Wut darauf auszulassen. All die Wut die sie hat, weil sie auserwählt wurde.

,,Euphoria, konzentriere dich.", schimpft der Mentor des Mädchens.

In ihr steigt erneut die Wut hoch. Doch diesesmal nicht auf die Götter, sondern auf diesen Mentor, der denkt, ihr helfen zu können.

,,Wissen Sie, das versuche ich. Schon die ganze Zeit. Aber denken Sie wirklich, dass es so schneller geht, wenn sie mich pausenlos bewachen und beobachten?", das Mädchen wedelt aufgebracht mit den Händen in der Luft. Und ihr braunhaariger Pferdeschwanz fliegt in der Luft.

,,Na gut, Euphoria. Beruhige dich. Ich werde das Zimmer verlassen. Ich komme in einer Stunde wieder, aber bis dahin will ich Ergebnisse sehen.", der Mentor sieht sie bedrohlich an und verlässt anschließend den Raum.

Euphoria schließt die goldenen Augen und holt tief Luft. Versucht sich zu beruhigen. Wieder zu Atem zu kommen. Und sich auf ihren Plan vorzubereiten. Sie geht ihn immer wieder in ihren Kopf durch und überlegt, was schief gehen könnte.

Dann entscheidet sie sich und öffnet das Deckenhohe Fenster. Um diese Uhrzeit sind nicht mehr viele Menschen im Garten, was ihr eine bessere Flucht ermöglicht.

Nocheinmal holt sie Luft und springt hinaus ins Freie. Die Tatsache, dass sie im dritten Stock ist stört sie dabei nicht. Ihre Magie ist die Luftmagie. Und sie hat in dieser kurzen Zeit genug gelernt. Das einzige, wofür sie ihrem Mentor dankbar ist. Hätte er sie nicht wie einen Tiger im Käfig behandelt und selten raus gelassen würde sie bleiben.

Aber Aiolos will, dass sie flieht. Und um ehrlich zu sein wollte Euphelia schon immer von diesem Tempel fliehen. Endlich die Luft spüren und wie ihr Haar nach hinten weht.

Nun fliegt sie auf einer Windwolke in die Ferne. Der Sonne entgegen. Tief in die Schneelandschaft und auf der Suche nach ihrer Bestimmung. Und zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sie sich frei.