Tag 25

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»Der Winter hat uns nun recht fest im Griff,
zeigt viele Seen und Flüsse zugefroren.
Gar eisig peitscht der Wind uns um die Ohren,
und auch zur Insel rüber fährt kein Schiff.

Es türmen sich hoch auf aus Eis die Schollen,
und Frost sich nistet ein für ein paar Wochen.
Du denkst, nun sei die Eiszeit ausgebrochen.«

»Guten Morgen, Eisprinzessin

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»Guten Morgen, Eisprinzessin.«, begrüßt Damian mich und beißt nocheinmal von seinem Brot ab, welches wir bei einem kleinen Dorf gekauft hatten.

Wir waren so froh, endlich wieder Menschen zu begegnen. Das Dorf war recht klein und die Menschen darin sehr freundlich. Doch trotzdem hielten wir es für besser, unsere Zeichen zu verdecken. Zumindest für so lange, bis wir wieder gingen.

Wir kauften beinahe den gesamten Bauernmarkt leer. Das Geld kam von Lorenzo, welcher als Hexenmeister gut verdiente.

Es gab auch eine nette kleine Familie, die uns für zwei Tage Unterschlupf gewährte. Sie liesen uns duschen und unsere Klamotten waschen. Diese Dorfmitglieder hatten Glück, denn sie standen etwas abseits, abgeschirmt von dem ganzen Schnee. Wodurch der Schnee ihre Häuser nicht untertauchte.

»Gut geschlafen, Feuerkönig?«, fragte ich und setzte mich neben ihm auf den Baumstumpf.

Er nickt und reicht mir ein Stück Brot, wofür ich mich bedanke.

Euphoria und Yanik scheinen noch zu schlafen. Und Lorenzo liegt in seinem Zelt, denn ich habe ihm zuvor einen Tee gemacht.

Nero liegt vor dem Feuer und lässt sich wärmen, während Draco noch immer schläft und Jocelyn - der Adler von Euphoria - zum jagen aufgebrochen ist.

»Hör mal.«, meint Damian und wendet sich an mich. »Ich glaube zwischen Euphoria und deinem Bruder lief es gestern Nacht ziemlich heiß her.«

Verwirrt sehe ich in seine braunen Augen und höre auf, mein Brot mithilfe meiner Zähne zu verkleinern.

»Was meinst-«, beginne ich doch unterbreche mich selbst. Wie ein Blitz trifft es mich und plötzlich verstehe ich. »Oha.«

Damian grinst vor sich hin und nickt.

Dann wird der Reißverschluss eines Zeltes geöffnet und ein müder Yanik kommt heraus, gleich darauf eine zerstreute Euphoria. Heilige Maria.

Als Yanik mich erblickt wird er auf der Stelle rot und kratzt sich verschämt den Nacken. Wortlos setzt er sich ans Feuer und Euphoria macht es ihm nach. Als sie nach einem Stück Brot greift erkenne ich den fetten Knutschfleck an ihrem Hals.

Ich reiße die Augen auf und sehe wissend zu Yanik, welcher meinem stechenden Blick aus dem Weg geht.

Ich dachte niemals, dass mein Bruder noch vor mir Sex haben würde. Klar, er war zwei Jahre älter als ich aber er schien immer so zurückhaltend und zu sehr in sich gekehrt. Ihn interessierten Mädchen bis vor einem halben Jahr noch nicht einmal.

Mein Blickkontakt bricht ab, als mir jemand den Ellenbogen in die Seite rammt und ich ihn anblicke. Dieser Jemand stellt sich als Damian heraus. »Starr ihn doch nicht so offensichtlich an.«

»Mach ich doch garnicht.«, widerspreche ich.

Damian zieht die Augenbrauen in die Höhe und beginnt zu grinsen.

Ich verdrehe die Augen und richte meine Aufmerksamkeit wieder auf mein, sehr trockenes, Brot.




»Wieso nennt er dich eigentlich immer Eisprinzessin?«, fragt Nero mich als wir gerade weiter gehen. Ich habe es mir auf seinem Rücken bequem gemacht und starre in den Himmel.

»Weiß ich garnicht mehr so genau.« antworte ich wahrheitsgemäß und überlege gerade, was für ein Tier diese Wolke bildet. Ein Hase? Oder doch ein Hund?

Nachdem wir alle gefrühstückt haben, haben wir unsere Sachen gepackt und sind weitergezogen. Lorenzo haben wir auf den Rücken von Darco gepflanzt und wir versuchen ihn so gut wie möglich zu versorgen. Doch er wird immer schwächer und wir können nicht einfach an einem Platz verweilen, weil wir das Schloss so schnell wie möglich erreichen müssen und wir riskieren, gefunden zu werden, wenn wir länger an einem Ort bleiben.

Damian macht sich große Sorgen um den Hexenmeister. Er kannte ihn schon seit er ein Kind war und vertraute ihm bedingungslos.

Ich blicke auf, als ich höre, wie jemand neben mir wandert. Yanik sieht mich mit seinen grünen, unschuldigen Augen an und wartet offenbar, bis ich etwas sage.

Deshalb ziehe ich die Augenbrauen in die Höhe und frage ihn somit, was los ist.

Beschämt kratzt er sich im Nacken und schluckt. Dann fällt mir der Groschen von den Augen. Er will darüber reden.

»Also... ich...«, stottert er und rangt nach den richtigen Worten.

Doch ich winke hastig ab. »Es gibt nicht, worüber wir reden müssen. Außer du willst das. Ich bin froh, dass du glücklich bist, Yanik. Und wenn Euphoria dich glücklich macht dann ist das so.«

Er beginnt breit zu grinsen und ich erkenne, wie ihm eine Last von den Schultern fällt.

»Danke, Katara. Ich hab dich lieb.«

Auch ich schenke ihm eines meines schönsten Lächelns und sage: »Ich dich auch Brüderchen, ich wüsste nicht was ich ohne die tun würde.«

Eiszeit - ein Kampf ums Überleben [WIRD ÜBERARBEITET]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt