Tag 14

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»Feuer und Eis,
leuchtende Glut, funkelnder Schnee,
verbrennen?-erfrieren?
Beides tut weh.«

Das Licht, welches mir ins Gesicht scheint und mich gleichzeitig blendet, als wir endlich ans Freie kommen und der leichte Windhauch, welcher mich trifft, sind für diesen kurzen Moment so schön, dass ich ihn genießen will

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Das Licht, welches mir ins Gesicht scheint und mich gleichzeitig blendet, als wir endlich ans Freie kommen und der leichte Windhauch, welcher mich trifft, sind für diesen kurzen Moment so schön, dass ich ihn genießen will.

Wir hatten dort drinnen sehr viel erlebt und mussten viel Blut sehen, wovon mir noch immer übel wird. Doch wir haben es geschafft. Vorerst.

Denn nun mussten wir so schnell wie möglich verschwinden.

Nun war ich das Gefühl los, in Watte gehüllt zu sein. Ich fühlte mich nicht mehr wie in Trance sondern konnte wieder atmen.

Und leider traf mich auch der Schmerz, über den Verlust von Nero. Ich verziehe das Gesicht, während ich Damian durch den Schnee folge.

Doch die Stimme des Mannes, den ich wohl am meisten auf der Welt verachte, lässt uns alle erstarren. Er ist uns gefolgt und steht 10 Meter vor uns.

»Dachtet ihr wirklich, dass ihr mir so schnell entkommen könnt?«

Ich schlucke schwer, spüre, dass Damian meinen Arm erfasst und mich weiter nach hinten schiebt. Hinter sich. Er baut sich vor mir auf, als wäre er mein Schutzschild. Und auch Yanik tritt nach vorne, stellt Euphoria in den Schatten.

Als ich sie ansehe, blickt auch sie gerade zu mir. Zunächst war ich skeptisch ihr gegenüber, doch sie erleidet dasselbe Schicksal wie wir. Und noch dazu musste sie bisher alleine kämpfen.

Sie lächelt mir aufmunternd zu, was ich erwidere. Auch, wenn ich nicht so viel Mut in mir trage wie sie. Wenn ich daran denke, was ich gemacht hätte, hätte ich Damian und Yanik nicht bei mir, ich würde schon längst verhungert oder erfriert sein.

Der Anführer tritt gerade einen Schritt vor, als ein Schrei die Luft durchbricht. Kein normaler Schrei. Der Schrei eines Phönix.

Draco.

Damian blickt in die Luft, erkennt seinen Gefährten, welcher immer wieder einen spitzen Schrei von sich gibt. Sein Gefieder ist traumhaft schön. Es ist rot, orange und gelb. Wie ein Feuer. Wie er da so fliegt, es sieht aus, als würde ein Feuerball in der Luft schweben. Atemberaubend.

Der Phönix landet geschmeidig neben Damian, welcher ihn mit weit aufgerissenen Augen ansieht. Dieser Vogel ist riesig. So riesig, dass Damian locker auf ihn reiten könnte.

Damian sieht sich um, sucht meinen Blick. Als eine Art Bestätigung. Ich nicke ihm lächelnd zu, auch wenn der Schmerz tief in mir sticht.

Doch dies war offensichtlich noch nicht genug des Guten. Denn ein weiterer, riesiger Vogel stürtzt vom Himmel und platzierte sich neben Euphoria. »Sieht aus, als hättest du mich wiedergefunden.«, sprach sie zum dem Adler, dessen Gefieder braun und mit einigen blauen Federn bedeckt ist.

Nun stand der Anführer mit offenem Mund da und starrte auf die Gestalten vor ihm. In mir breitete sich eine Art Genugtuung aus, dass wir ihm doch tatsächlich die Sprache verschlagen haben.

Ich grinse vor mich hin und Yanik stapfte zu mir. Er wusste, dass ich Nero vermisste und unbedingt wissen wollte was mit ihm ist. Hat er sich schwer verletzt? Ist er vielleicht sogar tot?

Aber dann lässt uns alle ein lautes Brüllen hochschrecken. Ich kannte dies nur zu gut und ich konnte mir mein breites Lächeln nicht verkneifen und die Erleichterung durchflutete meinen Körper.

Beinahe wäre ich in Tränen ausgebrochen, doch dafür war ich viel zu aufgewühlt.

Ein schwarz - weißer Schneetiger rannte über den Schnee, direkt auf mich zu.

»Du lebst!«, brüllte er in meinem Kopf und ich musste lachen.

Als sie bei mir angekommen war sprang sie mich um. Ich landete im kalten Schnee, doch das störte mich im Moment nicht. Alles was zählte war, dass Nero zu mir zurückgekommen war.

Er leckte mir mit seiner großen Zunge das Gesicht und ich lachte. Trotz der Anspannung um mich herum und trotz des Mannes in der Robe, der nur darauf wartet und alle zu ermorden.

Schließlich stand ich wieder auf, legte aber meine Hand, mit dem Mal der Schneeflocke auf den Nacken von Nero. Zeigte unsere Verbundenheit.

»Was ist da drinnen passiert?«, fragt er.

»Das erzähle ich dir später, aber jetzt musst du dich auf ein Wettrennen bereit machen.«, flüstere ich.

Damian dreht sich um und sieht mir tief in die Augen, sucht nach Anzeichen, dass ich bereit bin. Also nicke ich. Dann blickt er zu Euphoria, die ebenfalls nickt.

Unauffällig schwinge ich mich auf Neros Rücken, während Damian den Anführer ablenkt. »Denken sie nicht, dass sie dafür in die Hölle kommen? Kinder zu ermorden bringt sie wahrscheinlich nicht gerade in den Himmel.«

Ich stupse Yanik an, welcher zunächst den Kopf schüttelt. Ich weiß, dass er ungern auf den Rücken eines gigantischen Tiger steigt, doch er hat keine andere Wahl. Außer er will durch die Lüfte fliegen.

Schließlich seufzt er ergeben und steigt auf.

»Ich werde zu Cantor gelangen, Kleiner. Ihr macht einen Fehler, indem ihr den anderen Göttern helft.«, seine tiefe Stimme fliegt über die Schneelandschaft.

Angespannt und mit klopfendem Herzen blicke ich zu Euphoria, die nun auch auf den Rücken ihres Adlers gestiegen ist.

Nur Damian und der Hexenmeister fehlen.

Und dann geht es los.

»Jetzt!«, schreit Damian und ich höre seine Stimme wiederhallen.

Euphoria zögert nicht lange und steigt in die Lüfte. Damian springt auf den Rücken seine Phönix und zieht den schwachen Hexenmeister mit rauf.

Bei der Schwäche, die Lorenzo zeigt, kommt in mir die Sorge auf, ob er nicht herrunterfällt, während sie fliegen.

Nero dreht auf dem Absatz um und rennt so schnell er kann. Ich kralle mich in sein Fell und entschuldige mich gleich dafür, sollte es ihm weh tun.

Yanik umklammert meinen Oberköper fest und ich weiß, dass er die Augen zukneift. Während ich den Ritt mehr oder weniger genieße.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. Wie der Wind durch meine Haare weht. Ich fühle mich leicht, beinahe, als könnte ich fliegen.

Einige Pfeile versuchen uns zu treffen, doch mein Tiger weicht immer geschickt aus. Damian scheint zunächst Schwierigkeiten mit Draco zu haben, doch dann sind sie ein eingeschweißtes Team. Ich erkenne es daran, wie geschmeidig Draco durch die Lüfte segelt und genau das tut, was Damian verlangt. Und das nicht, weil er muss, sondern, weil er es will.

Wir brechen auf. Brechen auf in die Welt und nun beginnt der eigentliche Kampf. Denn all das zuvor war ein Kinderspiel gegen das, was jetzt auf uns zu kommen wird.

Eiszeit - ein Kampf ums Überleben [WIRD ÜBERARBEITET]Donde viven las historias. Descúbrelo ahora