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Saja pov

Langsam umfasse ich meine kleine Tasche, mehr hatte ich bei meiner Einweisung in das Hochsicherheitsgefängnisses von Seoul auch nicht dabei. Mittlerweile war es Winter, dicke Schneeflocken vielen auf meine dünne Jacke. Mein erster Winter seit vier Jahren, hab's nicht vermisst.

Inhaftiert wurde ich aufgrund eines Fehlgeschlagenen Raubes, meine Komplizen haben sich nicht an den Plan gehalten. War klar das es schief geht, Neulinge eben. Zu dieser Zeit war es Hochsommer, ich hatte den perfekten Plan, und alles schlug fehl. Ich hatte schon oft Läden ausgeraubt, oder anderweitiges geplant. So richtig hielt ich mich eigentlich immer raus, ich plante den Raub, stellte sicher das sie mehrere Auswege bereit hatten, gleichzeitig staubte ich immer 20% der Beute ab. So lebte ich ca. 3 Jahre. Mit 14 begann ich solche Sachen zu planen, zwei Wochen vor meinem 17ten Geburtstag wurde ich aufgrund der Inkompetenz der Gang gefasst und inhaftiert, drei Jahre meines armseligen Lebens verschwendet.     Es ist kalt.

Kleine Rauchschwaden verlassen meine leicht blauen Lippen, meine Hände zittern, doch ich habe gelernt sämtliche Emotionen zu unterdrücken.

Im Knast habe ich meinen Rücken, besser gesagt meine Wirbelsäule tätowieren lassen, dort prangen nun in schwarzen, chinesischen Schriftzeichen die Wörter Mut&Stärke. Ebenfalls habe ich nun jeweils drei Ohrlöcher an meinen Ohren.

Zu meinen Gunsten habe ich 20 Kilo verloren. Früher war ich ziemlich kräftig gewesen, heute wiege ich bei einer Größe von 1.70 gerade einmal 59 Kilogramm. Jeden Tag habe ich gearbeitet, habe oft auch Tagelang nichts gegessen, pft lag das an meinen Depressionen.

Mein Leben besteht praktisch aus zwei Phasen: Erstens; mir ist alles egal. Zweitens; Depressionen.

"Saja GeonWeon."  {Saja: Löwe ; Geonweon: Macht}

Diese Stimme...

Mit gelangweilten Blick schaue ich vom Boden auf und sehe in das Gesicht meines Cousins. Seit einigen Jahren ist er Leader einer BoyBand. Seiner Karriere habe ich aus dem Knast her verfolgt, mehr konnte ich schließlich nicht machen. Langeweile war mein bester Freund.

"Namjoon." sage ich leise und will an ihm vorbei gehen, jedoch packt er mich am Handgelenk.

"Deine Eltern wollen dich nicht mehr sehen. Du wohnst bei mir." sagt er und sieht mich bemitleidenswert an, ich erwidere diesen Blick kalt.

"Ich bin 21. Ich mach was ich will.", dabei denke ich an die Beute die ich von einem Raubüberfall versteckt habe, ich hoffe sie ist noch an ihrem Platz.

"Du kommst mit."

"Ich will aber nicht bei dir und deiner Band wohnen." keife ich ihn an und reiße mich von ihm los.

Ein leichtes Lächeln umspielt seine Lippen, dann packt er mich wieder und zieht mich in einen SUV, ein junger Mann sitzt am Steuer.

"Das ist..." beginnt mein Cousin doch mit einem "Jin" unterbreche ich ihn.

"Ich kenn dein Leben Cousin." meine ich noch leise, rutsche dann ans Fenster hinter dem Fahrer Sitz und lehne meinen Kopf gegen die Scheibe. Namjoon setzt sich vorne hin, dann fährt Jin los.

Immer wieder nicke ich ein, versuche aber wach zu bleiben, in der Nähe anderer Personen zu schlafen ist gefährlich. Eines der vielen Dinge, die ich im Gefängnis schmerzlich lernen musste.

Loving You is Killing Me  || Min Yoongi ||Where stories live. Discover now