Loving You is Killing Me || Min Yoongi ||

~K29~

Yoongi pov

Schweigend betrachte ich den schmelzenden Schnee. Schon seit einigen Tagen war es ungewöhnlich warm für Winter, nun es war Mitte Januar aber dennoch.

Seit Stunden war ich wieder wach, ich konnte einfach nicht schlafen. Seit Minseok hier war kann und will ich nachts nicht schlafen. Ich habe Angst um die anderen und Angst um Saja, denn ich bin mir beinahe zu 100% sicher, das Minseok sich nicht geändert hat. Vielleicht wartet er auf den richtigen Moment, vielleicht bin ich einfach nur sehr paranoid. Ich will niemanden verlieren, der mir wichtig ist, auch wenn das Verhältnis zwischen mir und Saja gerade etwas kompliziert ist. Sie ist dennoch meine Liebe und das klingt immer noch surreal. Wer hätte gedacht, das ich so kitschig denken kann.

Seit dem Moment, als sie meinte, sie liebe Minseok, habe ich begonnen mich von ihr zu distanzieren. Vielleicht unbewusst, aber ich habe es getan. Möglicherweise war das ein automatischer Abwehrmechanismus, damit ich nicht verletzt werde. Das muss es sein, denn ich wollte unsere Beziehung nicht gefährden. Allerding muss ich auch zugeben, das dieser eine Satz mich ziemlich getroffen hat. Ich konnte nicht sagen, ob sie es brüderlich meinte, oder ob sie tatsächlich etwas für Minseok empfindet. Bis jetzt haben wir auch kein Wort darüber gesprochen, ich habe das Gefühl es war ihr Fehler und sie sollte sich entschuldigen.

Ein leiser Seufzer verlässt meine Kehle.

Wieso ist leben so verdammt anstrengend? Alles was ich wollte waren ein guter Job, ein Dach über dem Kopf und vielleicht ein paar Freunde. Klar, Saja bereichert mein Leben doch, irgendwie macht sie auch alles komplizierter oder? Ich will sie nicht los werden oder so, ich will einfach das sie mehr mit mir redet. Schließlich führen wir eine Art von Beziehung und wir sollten und gegenseitig alles anvertrauen können. Bin ich so unvertrauenswürdig? Oder ein schlechte Freund? Oder..

"Yoongi?" Sajas zarte Stimme lässt mich zusammen zucken. Langsam drehe ich mich zu ihre um, sehe in ihn verschlafenes Gesicht. Müde gähnt sie, reibt sich die Augen und kommt taumelnd auf mich zu.

Vor knapp vier Tagen wurden ihr die Gipse an den Beinen abgenommen und nun musste sie praktisch wieder lernen wie man geht. Aber das scheint sie gut hinzubekommen.

Mit einem dumpfen Knall lässt sie sich hinter mir auf den Boden fallen, schlingt ihre Arme um meine Brust und lehnt ihren Kopf an meinen Rücken. Sie seufzt, vergräbt ihr Gesicht in meinem Shirt und krallt sich fest.

"Ich weiß du bist verletzt." beginnt sie leise, "Ich verstehe das. Aber du musst auch mich verstehen. Minseok war so ziemlich der einzige, der mich unterstützt hat als Namjoon wegging. Ich habe mich so verdammt einsam gefühlt ohne meinen Cousin und nur Minseok hat mir halt gegeben. Meine Eltern mochten mich ja nie wirklich." sie machte eine kleine Pause um durchzuatmen. "Ich verlange nicht das du es akzeptierst, aber bitte versuch zu verstehen, wie ich mich fühle. Wie würdest du dich fühlen, wenn es nur eine Person gibt, die dich unterstützt, die dich liebt. Es ist doch klar, das man sich in diese Person früher oder später verliebt oder etwa nicht?"

Ein leiser Schluchzer verlässt ihren Hals und ihr Griff um mein Shirt wird stärker. Ich spüre wie mein Shirt nass wird.

"Ich liebe ihn Yoongi, das tue ich wirklich. Aber ich habe eingesehen, das du, das ihr alle mir um Längen wichtiger seid. Ich musste mir diesem erstmal klar werden. Aber ich liebe euch alle so sehr..und ich will dich niemals verlieren. Ich hätte nie gedacht, das ich mal so jemanden wie dich finden würde, du bist einfach perfekt. Du liebst mich, du bist herzensgut und eine treue Seele. Deine Augen strahlen so wunderbar, wenn du über Musik sprichst und du bist so niedlich wenn du schläfst.

Ich bitte dich nur um eines, nur um eine Sache Yoongi. Bitte, bitte lass mich nicht allein. Ich will nicht mehr einsam sein, das war ich die Großzeit meines Lebens und das ist so ein schreckliches Gefühl." ihr Schluchzen wird lauter, nur mit Mühe kann ich mich umdrehen und sie in den Arm nehmen. Ich will sie nicht weinend sehen, sie sollte doch fröhlicher werden.

"Shh~ alles wird gut." langsam fahre ich mit meiner Hand über ihr Haar, über ihren Rücken, streiche hoch und herunter um sie zu beruhigen. "Wir schaffen das Jagi."

"Es tut mir so leid~" murmelt sie in mein Shirt und sieht mich verweint und mit rotunterlaufenen Augen an, "Ich habe dir so oft wehgetan und es ist ein Wunder, das du mich nicht hasst." nun muss sie doch leicht lachen, vergräbt ihr Gesicht doch direkt wieder in meinem Shirt.

Ich kann mich nicht beschweren. Sie kam von allein auf mich zu, hat mir alles erklärt und sich mehrere Male entschuldigt. Ich bin immer noch verletzt, so schnell wird sich das auch nicht legen, aber vielleicht können wir zwei jetzt eine gesundere Beziehung auf die Beine stellen. Ohne das wir Geheimnisse voreinander haben müssen.

Das ist alles was ich mir wünsche,